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Das Geheimnis der Maurin

Das Geheimnis der Maurin

Titel: Das Geheimnis der Maurin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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gefallen werden …« Seine Freude war so deutlich, dass Zahra nun doch zu ihm aufsehen musste.
    »Worum geht es denn?«
    »Um Eure Seidenfarm! Jaime hat mir erzählt, dass Ihr sie zurückkaufen wollt, der neue Eigentümer aber einen Phantasiepreis dafür gefordert hat, und genau deswegen bin ich gekommen …« Gonzalo zwinkerte Zahra zu. »Ich habe einen langen Vormittag mit dem Mann verbracht, und wenn Ihr die Farm noch immer kaufen möchtet, könnt Ihr dies nun doch – und das zu einem Preis, der sogar leicht unter dem liegt, zu dem Ihr sie ihm verkauft habt, womit der Mann angesichts der gefallenen Bodenpreise allerdings immer noch gut wegkommt.«
    »Aber wie … Oh Gott!« Zahra sah zwischen ihm und Zainab hin und her, schlug sich vor lauter Freude auf die Wangen und schrie nach oben zur Galerie: »Deborah, komm, so hör doch! Komm schnell! Deborah, hörst du denn nicht?«
    Als Deborah endlich ein »Aber ja doch, ja doch!« zurückrief, blickte Zahra zurück zu Gonzalo und wäre ihm vor lauter Freude und Dankbarkeit am liebsten um den Hals gefallen. Ersatzweise tat sie dies bei ihrer Schwester, und dann kam endlich Deborah, und sie umarmte auch diese und sprudelte ihr die frohen Nachrichten entgegen. Auch Deborah war ganz außer sich vor Glück und vergoss sogar ein paar Tränen. »Mein Gott, welche Erlösung es sein wird, endlich aus der Stadt mit ihren vielen Augen herauszukommen!«
    Erst jetzt fiel Zahra ein, das Naheliegende zu fragen. »Das hat er doch sicher nicht ganz freiwillig getan! Wie habt Ihr ihn dazu bewegen können?«
    Ein Lächeln überzog Gonzalos Miene und brachte seine bernsteinfarbenen Augen zum Leuchten. »Ich kenne den derzeitigen Besitzer recht gut, und nachdem Jaime mir erzählt hat, dass er keinen Schritt weiterkommt, dachte ich, könnte ich den guten Mann einmal daran erinnern, dass er mir noch einen Gefallen schuldet. Außerdem hatte ich ihm etwas zu bieten, was für ihn viel mehr wert ist als die Farm, die er ja nur aus reinem Starrsinn nicht verkaufen wollte: Sein ältester Sohn kann Page des Thronfolgers werden. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr schon in wenigen Tagen auf die Seidenfarm zurückkehren und mit ihrem Wiederaufbau beginnen!«
    Zahra klebte förmlich an seinen Lippen. »Oh Gonzalo, Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie glücklich Ihr uns damit macht! Ich hoffe, wir können uns …« – dafür irgendwie erkenntlich zeigen, wollte Zahra sagen, stockte dann aber mitten im Satz, zumal sie zumindest einen von Gonzalos verborgenen Wünschen nur allzu gut kannte und wusste, was der Erfüllung dieses Wunsches im Wege stand.
    »Nun …«, fuhr sie verlegen fort. »Ich … Es wäre schön, wenn auch wir Euch eines Tages einen Weg ebnen könnten!« – was ihr angesichts seiner selbstlosen Hilfe allerdings recht unzulänglich erschien. Hilfesuchend schaute sie sich nach Zainab und Deborah um, doch die rannten gerade in die Küche, um auch Tamu und den anderen die guten Nachrichten zu überbringen. Aus einem spontanen Impuls heraus nahm Zahra da Gonzalos Hände, drückte sie innig und strahlte ihn mit grenzenloser Dankbarkeit an. »Ich bin Euch wirklich aus ganzem Herzen dankbar, und ich hoffe, Ihr wisst, wie wichtig Ihr mir seid und immer wart!«
    »Was wird denn das hier?«, donnerte da Jaimes Stimme zwischen sie.
    Wie vom Blitz getroffen, fuhren Gonzalo und Zahra auseinander. »Jaime, du … ich, also, ich habe deinem Bruder gerade dafür gedankt, dass es ihm gelungen ist …«
    Ohne auf Zahra zu achten, schoss Jaime auf seinen Bruder zu. »Ich hatte damals ja gleich den Verdacht, dass du uns nicht aus reiner Menschenliebe hilfst, nach Chalida zu suchen. Dieses ganze Gerede, dass Zahra und die Kinder als Pfand hierbleiben müssten, damit du mir die Soldaten mitgeben kannst – für wie blöd hältst du mich eigentlich? Meinst du, ich hätte vergessen, dass du sie heiraten und dafür sogar deine sagenhafte Laufbahn am Hof aufgeben wolltest? Aber dass du es wagst, dich in unserem eigenen Heim an sie heranzumachen …«
    »Was redest du denn für einen Unsinn?«, unterbrach Gonzalo ihn nicht minder lautstark, aber doch um einiges beherrschter. »Ich bin lediglich gekommen, um euch zu sagen, dass ich euch den Weg für den Rückkauf der Seidenfarm habe ebnen können, und das ist auch schon alles!«
    »Ebnen – der große Gonzalo, der alle Fäden in der Hand hält, was? Hast du dir das so vorgestellt? Meinst du, wenn du Zahra vor Augen führst, wie mächtig du inzwischen bist,

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