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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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zum Arzt zu gehen, damit ich nicht mit Libby schwanger werde?« Holly und Jocelyn sahen sich bekümmert an.
    »Man verändert vielleicht die Umstände eines Ereignisses, aber man kann nicht verhindern, dass es eintritt. Du weißt, was in Hardmonton Hall geschehen ist. Edward hat Gott und die Welt in Bewegung gesetzt, um das Feuer zu verhindern, aber letztlich hatte er nur Einfluss auf die Ursache.«
    »Nicht besonders ermutigend, Jocelyn«, sagte Holly und lachte, aber das Lachen kam nicht von Herzen.
    Jocelyn seufzte resigniert, in stillschweigender Kapitulation vor der Macht der Monduhr. »Ich bin überzeugt, dass ein übergeordnetes System dahintersteht, weshalb man das Schicksal auch nicht so einfach abwenden kann. Wenn ich eines von der Monduhr gelernt habe, dann das: Die Welt ist weit weniger chaotisch, als wir meinen. Die
Menschen vergeuden so viel Zeit mit der Überlegung, ob sie nach links oder nach rechts gehen sollen, und merken nicht, dass sie doch alle an derselben Stelle landen.«
    »Aber die Zukunft lässt sich verändern«, beharrte Holly und geriet wieder in die mittlerweile vertraute Panik.
    »Ja, aber es hat seinen Preis.«
    »Ich habe Angst, Jocelyn. Ich habe Angst, dass ich dafür bis an mein Lebensende bezahlen muss. Dass die Monduhr mir nicht nur Libby wegnehmen will, sondern alle Kinder, die ich vielleicht haben würde. Was wäre das für ein Leben? Könnten Tom und ich dann noch glücklich sein?«
    »Ich kenne ihn ja nur flüchtig, aber mit diesem Mann wirst du immer glücklich sein, das kann ich dir versprechen«, versicherte Jocelyn.
    Bevor Holly sich weiter in ihren Ängsten verlieren konnte, bimmelte die Glocke über der Tür der Teestube und kündigte neue Gäste an. Lisa war noch hinten in der kleinen Küche mit Gemüseputzen beschäftigt.
    »Die Pflicht ruft«, seufzte Jocelyn und kam nur mühsam auf die Beine. »Das ist die Quittung für unseren Ausflug. Ich glaube, ich sollte allmählich kürzertreten.« Auch wenn sie doppelt so alt war, schuftete sie immer noch wie eine Vierzigjährige, doch die Arbeit in der Teestube schien sie trotz schmerzender Gelenke eher zu beflügeln als auszulaugen.
    »Ihr könntet hier noch eine Aushilfe gebrauchen«, meinte Holly.
    »Wenn das ein Angebot sein soll, schlage ich ein«, lachte Jocelyn.
    Holly blieb der Mund offen stehen, während sie überlegte, wie sie den Kopf wieder aus der Schlinge ziehen könnte, die Jocelyn gerade ausgelegt hatte. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ich in eine Falle getappt bin.«
    »Und du würdest vermutlich am liebsten Nein sagen und dich zu Hause an deinem Elend weiden.«
    Holly dachte stirnrunzelnd über das Angebot nach, wobei sie versuchte, nicht auf Jocelyn zu achten, die sich mit übertriebenem Ächzen und Stöhnen am Tisch entlanghangelte.
    »Ich muss mir den Vormittag für die Arbeit im Atelier freihalten. Außerdem habe ich keine Ahnung vom Kochen«, warnte Holly.
    »Umso besser, dann kriegst du ein bisschen Übung.«
    »Soll ich jetzt gleich anfangen?«, bot Holly an.
    »Nein, morgen Nachmittag reicht vollkommen.«
    Holly blieb unschlüssig sitzen. Sie warf einen kurzen Blick zu der jungen Familie hinüber, die sich an einen freien Tisch gesetzt hatte und die Speisekarte studierte. »Dann muss ich nur noch den Vollmond heute Nacht heil überstehen«, sagte sie.
    Jocelyn ließ sich wieder auf einen Stuhl fallen. »Wie gedankenlos von mir! Entschuldige, Holly. Mir war nicht bewusst, dass es schon so weit ist. Willst du dir Uhr benutzen?«
    »Nein, auf keinen Fall. Von Zukunftsvisionen habe ich ein für alle Mal die Nase voll.« Holly lächelte tapfer, aber das Herz lag ihr wie ein Stein in der Brust. »Ich habe schon ein Tuch über die Monduhr geworfen, um sie nicht
dauernd sehen zu müssen. Von mir aus kann sie auch in Zukunft unter dieser Hülle bleiben.«
    »Bist du wirklich sicher, dass du allein zurechtkommst?« , fragte Jocelyn.
    Holly stand auf. »Natürlich. Bis morgen also.«
    Jocelyn stand ebenfalls auf und drückte Holly.
    »Du schaffst das. Du bist eine starke Frau. Stärker als ich damals.«
    »Da täuschst du dich. Ich wäre froh, wenn ich nur halb so stark wäre wie du«, meinte Holly. »Du bist ein ganz besonderer Mensch.«
    »Papperlapapp«, sagte Jocelyn und schob sie ein wenig verlegen aus der Tür. »Und glaub ja nicht, wenn man der Chefin ein wenig Honig ums Maul schmiert, drückt sie ein Auge zu. Ich erwarte dich hier pünktlich um ein Uhr!«
    Als Holly aus der

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