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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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jagen bis an sein Ende. Elias könnte ihn nicht am Leben lassen. Und wenn wir siegten …« Er verstummte.
    »Ja?«
    »Wenn wir siegten und ich den Thron meines Vaters einnähme, dann müsste ich meinen Sohn eines Tages fortschicken, um etwas zu tun, das ich nicht tun konnte – etwas Gefährliches und Ruhmvolles. So ziemt es sich für Könige und ihre Söhne. Und ich würde keinen Schlaf mehr finden und immer auf die Nachricht warten, dass man ihn getötet hätte.« Er seufzte. »Das ist es, was ich am Herrschen hasse, Simon. Es sind lebende, atmende Menschen, mit denen ein Prinz das Spiel der Staatskunst spielt. Ich habe Euch, Binabik und die anderen gefährdet – Euch, fast noch ein Kind. Ja, ich weiß, dass Ihr jetzt ein junger Mann seid. Wer hat Euch schließlich zum Ritter geschlagen? Aber das mindert die Vorwürfe nicht, die ich mir mache. Durch Ädons Gnade habt Ihr überlebt – manche von Euren Gefährten waren nicht so glücklich.«
    Simon zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete. »Aber auch ein Mädchen ist nicht davor geschützt, in einen Krieg hineingezogen zu werden, Prinz Josua. Denkt an Prinzessin Miriamel. Denkt an Eure Gemahlin, die Herrin Vara.«
    Josua nickte trübe. »Ich fürchte, Ihr habt recht. Und nun wird es neue Kämpfe geben, einen neuen Krieg, und es werden noch mehr Menschen sterben.« Er versank in Grübeln, bis er plötzlich erschrocken auffuhr. »Elysia, Mutter Gottes, was rede ich hier? Das ist ja eine hervorragende Arznei für jemanden, der an Alpträumen leidet!« Er lächelte beschämt. »Binabik wird mir den Kopf abreißen – erst entführe ich ihm sein Mündel und dann spreche ich mit ihm nur von Tod und Elend!« Er legte Simon einen kurzen Moment den Arm um die Schultern und stand dann auf. »Ich werde Euch zum Zelt zurückbringen. Der Wind wird allmählich unangenehm.«
    Als der Prinz sich bückte, um die Lampe aufzuheben, betrachtete Simon seine hageren Züge und empfand eine Art schmerzhafte Liebe für Josua – und ein wenig Mitleid. Er fragte sich, ob alle Ritter ihren Gebietern wohl solche Gefühle entgegenbrachten. Wäre Simons eigener Vater Eahlferend, wenn er noch lebte, wohl ebenso streng und doch gütig wie Josua? Hätte er mit Simon über Dinge wie diese gesprochen?
    Und das Wichtigste, dachte Simon, während die beiden durch das wehende Gras wanderten: Wäre Eahlferend stolz auf seinen Sohn?
    Sie sahen Qantaqas funkelnde Augen, bevor sie Binabik erkannten – eine kleine dunkle Gestalt vor dem Zelteingang.
    »Ah, gut«, bemerkte der Troll. »Ich war, ich muss es gestehen, voller Besorgtheit, als ich dich gegangen fand, Simon.«
    »Es ist meine Schuld, Binabik. Wir haben uns unterhalten.« Josua wandte sich zu Simon. »Ich lasse Euch in guten Händen. Schlaft wohl, junger Ritter.« Er nahm lächelnd Abschied.
    »Nun«, erklärte Binabik streng, »ist es zurück ins Bett, wohin du wandeln solltest.« Er ließ Simon ins Zelt vorangehen und folgte ihm. Der junge Ritter legte sich hin und unterdrückte ein Stöhnen. Will denn heute Nacht ganz Neu-Gadrinsett mit ihm reden?
    Er ächzte laut, als Qantaqa, die mit hereingeschlüpft war, ihm mitten auf den Magen trat.
    »Qantaqa! Hinik aia!« Binabik gab der Wölfin einen Klaps. Brummend trollte sie sich rückwärts durch die Türklappe. »Jetzt, Zeit zum Schlafen.«
    »Du bist doch nicht meine Mutter«, murmelte Simon. Wie sollte er seine Idee je in die Tat umsetzen, wenn Binabik ihn nicht allein ließ? »Gehst du auch schlafen?«
    »Ich kann nicht.« Binabik holte einen zweiten Mantel und breitete ihn über Simon. »Ich bin heute Nacht mit Sludig auf Wache. Wenn sie vorbei ist, werde ich mit leisem Fuß ins Zelt zurückkehren.« Er hockte sich neben Simon. »Wünschst du dich eine Weile zu unterhalten? Hat dir Josua von den bewaffneten Männern erzählt, die auf dem Weg zu uns sind?«
    »Ja.« Simon heuchelte ein Gähnen. »Lass uns morgen darüberreden. Jetzt, wo du es sagst, merke ich, dass ich tatsächlich ein wenig müde bin.«
    »Du hast einen Tag von großer Schwierigkeit gehabt. Die Traumstraße war trügerisch, wie Geloë uns warnte.«
    Simons Wunsch, seinen Plan auszuführen, wich für einen Augenblick der Neugier. »Was war das, Binabik – dieses Ding auf der Traumstraße? Wie ein Sturm, mit Funken darin? Hast du es auch gesehen?«
    »Geloë weiß es nicht, und ich bin ebenfalls unwissend. Eine Störung, so nannte sie es. Sturm, das ist ein gutes Wort, denn mich dünkt, es war wie eine Art Unwetter auf

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