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Das Geheimnis der Haarnadel

Das Geheimnis der Haarnadel

Titel: Das Geheimnis der Haarnadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Fitzgerald Heard
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redegewandt, und Ihr Heimweg nähme womöglich weniger Umwege.«
    Doch nachdem er seinen Anteil getrunken hatte und wir in zufriedenem Schweigen gekaut hatten, bis von unserem Proviant nichts mehr übrig war als das Papier, in das er eingeschlagen gewesen war, sagte er nur: »Ich glaube, ich werde wohl lieber diese Überbleibsel unserer fête champêtre nehmen und, wie es sich für einen braven Detektiv gehört, unsere Spuren verwischen.«
    Ich blieb, wo ich war, während er um die Ecke davonstürmte, um sich dessen, was in seinen Augen ein potentielles Indiz darstellte, zu entledigen.
    Nachdem der Müllofen geschluckt hatte, was für ihn bestimmt war, kehrte Mr. M. zurück, und wir spazierten zum Haus. Eine strahlende Mrs. Sprigg begrüßte uns, nahm, nachdem sie der Hoffnung Ausdruck verliehen hatte, daß wir unsere Mahlzeit genossen hätten, mit offensichtlicher Freude die fünf Shilling entgegen, die stillschweigend aus den hageren Fingern des Detektivs in ihre runde, feingliedrige Hand glitten, von der ich sicher war, daß sie zart mit Pasteten und roh zu Küchenmädchen war, und platzte heraus: »Gerade ist ein Telegramm gekommen – Mr. Milium kommt zurück! Es hat ihn so schwer getroffen, müssen Sie wissen, Sir. Da sieht man, was für ein gutherziger Mensch er ist. In der ganzen Nachbarschaft ist nicht ein einziges Auge feucht gewesen, das kann ich ihnen versichern, als sich der Herr dort drüben das Leben nahm. Froh, daß er weg ist, sage ich, und es kommt selten so, aber diesmal schon!«
    Die Syntax dieses Satzes ist obskur, doch ich habe ihn so im Gedächtnis behalten, wie er gesprochen wurde, und was er sagen will, ist im Grunde ja nicht kryptisch.
    »Sogar Jane, und ich muß zugeben, sie arbeitet hart, wenn sie auch ein wenig geschwätzig ist, und sich keine Gedanken darum macht, für wen sie arbeitet, solange er sie ihre Arbeit tun läßt, wie sie will – ich hätte niemals so sein können –, selbst Jane hatte da ihre Ansichten und ist erleichtert. Doch Mr. Milium ist so weichherzig und so sensibel, könnte man sagen, daß es ein regelrechter Schock für ihn war. Immer ist er hinübergelaufen auf die andere Straßenseite, obwohl in all der Zeit, die ich hier bin, und das sind schon Jahre, der von drüben nie einen Fuß hier ins Haus gesetzt hat, und da bin ich auch froh drüber. Man hätte denken sollen, er wäre erleichtert gewesen; denn Jane hat mir so oft, daß ich es schon gar nicht mehr hören konnte, erzählt, daß er Mr. Milium wie Luft behandelt hat, ganz gleich, wie sehr er sich immer für alles interessierte und wie freundlich er war, es sei denn, irgend etwas mußte getan werden, dann durfte er es tun und konnte lange auf ein Dankeschön warten. Ja, ab und zu schlug er sogar vor, die eine oder andere Kleinigkeit zu erledigen, und das wurde ihm dann zähneknirschend gestattet. Das war alles ein großer Fehler, jeder, der schon einmal eine Göre großgezogen hat, weiß das; aber er hat nun mal so ein weiches Herz, und Gott sei Dank lebt er ja unter Menschen, die einen Gentleman zu schätzen wissen, wenn ihnen einer begegnet.«
    Wir verabschieden uns, denn wir fanden, daß eine solche Heimkehr nicht dadurch beeinträchtigt werden sollte, daß man unerwartet auf Fremde traf. Außerdem wußte der unbekannte Mr. Milium es womöglich gar nicht zu schätzen, daß Fremde in seinem Haus gewesen waren.
    Während wir im angenehmen Nachmittagslicht zurückspazierten, war ich, auch wenn mein Schritt nicht die Spur eines Schwankens zeigte, in jener versonnenen Stimmung, in die man durch das richtige Quantum an gutem Apfelwein gelangen kann. Mir lag nichts daran, Mr. M. in seinem Schweigen zu stören, und da ich seine beiden Versuche, mich zu belehren, so erfolgreich abgeschmettert hatte, verspürte auch er offenbar nicht den Wunsch, mit mir zu sprechen.
    Nach dem Abendessen begab er sich schweigend zu Bett. Ich hatte erwartet, daß er vorschlagen würde, nach London zurückzukehren; ich selbst regte jedoch nichts dergleichen an, teils weil ich schläfrig war, teils weil ich mir wegen des jetzt verwaisten Hauses noch nicht schlüssig geworden war. Es gefiel mir sehr, und ein solches Anwesen ohne Besitzer vorzufinden, war eine einmalige Gelegenheit. Vielleicht konnte man, wie Mr. M. gesagt hatte, da der Vorbesitzer sich außerhalb des eigentlichen Hauses das Leben genommen hatte, das Ungewöhnliche der gewählten Methode in Anbetracht der angenehmen Resultate, die sie zeitigte, vernachlässigen. Wenn ich

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