Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3
handle. Isorn, nehmt ein halbes Dutzend Männer mit. Vielleicht finden sich ein paar von Hotvigs Randwächtern bereit, Euch zu begleiten. Sie sind mutige Kämpfer und unermüdliche Reiter. Auf Eurem Weg nach Hernystir sollt Ihr so viele Eurer umherstreifenden Landsleute um Euch scharen, wie Ihr nur könnt. Ich weiß, dass die meisten von ihnen Skali Scharfnase nicht lieben, und wie ich höre, gibt es jetzt viele Heimatlose in der Frostmark. Ich überlasse es Eurem eigenen Urteil, wie Ihr die Menschen, die Ihr findet, einsetzt – entweder, um Skalis Belagerung von Eolairs Volk zu brechen, oder, wenn das nicht möglich ist, um sie mit Euch für den Kampf gegen Elias hierherzubringen.« Josua warf einen liebevollen Blick auf Isorn, der ihm mit niedergeschlagenen Augen aufmerksam zuhörte. »Ihr seid der Sohn des Herzogs. Sie achten Euch und werden Euch glauben, wenn Ihr ihnen sagt, dies sei der erste Schritt, um ihr Land zurückzuerlangen.«
Der Prinz wandte sich wieder an die Versammlung. »Während Isorn und seine Begleiter in diesem Auftrag unterwegs sind, werden wir hier an anderen Dingen arbeiten. Es gibt viel zu tun. Der Norden ist vom Winter, von Skali, Elias und seinem Bundesgenossen, dem Sturmkönig, so vollständig verwüstet worden, dass die Länder nördlich von Erkynland uns kaum so viele Truppen stellen können, wie notwendig sind. Nabban und der Süden sind fest in der Hand von Elias’ Freunden, vor allem Benigaris, aber der Süden ist es, den wir für uns gewinnen müssen. Nur dann werden wir über genügend Krieger verfügen, um gegen Elias antreten zu können. Darum müssen wir arbeiten, uns beraten und nachdenken. Es muss eine Möglichkeit geben, wie man Benigaris von Elias’ Hilfe abschneiden kann, auch wenn ich sie im Augenblick nicht sehe.«
Simon hatte die ganze Zeit ungeduldig gelauscht, aber nichts gesagt. Jetzt, da es schien, als habe Josua seine Rede beendet, konnte Simon nicht länger schweigen. Während die anderen laut gerufen hatten, war er – mit wachsender Erregung – innerlich mit den Dingen beschäftigt gewesen, die er am Morgen mit Binabik beredet hatte.
»Aber, Prinz Josua«, rief er jetzt, »was wird aus den Schwertern?«
Der Prinz nickte. »Auch darüber werden wir nachdenken müssen. Macht Euch keine Sorgen, Simon, ich habe sie nicht vergessen.«
Simon holte tief Luft und fuhr dann entschlossen fort: »Am besten wäre es, Elias zu überraschen. Schickt Binabik, Sludig und mich aus, Hellnagel zu holen. Es befindet sich außerhalb der Mauern des Hochhorsts. Wir drei allein könnten das Grab Eures Vaters aufsuchen, das Schwert finden und wieder fort sein, ehe der König auch nur von unserer Anwesenheit erfährt. Er würde etwas Derartiges nie vermuten.« Simon malte sich für einen Augenblick aus, wie es sein würde – er und seine Gefährten brächten Hellnagel im Triumph zum Sesuad’ra, und über ihnen flatterte Simons neues Drachenbanner.
Josua lächelte, schüttelte jedoch den Kopf. »Niemand bezweifelt Eure Tapferkeit, Herr Seoman, aber wir können es nicht wagen.«
»Wir fanden auch Dorn, woran niemand geglaubt hätte.«
»Aber an Dorns Ruhestätte marschierte auch nicht die Erkynwache jeden Tag vorbei.«
»Der Drache tat es.«
»Genug.« Josua hob die Hand. »Nein, Simon, die Zeit ist noch nicht reif. Wenn wir Elias von Westen oder Süden angreifen und vom Swertclif und den Grabhügeln ablenken können, dann ist der Augenblick gekommen. Ihr habt große Ehre erworben und werdet bestimmt noch größere gewinnen, aber jetzt seid Ihr ein Reichsritter mit allen Pflichten, die dieser Titel mit sich bringt. Ich habe es sehr bedauert, Euch damals auf die Suche nach Dorn geschickt zu haben, und hatte die Hoffnung schon aufgegeben, Euch je wiederzusehen. Jetzt, da Ihr so erfolgreich wart, wie keiner zu hoffen gewagt hätte, möchte ich Euch eine Weile hierbehalten … ebenso Binabik und Sludig, die Ihr bestimmt gar nicht gefragt habt, bevor Ihr sie als Freiwillige für diese lebensgefährliche Fahrt nanntet.« Er lächelte, um den Schlag zu mildern. »Friede, Junge, Friede.«
Simon überkam das gleiche erstickende Gefühl des Eingesperrtseins, das ihn in Jao é-Tinukai’i gequält hatte. Begriffen sie denn nicht, dass sie ihre Chance verspielten, wenn sie zu lange abwarteten? Dass Böses unbestraft bleiben würde? »Darf ich dann mit Isorn gehen?«, bettelte er. »Ich möchte etwas tun, Prinz Josua.«
»Lernt, ein Ritter zu werden, Simon, und genießt diese Zeit. Ihr
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