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Das Geheimnis der Hebamme

Titel: Das Geheimnis der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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riss ihm sein Schwert aus der Scheide und stieß es ihm in den Rücken.
    »Lies das wieder auf, oder ich durchbohre dich mit deiner eigenen Klinge«, sagte er ruhig.
    Der Überrumpelte war starr vor Staunen, der andere drehte sich brüsk um. »Was nimmst du dir heraus, du Tölpel? Dafür wirst du hängen!«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Christian und streifte die Kapuze vom Kopf.
    Während der Entwaffnete sich langsam umdrehte, seinen Gegner erkannte und ihn wie einen Geist anstarrte, hielt Jonas den zweiten in Schach, indem er ihm einen Eisenstab mit rot glühender Spitze vors Gesicht hielt.
    »Zieht euch aus«, forderte Christian seine Gegner auf. Die sahen ihn verwirrt an.
    »Wird’s bald!«
    Zögernd legten die Männer Lederwams und Stiefel ab und ließen sie auf den Boden fallen.
    »Deine hässliche Bruche kannst du behalten – besten Dank auch!«, spottete Christian und warf Karl ein paar Stricke zu, mit denen dieser dem Mann die Hände band – Elisabeths fürsorgliche Gaben.
    Dann entwaffneten, entkleideten und knebelten sie den zweiten Mann. Jonas hatte keine Bedenken, jedem mit einem derben Knüppel eins überzuziehen
    »Das ist für eure freundliche Fürsorge, als ich im Stock lag«, knurrte er.
    »Für den Beginn einer Laufbahn als Gesetzloser war das doch nicht schlecht?«, fragte er grinsend Christian.
    »Dazu wird es nicht kommen. Hartwig und seine Leute werden sich verantworten müssen.«
     
    Wenig später kam Kuno mit dem als Bauer verkleideten Lukas zurück. Der sommersprossige Rotschopf blickte den Ritterbegeistert an, als er die zwei Bewusstlosen gefesselt auf dem Boden liegen sah. »Ich habe immer gewusst, dass Ihr uns nicht im Stich lasst und hier ordentlich aufräumen werdet«, sprudelte es aus ihm heraus.
    Christian lächelte über so viel Begeisterung. »Du kannst mir helfen. Halte mit Bertram Ausschau, in welchen Häusern die anderen gerade sind.«
    Er warf Lukas die Kleider eines der Reisigen zu. Beide zogen die erbeuteten Stücke an, so dass sie von weitem als Hartwigs Leute durchgehen würden. Zufrieden griff er nach seinem eigenen Schwert, das Lukas in einem Sack mitgebracht hatte.
    Bertram und Kuno kamen zurück in die Schmiede gerannt und berichteten, wo gerade die Männer ihr Unwesen trieben.
    In ihrer Verkleidung gingen Christian und Lukas erst in Berthas, dann in Karls Haus und überrumpelten vier weitere Männer.
    Doch sie wussten, bald würde ihre Aufgabe schwieriger werden.
    Die anderen Bewaffneten würden ihre Kumpane vermissen.
    Niemand durfte die Gelegenheit haben, Dorfbewohner als Geiseln zu nehmen oder sich an ihnen zu rächen. Und niemand durfte entkommen und zu Randolf gelangen.
    Deshalb beschlossen sie, sich als nächsten Hartwig vorzunehmen.
    In der Hoffnung, dass keiner ihre Gesichtszüge genauer in Augenschein nehmen würde, näherten sie sich lässig dem Herrenhof.
    Ein gelangweilter Wachmann sah träge hoch. »Was gibt’s?«
    Noch ehe er erkannt hatte, wer da vor ihm stand, ließ ihn ein kräftiger Hieb in den Magen zusammensacken. Augenblicke später fand er sich gefesselt und geknebelt und in eine Ecke gezerrt wieder.
    Sieben von zwölf, rechnete Christian. Blieben noch fünf. Und Hartwig und dieser Bodo.
    Im Vorraum des Herrenhauses drehte sich ein Knecht entrüstet zu ihnen um. Mit einiger Verzögerung erkannte er sein Gegenüber und wollte den Mund zu einem Warnschrei öffnen, doch da hatte ihn schon ein kräftiger Nackenschlag von Lukas zu Boden geschickt.
    Christian nickte dem Knappen anerkennend zu. Mit erhobenem Schwert fragte er leise: »Bereit?«
    »Bereit.«
    Sie stürmten in den Raum, in dem Hartwig mit dreien seiner Männer am Tisch saß. Wie verabredet verwickelte Christian die Wachen sofort in einen hitzigen Kampf, während Lukas den betrügerischen Verwalter mit dem Schwert in eine Ecke drängte. Der Fette leistete keinen Widerstand, sondern starrte nur mit zitternder Unterlippe abwechselnd auf die Klinge und den blutigen Kampf vor seinen Augen. Christian hatte inzwischen den ersten Gegner niedergestreckt und holte zu einem Streich aus, der den zweiten mit tödlicher Wunde zu Boden gehen ließ.
    Der Dritte war geschickter mit der Waffe. Nur eine schnelle Drehung rettete Christians Schwertarm, dennoch brachte ihm der andere eine Wunde am Unterarm bei.
    Als sein Gegner fliehen und seine Kumpane warnen wollte, holte Christian mit aller Kraft aus und streckte ihn zu Boden.
     
    Dann wandte er sich dem kreidebleichen Verwalter zu, der aussah,

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