Das Geheimnis der Highlands
antworten , schwor sie sich hartnäckig, selbst dann noch, als ihre Lippen »nein« murmelten.
»Dann läuft das Spiel noch, Schönheit, und ich kann immer noch gewinnen. Vergiß den Hawk. Denk an Adam«, säuselte er, als er sich mit einem brutalen Kuß ihrer Lippen bemächtigte.
Adrienne schien tiefer und tiefer in ein trübes Meer zu sinken, was in ihr den Wunsch weckte, sich zusammenzurollen und sich in sich selbst zurückzuziehen.
»Adam. Sag es, Schönheit. Verlange nach mir.«
Wo war der Hawk, wenn sie ihn brauchte? »H-H-Hawk«, flüsterte sie gegen Adams strafenden Mund.
Zornbebend zwang Adam ihren Kopf nach hinten, bis sie in seine wütenden Augen sah. Während Adrienne ihn ansah, schienen Adams düstere Züge seltsam zu schimmern,veränderten sich … aber das war nicht möglich, versicherte sie sich selbst. Adams dunkle Augen schienen plötzlich die goldenen Sprenkel des Hawk zu besitzen, Adams Unterlippe wölbte sich plötzlich in Hawks sinnliche Einladung.
»Ist es das, was ich tun muß, um dich zu besitzen?« fragte Adam verbittert.
Adrienne starrte ihn in erschrockener Faszination an. Adams Gesicht verschmolz und formte sich um, und mit jeder Sekunde, die verstrich, sah er ihrem Ehemann immer ähnlicher.
»Muß ich von solchen Kunstgriffen Gebrauch machen? Ist das der einzige Weg, daß du mich willst?«
Adrienne streckte eine zitternde Hand aus, um sein seltsam betäubendes Gesicht zu berühren. »A – Adam, h-hör auf!«
»Setzt das dich in Flammen, Schönheit? Wenn ich sein Gesicht trage, seine Hände? Denn das werde ich, wenn es sein muß.«
Du träumst , sagte sie sich. Du bist eingeschlafen und hast einen echt schlimmen Alptraum, aber es wird vorbeigehen.
Adams Hände waren an ihren Brüsten, und Finger von eisigem Feuer jagten eine Flut intensiver Gefühle durch ihr Rückgrat … aber es war kein Genuß.
* * *
Ein Dutzend Schritte entfernt erstarrte der Hawk in der Bewegung, nachdem er die lange Brücke zu den Gärten hochgeeilt war. Linie um Linie, Muskel um Muskel wurde sein Gesicht zu einer Maske aus Wut und Schmerz.
Wie lange war er fort gewesen? Ein Dutzend Stunden? Einen halben Tag?
Die Wunde, die er sich zugezogen hatte, als er ihr Lebenrettete, brannte wütend in seiner Hand, während sein Verlangen nach ihr zornig unter seinem Kilt pulsierte.
Er zwang sich, einige Zeit hinzusehen, um sich unauslöschbar ins Hirn zu brennen, was für ein Narr er doch gewesen war, dieses Mädchen zu wollen, sie zu lieben, sogar, wenn sie ihn betrog.
Der harte, bronzene Körper des Schmieds lag der Länge nach über die wollüstigen Kurven seiner Frau gestreckt, während sie sich auf dem Rand des Brunnens räkelten. Seine Haare waren in ihre silbrigblonde Mähne verwoben, und sein Mund verschloß die kapitulierenden Lippen seiner Frau.
Hawk beobachtete, wie sie wimmerte, wie ihre Hände rasend vor Verlangen den Schmied bearbeiteten … wie sie an seinem Haar zog, sich außer sich in seine Schulter krallte.
Gras und Blumen wurden unter seinem Stiefel aus der würzigen Erde gerissen, als der Hawk sich abwandte.
* * *
Adrienne kämpfte um ihren Verstand. »Fahr … zurück … egal aus welcher Hölle … d-du g-g-gekommen bist.« Die Worte verlangten ihr den letzten Funken von Energie ab, den sie noch besaß, und ließen sie kraftlos nach Luft schnappend zurück.
Die brutalen Hände gaben sie abrupt frei.
Sie fiel von der Kante und landete mit einem Platsch im Brunnen.
Das kühle Wasser spülte die lähmende Verwirrung unverzüglich fort.
Sie duckte sich in Panik und erwartete die Hand des Schmieds, die sich nach ihr streckte, aber nichts geschah.
»A-Adam?«Eine Brise des tückischen Windes streichelte ihre fröstelnden Brustwarzen durch den dünnen Stoff ihres Kleides. »Oh!« Sie bedeckte sie hastig mit den Handflächen.
»A-Adam?« rief sie, ein wenig lauter. Keine Antwort. »Wer bist du wirklich?« schrie sie wutentbrannt in den leeren Morgen.
Kapitel 24
In ihrer Depression spielte Adrienne mit dem Gedanken, das Essen dranzugeben. Sie fragte sich, ob es im Jahr 1513 Zigaretten gab, überlegte es sich noch einmal und entschied sich dann, doch zu essen.
Bis sie den Scotch fand.
Gerade zur rechten Zeit , dachte sie, während sie in seinem Arbeitszimmer saß und die Füße auf seinen Schreibtisch legte. Sie goß sich einen ordentlichen Schuß Whisky in einen Trinkbecher aus geschliffenem Kristallglas und nahm einen brennenden Schluck. »Ach«, sagte sie etwas
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