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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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können. Die meisten Vögel sind tot oderverstecken sich vor der Kälte – sie fliegen nicht. Außerdem, versteht mich recht: Ich kann nicht mit ihnen sprechen, wie Ihr und ich das jetzt tun. Ihre Gedanken sind keine Menschengedanken und lassen sich nicht immer in Worte fassen. Auch ich begreife nicht immer alles. Sie kennen das Wetter und kennen auch Furcht, aber diese Zeichen sind so klar, dass wir sie auch selbst erkennen. Nur so etwas Auffälliges wie ein großer Trupp von Männern zu Fuß und zu Pferde erregt ihre Aufmerksamkeit. Solange der Mensch sie nicht jagt, achten sie wenig auf uns.«
    Deornoth merkte, dass er sie anglotzte, und wandte den Blick ab. Er glaubte fest, dass sie mehr konnte, als nur mit Vögeln zu reden – er erinnerte sich an das geflügelte Wesen, das ihm damals im Wäldchen über dem Stefflod den Schlag versetzt hatte –, aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte, jetzt von dieser Geschichte anzufangen. Mehr als das, ihm wurde plötzlich klar, dass es undankbar war. Geloë hatte sich als treue Verbündete und hilfreiche Freundin erwiesen. Warum missgönnte er ihr die Geheimnisse, die so offensichtlich ein Teil ihres Lebens waren?
    »Ich meine, Valada Geloë hat recht, Herr«, warf er ruhig ein. »Sie hat uns immer wieder gezeigt, dass sie eine wertvolle Bundesgenossin ist. Wichtig ist jetzt nur die neue Nachricht, die sie bringt.«
    Josua betrachtete ihn kurz und nickte dann zustimmend. »Also gut. Geloë, haben Eure gefiederten Freunde eine Vorstellung, wie viele Männer es sind und wie schnell sie vorankommen?«
    Sie überlegte. »Ich würde sagen, dass es eine Zahl in den Hunderten ist, Josua, obwohl ich das nur vermuten kann. Vögel zählen auch nicht wie wir. Und wann sie hier sein werden – nun, sie scheinen keine große Eile zu haben, aber ich wäre nicht überrascht, sie im Lauf des nächsten Monats hier zu sehen.«
    »Bei Ädons Blut!«, fluchte Josua. »Ich wette, dass es Guthwulf und die Erkynwache sind. So wenig Zeit! Ich hatte gehofft, wir könnten uns noch bis zum Frühling auf alles vorbereiten.« Er sah auf. »Seid Ihr sicher, dass sie zu uns wollen?«
    »Nein«, versetzte Geloë einfach. »Aber wohin sonst?«
    Deornoth empfand Furcht – aber auch Erleichterung. Gewiss, es war nicht das, was sie gewollt hatten, vor allem nicht so bald, aber dieLage war durchaus nicht hoffnungslos. Obwohl ihre Zahl gering war, bestand Hoffnung, diesen hervorragend zu verteidigenden, überall von Wasser umspülten Felsen halten zu können. Zugleich war dies ihre erste Möglichkeit nach der Zerstörung von Naglimund, gegen Elias einen Schlag zu führen. Deornoth spürte, wie die messerscharfe Schneide der Gewalt seinen Geist berührte. Da sie anscheinend gar keine andere Wahl hatten, musste sich ihr Schicksal im Kampf entscheiden. Was hatte Einskaldir immer gesagt? »Kämpfe und lebe, kämpfe und stirb, Gott wartet auf alle.« Genauso war es. Einfach.
    »Also«, meinte Josua nach einer Weile, »sitzen wir zwischen einem bitteren Sturm und meines Bruders Heer in der Falle.« Er schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns verteidigen, etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Kaum haben wir diesen Zufluchtsort gefunden, müssen wir auch schon wieder kämpfen und sterben.« Er stand auf, beugte sich über seine Frau und küsste sie.
    »Wohin gehst du?« Vara hob die Hand und strich ihm über die Wange. Sie sah ihn nicht an. »Warum gehst du fort?«
    Josua seufzte. »Ich wollte nach Simon sehen und mit ihm reden. Danach möchte ich ein Stück spazieren gehen und nachdenken.«
    Er schritt hinaus in die Nacht. Der Wind blies ihm scharf ins Gesicht.
    Im Traum saß Simon auf einem massiven, aus glattem weißem Stein gehauenen Thron. Sein Thronsaal war jedoch kein wirklicher Saal, sondern eine große Fläche mit steifem, grünem Rasen. Der Himmel darüber war so unnatürlich blau und ohne Tiefe wie eine bemalte Schale. Ein gewaltiger Ring von Höflingen umgab Simon. Wie der Himmel, so schien auch ihr Lächeln starr und falsch zu sein.
    »Der König bringt Wiedergeburt!«, rief jemand. Die Erste aus der Reihe von Höflingen trat vor den Thron. Es war eine graugekleidete Frau mit dunklen Augen und langem, glattem Haar. Es lag etwas schrecklich Vertrautes in ihren Zügen. Sie setzte eine aus Blättern und Gräsern geflochtene Puppe vor ihn hin, trat zurück und war, obwohl es weit und breit keinerlei Versteck gab, verschwunden. Die nächste Person trat an ihre Stelle. Es wurde »Wiedergeburt!« geschrien

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