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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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hervorragend geeignet zum Packen und Umklammern, und machte sich ihrer eigenen Dummheit wegen Vorwürfe.
    Wie konnte ich mich nur in dieses törichte Lügennetz verstricken! Sie hätte es ihm gegenüber nie zugegeben, aber Cadrach hatte recht gehabt. Wenn sie sich als Mädchen aus dem Volk ausgegeben hätte, würde Aspitis sie vielleicht in Ruhe gelassen haben. Aber selbst wenn er sie mit Gewalt ins Bett geholt hätte, bestand zumindest keine Gefahr, dass er sie heiraten wollte.
    »Ich habe drei Kilpa neben dem Schiff herschwimmen sehen.«
    Sie starrte ihn so trotzig an, als rechnete sie damit, er wolle widersprechen.»Der eine kam ganz nah und sah aus, als wollte er an Bord klettern.«
    Der Graf schüttelte den Kopf, lächelte aber dabei. »Sie werden nichts dergleichen tun, Herrin. Nicht auf der Eadne-Wolke.«
    »Er hat das Schiff angefasst!« Sie hob die zur tastenden Klaue gekrümmte Hand. »So. Er suchte nach Stellen zum Festhalten.«
    Aspitis’ Lächeln verschwand. Sein Gesicht wurde grimmig. »Wenn unser Gespräch beendet ist, werde ich an Deck gehen und ein paar Pfeile nach ihnen schießen, diesen fischigen Teufeln. Sie sollen mein Schiff nicht berühren.«
    »Was wollen sie?« Die grauen Wesen gingen Miriamel nicht aus dem Sinn. Außerdem hatte sie es nicht eilig, mit Aspitis zu sprechen, ganz gleich, worüber er reden wollte. Sie war inzwischen ganz sicher, dass die Pläne des Grafen, was immer sie auch bezwecken mochten, für sie nichts Gutes bedeuteten.
    »Ich weiß nicht, was sie wollen, Herrin.« Er wiegte ungeduldig den Kopf. »Oder doch – Nahrung. Aber es gibt sehr viel leichtere Wege für die Kilpa, ihr Essen zu erbeuten, als ein Schiff voller bewaffneter Männer zu überfallen.« Er sah sie an. »Oh. Ich hätte es nicht sagen sollen. Nun habt Ihr Angst.«
    »Sie fressen … Menschen?«
    Aspitis schüttelte den Kopf, diesmal heftiger. »Sie fressen Fische und manchmal Vögel, die nicht schnell genug von der Wasseroberfläche aufsteigen.« Er bemerkte ihren zweifelnden Blick. »Ja, und auch andere Lebewesen, wenn sie sie erwischen. Sie sind auch schon über kleinere Fischerboote hergefallen, aber niemand weiß genau, warum. Es ist auch nicht wichtig. Ich habe Euch gesagt, sie werden der Eadne-Wolke nichts anhaben können. Es gibt keine bessere Seewächterin als Gan Itai.«
    Miriamel saß einen Augenblick schweigend da. »Gewiss habt Ihr recht«, meinte sie dann.
    »Gut.« Er stand auf, wobei er sich unter dem Balken der niedrigen Kabinendecke ducken musste. »Ich freue mich, dass Thures Euch gefunden hat – obwohl Ihr Euch auf einem Schiff auf hoher See kaum weit entfernen konntet, nicht wahr?« Sein Lächeln schien ein wenig hart. »Wir haben viel zu besprechen.«
    »Edler Herr.« Miriamel fühlte, wie eine sonderbare Müdigkeit sie überkam. Vielleicht würde, wenn sie keine Widerworte äußerte und ganz gleichgültig blieb, alles in dieser unverbindlichen Art weitergehen. Sie hatte sich selbst versprochen, sie würde sich einfach treiben lassen … treiben lassen …
    »Wir stecken in einer Flaute«, erklärte Aspitis, »aber ich denke, es wird bald Wind aufkommen, und zwar noch vor dem Sturm. Mit etwas Glück können wir morgen Abend auf der Insel Spenit sein. Stellt Euch vor, Marya! Wir werden dort heiraten, in der Kirche des heiligen Lavennin.«
    Es war doch so leicht, keinen Widerstand zu leisten, nur so dahinzuschwimmen, ganz wie die Eadne-Wolke, langsam vorwärtsbewegt vom leichten Atem des Windes … Bestimmt würde es eine Fluchtmöglichkeit geben, wenn sie erst einmal auf Spenit gelandet waren? Oder etwa nicht?
    »Edler Herr«, hörte sie sich selbst sagen, »ich … es gibt da … gewisse Schwierigkeiten.«
    »Ja?« Der Graf legte den goldblonden Kopf zur Seite. Miriamel fand, er sah aus wie ein abgerichteter Jagdhund, der sich wohlerzogen gibt, heimlich aber nach Beute schnüffelt. »Schwierigkeiten?«
    Sie raffte mit feuchter Hand den Stoff ihres Kleides und holte tief Luft. »Ich kann Euch nicht heiraten.«
    Zu ihrer Überraschung brach Aspitis in Gelächter aus. »Ach, Unsinn! Natürlich könnt Ihr. Macht Ihr Euch Sorgen wegen meiner Familie? Sie wird Euch so liebgewinnen wie ich. Mein Bruder hat eine Perdruinesin geheiratet, und jetzt ist sie meiner Mutter die liebste Tochter. Habt keine Furcht.«
    »Das ist es nicht.« Sie klammerte sich noch fester an ihr Kleid. »Es ist nur … es ist … da gibt es einen anderen.«
    Der Graf zog die Stirn in Falten. »Was meint Ihr?«
    »Ich

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