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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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bin bereits einem anderen Mann versprochen. In meiner Heimat. Und ich liebe ihn.«
    »Aber ich habe Euch gefragt! Ihr sagtet mir, es gebe niemanden. Und Ihr habt Euch mir hingegeben.«
    Er war zornig, hatte aber noch nicht die Beherrschung verloren. Miriamel merkte, dass ihre Furcht ein wenig nachließ. »Ich hatteStreit mit ihm und weigerte mich, ihn zu heiraten. Deshalb schickte mein Vater mich ins Kloster. Aber ich habe eingesehen, dass ich unrecht hatte. Ich habe ihn schlecht behandelt … und Euch ebenfalls.« Sie verabscheute sich selbst für diese Worte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Aspitis tatsächlich unrecht getan hatte, war äußerst gering – er jedenfalls hatte sich ganz bestimmt nicht allzu ritterlich verhalten. Trotzdem, sie musste jetzt großmütig sein. »Aber von Euch beiden liebte ich ihn zuerst.«
    Aspitis machte einen Schritt auf sie zu. Sein Mund verzog sich. In seiner Stimme lag eine merkwürdige, bebende Spannung. »Aber mir habt Ihr Euch hingegeben.«
    Sie senkte den Blick, um jede Kränkung zu vermeiden. »Das war falsch von mir. Ich hoffe, Ihr könnt mir vergeben. Ich hoffe, dass auch er mir verzeihen wird, auch wenn ich es nicht verdiene.« Der Graf drehte ihr abrupt den Rücken zu. Seine Worte kamen, noch immer gepresst, nur knapp beherrscht. »Und das soll es gewesen sein, meint Ihr? Ganz einfach ›Lebt wohl, Graf Aspitis‹? Glaubt Ihr das wirklich?«
    »Ich kann nur auf Eure Ritterehre vertrauen, edler Herr.«
    Der kleine Raum schien noch enger geworden zu sein. Ihr war, als spüre sie, wie die Luft dicker wurde, als griffe der drohende Sturm selbst nach ihr. »Ich kann nur Eure Güte und Euer Mitleid erflehen.«
    Aspitis’ Schultern begannen zu zucken. Ein tiefes, stöhnendes Geräusch entrang sich seinem Mund. Miriamel wich entsetzt an die Wand zurück, halb überzeugt, er würde sich vor ihren Augen in einen reißenden Wolf verwandeln wie in einem alten Ammenmärchen.
    Der Graf von Eadne und Drina wirbelte herum. Seine Zähne waren tatsächlich zur wölfischen Grimasse gefletscht, aber er lachte.
    Miriamel war wie betäubt. Warum lacht er?
    »Ach, Herrin!« Aspitis konnte seine Heiterkeit kaum bändigen. »Was seid Ihr doch für ein schlaues Kind!«
    »Ich verstehe Euch nicht«, erwiderte Miriamel frostig. »Haltet Ihr meine Worte für komisch?«
    Aspitis klatschte in die Hände. Bei dem plötzlichen Donnerknall fuhr Miriamel zusammen. »Ihr seid so schlau.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn auch nicht ganz so schlau, wie Ihr meint … Prinzessin.«
    »Wa… wie?«
    Aspitis lächelte. Es sah auch nicht im entferntesten mehr bezaubernd aus. »Ihr denkt schnell und seid eine Meisterin im Erfinden hübscher kleiner Lügen – aber ich habe am Begräbnis Eures Großvaters und an der Krönung Eures Vaters teilgenommen. Ihr seid Miriamel. Ich wusste es vom ersten Abend an, als Ihr an meiner Tafel saßt.«
    »Ihr … Ihr …« In Miriamels Kopf drängten sich die Worte, ohne einen Sinn zu ergeben. »Was …?«
    »Ich schöpfte gleich Verdacht, als man Euch zu mir brachte.« Er streckte die Hand aus und ließ sie über Miriamels Gesicht in ihr Haar gleiten. Die kräftigen Finger hielten sie hinter dem Ohr. Sie saß regungslos da und hielt den Atem an. »Seht«, fuhr Aspitis fort, »Euer Haar ist kurz und dunkel, aber unmittelbar am Kopf ist es ganz golden … wie meines.« Er lachte leise. »Nun mag es zwar sein, dass eine junge Frau, die in ein Kloster eintreten will, sich schon vorher die Haare abschneidet. Aber sie auch noch zu färben, noch dazu, wenn sie eine so hübsche Farbe haben? Ihr dürft überzeugt sein, dass ich mir bei diesem Abendessen Euer Gesicht sehr genau ansah. Danach war die Sache nicht mehr allzu schwierig. Ich hatte Euch ja vorher schon gesehen, wenn auch nicht aus der Nähe. Es war allgemein bekannt, dass Elias’ Tochter sich in Naglimund aufgehalten hatte und nach dem Fall der Burg verschwunden war.« Grinsend schnippte er mit den Fingern. »So. Jetzt gehört Ihr mir, und wir werden auf Spenit heiraten, denn in Nabban könntet Ihr vielleicht doch eine Möglichkeit zum Ausreißen finden. Immerhin habt Ihr dort Familie.« Wieder lachte er vergnügt. »Die jetzt bald auch meine Familie sein wird.«
    Miriamel fiel das Sprechen schwer. »Ihr wollt mich wirklich heiraten?«
    »Nicht Eurer Schönheit wegen, Herrin, obwohl Ihr ein hübsches Kind seid. Und auch nicht, weil ich Euer Bett geteilt habe. Wollte ich alle Frauen heiraten, mit denen ich im Leben geschäkert

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