Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Geheimnis der Hebamme

Titel: Das Geheimnis der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
Vom Netzwerk:
Ein böses, triumphierendes Lachen stand in seinem Gesicht und unverhüllte Gier.
    »Eine Jungfrau, will ich doch hoffen«, sagte er. Seine Spießgesellen lachten.
    Roh riss er ihre Schenkel auseinander. Marthe wollte sich wehren, doch Randolf presste ihre Beine mit hartem Griff auf den Boden und betrachtete genüsslich ihren Körper.
    Todesangst durchflutete Marthe und überdeckte noch die unsägliche Scham darüber, nackt den Blicken der Männer ausgesetzt zu sein. Er würde sie schänden. Er konnte sie töten. Nichts würde sie davor bewahren.
    Dennoch unternahm sie mit zittriger Stimme einen letzten Versuch: »Bitte, Herr, habt Erbarmen!«
    Statt einer Antwort grub Randolf seine Finger zwischen ihre Beine und stieß sie tief in ihren Leib.
    Marthe schrie vor Schmerz gellend auf.
    Dann warf sich Randolf auf sie und drang brutal in sie ein.
    Sie fühlte sich wie gepfählt und glaubte, sie würde zerreißen, schrie und wimmerte, während er immer wieder zu harten Stößen ausholte. Als er sich endlich stöhnend von ihr wälzte, schluchzte und schlotterte das Mädchen vor Schmerz und Entsetzen.
    Randolf betrachtete sie gleichgültig und zog seine Bruche wieder hoch.
    »Jetzt könnt ihr sie haben.« Er winkte seine Begleiter heran, die ihn die ganze Zeit über mit Rufen angefeuert hatten.
    Ein Feister mit rotem, verschwitztem Gesicht drängte sich vor.
    »Lasst mich zuerst, ich bin schon ganz wild auf die Kleine!«
    Die anderen lachten, während der Dicke ihre Brüste knetete und seine Zunge in ihren Mund zwängte. Vor Ekel glaubte sie, sich übergeben zu müssen, doch unter dem Gewicht des Fremden bekam sie kaum noch Luft.
    Weil Marthe immer apathischer wurde, schlug ihr der Nächste hart ins Gesicht, damit sie nicht in Ohnmacht fiel.
    Als die Peiniger endlich abließen, war Marthe unfähig, sich zu rühren.
    »Du darfst dich geehrt fühlen, das Interesse edler Herren gefunden zu haben. Aber vergiss nicht: Noch einmal kommst du nicht so davon!«
    Mit einem Schnitt durchtrennte Randolf den Strick, der Marthe an den Baum fesselte.
    »Bevor ich es vergesse: Erzähl ruhig deinem Ritter von unserem Besuch. Ich würde mich freuen, ihn im Zweikampf zu töten – falls ihn nicht vorher der Markgraf in Ketten legen lässt.«
    Lachend ritten die vier davon.
    Lichter bewegten sich durch den Wald. Marthe hörte von fern Stimmen, die ihren Namen riefen, aber sie brachte es nicht über sich, sich zu erkennen zu geben.
    Jonas und Emma waren es schließlich, die sie fanden.
    Zusammengekauert, mit geschwollenem und blutig geschlagenem Gesicht, das zerfetzte Kleid krampfhaft über der Brust zusammenklammernd, lehnte Marthe an einem Baum, bis Jonas sie im Schein seines Binsenlichtes entdeckte.
    Er und Emma erfassten mit einem Blick, was geschehen war.
    Emma lief auf sie zu und schloss sie vorsichtig in ihre Arme. Marthe bewegte sich hölzern und stumm, aber Emma strich ihr immer wieder tröstend über das Haar, bis Marthe zu schluchzen begann.
    »Weine nur, Kleines, weine.«
    Jonas räusperte sich. »Wir haben nach dir gesucht, als du zur Dämmerung noch nicht wieder da warst. Als Hildebrand dann erzählte, dass die Ritter nach dir gefragt hatten, bekamen wir es mit der Angst zu tun. Jeder griff sich ein Licht und suchte in einem anderen Stück Wald.«
    »Hast du diese Männer schon einmal gesehen? Was haben sie mit dir zu schaffen?«, wollte Emma wissen.
    Mit starrem Blick sah Marthe hoch. »Niemand darf davon erfahren. Zu keinem ein Wort! Und schon gar nicht zu Christian, auf gar keinen Fall.«
    Emma sah sie an. »Bist du sicher?«
    »Ja!«
    »Wir werden ihm nicht verschweigen können, dass Ritter ins Dorf gekommen sind und nach dir gefragt haben«, wandte Jonas ein.
    »Er wird erst einmal lange fort sein.«
    »Hm. Denkst du, dass wir jetzt ins Dorf gehen können?«
    Marthe wischte sich mit Moos das Blut von den Schenkeln, fuhr sich mit dem Ärmel übers Gesicht und nickte.
    Emma half ihr auf und stützte sie. Jede Faser von Marthes geschundenem Körper schmerzte.
    Jonas wickelte Marthe in seinen Umhang, nahm sie behutsam auf seine Arme und rief laut: »Wir haben sie gefunden!«
    Erleichterte Stimmen waren zu hören.
    Als die anderen sie schließlich kommen sahen, schauten sie verwundert auf das geschwollene Gesicht des Mädchens.
    »Ich kümmere mich um sie«, meinte Emma und schob Jonas, der Marthe immer noch trug, in die Unterkunft. Jonas bettete sie auf den Boden, Emma tauchte ein Tuch in kühles Wasser, wrang es aus und drückte

Weitere Kostenlose Bücher