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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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zu können. Doch die meisten Gesunden hatte Inch, der riesenhafte Aufseher, zu Tode geschunden. Ein paar kleinere Gruppen waren von Pryrates für den eigenen Bedarf ausgesucht worden, um ihn bei bestimmten Experimenten zu unterstützen. Was danach noch von ihnen übrig war, kam irgendwann wieder hier hinunter, um im Tod dieselben Hochöfen zu füttern, denen sie schon im Leben gedient hatten.
    Der königliche Ratgeber spähte durch den dichten Qualm und beobachtete die Schmiedegehilfen, die mühsam unter schweren Lasten vorwärtsstampften oder wie verbrühte Frösche zurückhüpften, wenn ihnen eine Flammenzunge zu nahe kam. Auf die eine oder andere Weise, dachte Pryrates, schien Inch alle beseitigt zu haben, die ansehnlicher oder klüger waren als er.
    Dann freilich, dachte Pryrates und grinste über seinen grausamen Scherz, war es ein Wunder, dass überhaupt noch jemand übrigblieb, der die Feuer schüren oder das flüssige Metall in den Schmelztiegeln bearbeiten konnte.
    Im Dröhnen der Hämmer trat eine Pause ein, und in dieser Sekunde, in der es beinahe still war, vernahm Pryrates hinter sich ein quietschendes Geräusch. Er drehte sich um und achtete sorgsam darauf, jeden Eindruck von Hast zu vermeiden. Nichts konnte denroten Priester erschüttern. Es war wichtig, dass alle das wussten. Als er sah, woher das Geräusch kam, spuckte er grinsend auf den Stein.
    Das gewaltige Wasserrad nahm den größten Teil der hinter ihm liegenden Höhlenwand ein. Das riesige Holzrad war mit Stahl beschlagen und saß auf einer Nabe, die aus einem in Kreuzform behauenen, ungeheuren Baumstamm gefertigt war. Es schöpfte Wasser aus einem reißenden Bach, der mitten durch die Schmiede floss, hob es empor und verteilte es in ein sinnreiches Labyrinth von Trögen und Rinnen. Diese leiteten das Wasser zu verschiedenen Stellen überall in der Schmiede, um das Metall zu kühlen, Feuer zu löschen oder sogar – wenn Inch es in einem gnädigen Moment erlaubte – von den ausgedörrten, elenden Schmiedearbeitern aufgeleckt zu werden. Das sich drehende Rad trieb außerdem eine Reihe schwarzverschmutzter Eisenketten an, deren größte senkrecht hinauf in die Dunkelheit führte und die Bewegungsenergie für gewisse Vorrichtungen lieferte, die Pryrates besonders am Herzen lagen. Doch jetzt war es das Graben und Heben der Radpaddel, das die Aufmerksamkeit des Alchimisten erregte. Müßig sann er darüber nach, ob eine Maschine wie diese, so groß wie ein Berg und angetrieben von den gespannten Sehnen mehrerer Tausend wimmernder Sklaven, nicht den Meeresboden trockenlegen und die dort seit Äonen in Finsternis verborgenen Geheimnisse aufdecken könnte.
    Während er noch überlegte, was für faszinierende Dinge der Schleim der Jahrtausende preisgeben mochte, zog eine breite Hand mit schwarzen Fingernägeln an seinem Ärmel. Pryrates fuhr herum und schlug sie fort.
    »Wie kannst du es wagen, mich zu berühren?«, zischte er, und seine dunklen Augen wurden schmal. Er fletschte die Zähne, als wollte er der großen, gebeugten Gestalt, die vor ihm aufragte, die Kehle zerreißen.
    Inch starrte einen Augenblick zurück, bevor er antwortete. Sein rundes Gesicht war ein pelziges Flickwerk aus Bart und versengtem Fleisch. Wie immer wirkte er undurchdringlich und erbarmungslos wie Stein. »Ihr wollt mich sprechen?«
    »Fass mich nie wieder an.« Pryrates sprach wieder mit beherrschterStimme, aber noch immer bebte sie in tödlicher Spannung. »Nie wieder.«
    Inch runzelte die Stirn. Die schiefen Brauen zogen sich zusammen. Abstoßend gähnte das Loch, in dem einmal ein Auge gesessen hatte. »Was braucht Ihr von mir?«
    Der Alchimist machte eine Pause und holte tief Atem, um die schwarze Wut niederzuzwingen, die ihm in den Kopf gestiegen war. Dabei war er über die Heftigkeit seiner Reaktion selbst erstaunt. Es war töricht, seinen Zorn an den viehischen Gießereimeister zu verschwenden. Wenn Inch seinen Zweck erfüllt hatte, konnte man ihn abschlachten lassen als das dumpfe Tier, das er war. Bis dahin jedoch nützte er den Plänen des Königs und, was noch wichtiger war, seinen eigenen.
    »Der König möchte die Zwischenmauer neu befestigen lassen. Neue Querbalken, neue Kreuzstützen – die dicksten Stämme, die wir vom Kynslagh hochschaffen können.«
    Inch senkte den Kopf und dachte nach. Die Anstrengung war fast greifbar. »Wie schnell?«, fragte er endlich.
    »Bis Kyndelmess. Eine Woche zu spät, und du hängst mit allen deinen Erdwürmern über dem

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