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Das Geheimnis der Hebamme

Titel: Das Geheimnis der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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stumm. »Danke«, sagte sie schließlich. Dann begann sie zu weinen.
     
    Als der Mond nur noch eine schmale Sichel bildete, brachen Christian und Lukas erneut nach Meißen auf. Diesmal begleiteteBartholomäus sie, der dem Kloster einen Besuch abstatten wollte, das auf halbem Weg nach Meißen im Entstehen war.
    Kommt gesund wieder, dachte Marthe, die wusste, dass Christian und Lukas mit Otto in den Kampf ziehen würden.
    Ratsch! Das Geräusch, mit dem ihr Rock zerriss, der sich an einem sperrigen Ast verfangen hatte, holte sie aus ihren Tagträumen.
    Marthe besah seufzend den Schaden. Lange würde sie bei diesem Kleid nicht mehr Flicken auf Flicken setzen können.
    Sie beschloss, den Riss jetzt nicht zu stopfen. Bald würde die Dämmerung hereinbrechen, und bis dahin wollte sie noch am Waldrand nach Pflanzen suchen, die sie ausgraben und in ihren Kräutergarten versetzen konnte. Kurzerhand streifte sie das neue Kleid über, das Hedwig ihr geschenkt hatte.
     
    Marthe hatte den Wald kaum betreten, als ein alarmierendes Gefühl sie zurückblicken ließ.
    Ihre Ahnung hatte sie nicht getäuscht. Vier bewaffnete Reiter preschten in das entstehende Dorf. An ihrer Spitze ritt ein Hüne mit auffallend weißblondem Haar.
    Marthe erstarrte für einen Moment und verbarg sich schnell hinter einer dicken Eiche. Vorsichtig lugte sie hinter dem Stamm hervor. Der Hüne hatte vor Hildebrand Halt gemacht und redete auf ihn ein. Hildebrand machte eine zittrige Verbeugung und wies mit einer Hand in die Richtung, in die Marthe gerade gegangen war.
    »O nein!«, flüsterte sie. »Warum tust du das? Warum stehst du mir nicht bei?«
    Die Reiter wendeten und hielten geradewegs auf sie zu. Das Mädchen presste sich an den Baumstamm und richtete die Augen zu Boden, als könnte sie davon unsichtbar werden. Sie spürte den Windzug von den vorbeireitenden mächtigen Pferdenund verharrte stumm, während ihr Herz so laut pochte, dass sie meinte, es wäre bis ins Dorf zu hören.
    Die Reiter brachten ihre Pferde zum Stehen. »Sie kann nicht weit sein«, hörte sie eine Stimme, die sie sofort wiedererkannte.
    Ein Pferd wieherte, der Hufschlag kam erneut näher.
    Ohne aufzublicken wusste Marthe, dass sie entdeckt worden war.
    »Wenn das keine Überraschung ist«, höhnte die bekannte Stimme triumphierend.
    Blitzschnell rannte Marthe los, aber Randolf lachte, setzte ihr nach und hatte sie im nächsten Moment gepackt und vor sich über den Sattel geworfen. Mit hartem Griff drückte er sie nieder.
    »Ein Schrei – und ich schneide dir die Kehle durch!«
    Er ritt nur ein kurzes Stück bis zu einer Lichtung, dann hielt der Hüne an und warf sie zu Boden. Die vier Männer saßen ab, einer band die Pferde fest, die anderen kamen auf Marthe zu. Panisch versuchte sie, beiseite zu kriechen. Randolf gab einem seiner Kumpane einen Wink, der zerrte Marthe hoch und hielt mit eisernem Griff ihre Arme auf dem Rücken fest.
    Randolf zog seinen Dolch und trat auf sie zu.
    Marthe schloss die Augen und betete stumm: Herr im Himmel, vergib mir meine Sünden und nimm mich gnädig auf!
    Dann blickte sie auf, direkt in die stechend blauen Augen ihres Gegenübers.
    Der ließ die Messerspitze über ihren Hals wandern. Plötzlich holte er aus und durchschnitt mit einer jähen Bewegung Kleid und Unterhemd bis zum Bauch.
    »Nein, umbringen wollen wir dich nicht, meine Schöne. Das wäre zu einfach«, sagte er mit gedehnter Stimme nach einem genüsslichen Blick auf ihr entsetztes Gesicht.
    »Und es würde vielleicht irgendwann auffallen, wenn auf dem Burgberg jemand nach dir fragt. Aber warnen wollenwir dich: Wenn du dich dort noch einmal in die Geschäfte anderer Leute einmischst, wird dir Schlimmeres geschehen, als dass dir ein paar stattliche Kerle ihre Aufmerksamkeit schenken.«
    Er ließ seinen Blick über ihre Brüste wandern, die aus dem zerschnittenen Stoff klafften, und befahl: »Auf den Boden mit der Bauernschlampe!«
    Der Ritter, der die sich nun verzweifelt windende Marthe festhielt, trat ihr in die Kniekehlen und ließ sie im gleichen Moment los, so dass sie heftig zu Boden schlug. Jemand zerrte ihr die Arme über den Kopf und fesselte ihre Hände an einen Baum.
    Randolf betrachtete sie mit eiskaltem Blick. Dann löste er seinen Schwertgurt und ließ ihn fallen, hob sein Obergewand und nestelte an seiner Bruche.
    Entsetzt sah Marthe sein mächtiges Glied auf sich gerichtet.
    Der Ritter ließ sich auf die Knie fallen und zerriss mit einem Ruck den Rest ihrer Kleidung.

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