Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard

Vom Netzwerk:

die Monitore im Kontrollraum.
    „Zwanzig Grad Alpha“, sagte eine tiefe Stimme und bestätigte damit die Informationen, die über den Computerbildschirm liefen. „Dreißig ... vierzig ... fünf zig ... sechzig.“
    „Verdammt!“, murmelte der Pilot, der neben Caroline stand. Er klang nervös.
    „Null Auftriebswinkel“, flüsterte Major Deale, als er Carolines verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte. Er selbst wirkte angespannt. „Die meisten Flugzeuge liegen bei ungefähr zwanzig Grad. Baby schafft schon fünfzig, aber selbst die X-29 gerät bei siebzig Grad außer Kontrolle.“
    „Siebzig“, sagte die ruhige Stimme. „Fünfundsiebzig.“
    Der Major wurde ganz blass. Er starrte auf die Zahlen, die der Computer anzeigte, als ob er sie mit seiner Willenskraft steuern könnte.
    „Siebenundsiebzig ... neunundsiebzig ... achtzig ... Jetzt fühlt die Steuerung sich etwas schwammig an. Genug für heute.“
    „Wie hat er das gemacht?“, fragte jemand.
    Caroline lauschte dem nervösen Gemurmel der im Raum anwesenden Piloten. Aus dem Geraune schloss sie, dass niemand sonst solche Kräfte aushielt. Ihr lief eine Gänsehaut über den Rücken.
    „Mir hätte sich längst der Magen umgedreht“, hörte sie einen der Männer murmeln. „Ich wette, bei ihm hat sich nicht mal die Pulsfrequenz erhöht. Ich sage euch, der Mann hat kein Blut, sondern Eiswasser in den Adern.“
    „Ich gehe runter und stabilisiere“, ertönte jetzt die tiefe Stimme ruhig durch den Lautsprecher, und Caroline vernahm das allgemeine erleichterte Aufatmen um sich herum.
    „Der Typ hat andere Gene“, sagte der Captain neben ihr. „Niemand hält das aus. Und er ist noch immer klar bei Verstand! Mad Cat werden wir wohl aus dem Sitz schälen und tragen müssen, der hat bestimmt Pudding in den Knien. Ganz sicher, Mackenzie ist ein Freak!“
    „Mann, oh Mann, überlegt nur mal, wie er vor zehn Jahren gewesen sein muss!“
    „Genauso wie jetzt“, raunte Major Deale.
    Bei der nächsten Testreihe wurde die Zielgenauigkeit der Laser überprüft. Caroline rückte näher an die Monitore heran. Innerlich zitterte sie, während sie sich zu sammeln versuchte. Als sie als Ersatz für Walton ausgewählt worden war, hatte sie sich schnellstens ein detailliertes Grundwissen über Kampfjets angeeignet. Daher war ihr auch klar, wie gefährlich diese Manöver waren. Mackenzie hätte die Kontrolle über die Maschine verlieren oder bewusstlos werden können. Wahrscheinlich wäre er nicht rechtzeitig wieder aufgewacht, bevor die Maschine sich mit der Nase zuerst in den Wüstensand gebohrt hätte. Die Reaktionen und Kommentare der anderen Piloten hatten mehr als genug gesagt.
    Adrian schob sich an Caroline vorbei, stellte sich vor sie und blockierte damit ihre Sicht. Caroline lenkte ihre Gedanken wieder auf die Situation im Raum. Sie zweifelte nicht daran, dass Adrian es absichtlich getan hatte. Wenn sie ihm das durchgehen ließ, würde er sich für das nächste Mal etwas noch Unverschämteres ausdenken.
    „Entschuldigen Sie, Adrian“, sagte sie höflich. „Da Sie so groß sind, sollte ich wohl besser vor Ihnen stehen. Dann können wir beide etwas sehen.“
    Yates sah lächelnd auf. Entweder hatte er Adrians säuerliche Miene nicht bemerkt, oder er ignorierte sie. „Ja, natürlich. Stellen Sie sich nur nach vorn, Caroline.“
    Der Zieltest verlief glatt. Unbewegliche Ziele wurden anvisiert, und alle Komponenten funktionierten innerhalb der vorgegebenen Akzeptanzwerte. Die Daten liefen über den Bildschirm, jede Zahl wurde überprüft und mit den Angaben auf den ausgedruckten Listen verglichen, die jeder vor sich liegen hatte.
    Die Babys landeten heil und sicher auf dem Wüstenboden. Die Anspannung im Kontrollraum löste sich und wich einer nahezu euphorischen Hochstimmung. Das Laserteam gruppierte sich um Lieutenant Colonel Picollo und ging noch einmal die Testergebnisse durch: Caroline war erstaunt über Picollos genaue Kenntnis, aber dann wurde ihr klar, dass das eigentlich zu erwarten war. Er und die anderen Piloten arbeiteten schließlich seit Längerem intensiv an diesem Projekt, da müsste jemand schon vollkommen unterbelichtet sein, wenn er die Informationen nicht irgendwann speicherte.
    „Der Colonel hat bestimmt noch ein paar Fragen“, sagte Picollo schließlich. „Aber es sieht so aus, als könnten wir jetzt mit den Tests bei beweglichen Zielen anfangen.“
    Als sich ein Arm um ihre Taille legte, versteifte Caroline sich unwillkürlich, ihr Kopf