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Das Geheimnis der Jadefigur (German Edition)

Das Geheimnis der Jadefigur (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Jadefigur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Mouchard
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sich in den Höflichkeitsfloskeln verhedderte, und überlegte, wie sie da wieder herauskommen sollte.
    »… mich zu besuchen, ich hoffe es«, beendete Teng Wenji ihren Satz.
    Hatte er ihr verschwörerisch zugezwinkert? Nina war sich nicht sicher. Nein, gewiss nicht. Man zwinkert einer jungen Frau von einundzwanzig Jahren nicht zu, und vor allem nicht, wenn man ein so höflicher junger Mann wie Teng Wenji ist. Sie musste sich getäuscht haben.
    »Sie … ich bin geschmeichelt … Monsieur Teng«, stammelte sie. Sie fühlte, dass sie errötete, doch Teng Wenji kam ihr noch einmal zu Hilfe.
    »Nennen Sie mich Wenji, bitte. So hat Ihr Vater mich genannt.«
    »Ich bin Nin-«
    Sie unterbrach sich. Er würde diesen Spitznamen sicher dumm finden, dachte sie. Doch im Gegenteil, er zeigte wieder diesen fast zärtlichen Gesichtsausdruck, den er im Moment ihrer ersten Begegnung gehabt hatte.
    »Ich kenne Ihren Spitznamen, Ihr Vater sprach so oft von Ihnen, Nina.«
    »Ein Spitzname aus der Kindheit«, entgegnete Nina und errötete noch mehr. »Mein Vater hat nicht mitbekommen, dass ich älter geworden bin.«
    »Sie haben es mir schon gesagt. Ich werde Sie Antoinette nennen, wenn Sie es vorziehen, aber ›Nina‹ mag ich lieber. Ein Name wie eine schöne Melodie – und der gut zu Ihnen passt. Und dann … erinnert er mich an meinen verstorbenen Freund.«
    Nina spürte Panik in sich aufsteigen. Dieser junge Mann redete, als hätte er auf ihr Kommen gewartet. Und dann diese Art, immer wieder ihren Vater zu erwähnen. Sie wollte irgendetwas sagen, um ihre Verwirrung zu verscheuchen.
    »Mein Vater sprach auch oft von Ihnen«, log sie. »Er schrieb mir, wie sehr er sie mochte, Sie, Ihre Familie, den alten Großvater Teng, Ihren Reichtum und …«
    Tam hob den Kopf. Bisher hatte sie sich aus der Unterhaltung herausgehalten und so getan, als wäre sie in die Betrachtung der Gläser von Monsieur Zhou versunken. Doch an diesem Punkt von Ninas Rede starrte sie die junge Französin mit einem entsetzten Blick an. Diese sprach weiter, von ihrem Elan mitgerissen.
    »… Ihrer Großmutter, die so sanft ist, und von Ihren so interessanten Geschäften und Ihrer gemeinsamen Leidenschaft für die Geschichte dieses Landes, und …«
    »Er hat Ihnen von unserer gemeinsamen Leidenschaft für die Geschichte unseres Landes erzählt?«
    Der Ton, in dem Teng Wenji Nina die Frage stellte, hatte plötzlich nichts Herzliches mehr an sich. Er lächelte nicht mehr, und seine Augen waren streng geworden. Die Veränderung war so deutlich, dass auch Tam sie bemerkt hatte. Sie hatte ihre Aufmerksamkeit wieder dem jungen Chinesen zugewandt.
    Hastig sprach Nina weiter. »Ja, er sagte mir, nun, ich will sagen, er schrieb mir häufig … nun, lange Briefe …«
    »Natürlich«, antwortete Wenji ruhiger. »Er hat Ihnen sicherlich auch von unserem kürzlichen Fund berichtet, oder?«
    Nina erkannte, dass sie aus all dem nicht so leicht wieder herauskommen würde, und so entschied sie sich für die Ehrlichkeit. Sie hob eine Hand als Zeichen der Unwissenheit.
    »Nein«, gab sie mit ganz leiser Stimme zu.
    Tam mischte sich neugieriger denn je ein.
    »Sie haben also einen ›Fund‹ gemacht, Monsieur Teng?«
    »Nicht genau«, erwiderte Teng Wenji lebhaft. »Ich war einfach nur gerade dabei, einen interessanten Kauf abzuschließen.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Nina zu und fuhr fort. »Meine Familie hat eine Leidenschaft für die Geschichte Indochinas und insbesondere für Antiquitäten.«
    »Aahh!«, sagte Nina und dachte an den alten Schrank, der im Zimmer ihres Vaters stand. »Sie haben recht, mein Vater mochte Antiquitäten, ja. Ich liebe sie auch! Ich finde sie überwältigend!«
    Tam schüttelte verzweifelt den Kopf und wandte sich wieder ihren Einkäufen zu. Während sie Monsieur Zhou Piaster im Tausch gegen eine kleine Papiertüte hinhielt, fand Teng Wenji sein Lächeln wieder, das jetzt ein wenig gönnerhaft wirkte, mit einem Hauch von Nachsicht.
    »Wirklich? Kann ich Sie also zum Abendessen zu uns einladen? Ich werde Ihnen einige Antiquitäten dieses Landes zeigen. Meine Eltern sind zurzeit noch in Saigon, aber Sie werden die Bekanntschaft meiner Brüder und Schwestern machen.«
    »Gern, ich fühle mich höchst geschmeichelt durch das, was sie dachten von …«
    Nina unterbrach sich. Sie hätte nicht versuchen sollen, einen Konjunktiv zu verwenden. Also brach sie den Satz ab und sagte einfach nur: »Danke!«
    »Sagen wir Donnerstagabend kommender Woche?

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