Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
kennenlernen sollen. Ohne unsere Geschichte.“
    „Kein Archer und Tom, keine Mei und kein Bryce …“ „Keine Liana und kein Cullen. Nur zwei Menschen, die sich so stark zueinander hingezogen fühlen, dass alles andere unwichtig scheint.“
    Sie wusste, dass es nun keine Worte mehr gab. Die Zukunft hatte sich ihnen geöffnet.
    Er nahm ihre Hand, fuhr langsam mit den Fingerspitzen darüber. Dann hob er sie an die Lippen und küsste sie.
    Sie spürte seinen Kuss in jeder Faser. Sie wollte ihn. Sicher, sie könnte sich einreden, dass sie nur seinen Trost brauchte, weil er der einzige Mensch war, der ihre Sorge um Matthew zutiefst verstand. Oder dass ihr Liebespiel nur ein Beweis dafür sein würde, dass sie sich vergeben hatten. Vielleicht stimmte es, aber es war noch so viel mehr. Mehr als nur körperliche Anziehung. Sie wollte ihn, so wie sie ihn immer gewollt hatte, selbst in ihren schlechtesten Zeiten. Weil er der Mann war, der sie im Innersten berührte.
    In seinen blauen Augen lag ein Versprechen auf mehr. Erdrückte ihre Hand gegen seine Wange, küsste ihre Handfläche. Sein Kuss war zärtlich, nicht fordernd. Dann verschränkte er seine Finger mit ihren und sah auf ihrer beider Hände. Und er erinnerte sich daran, wie oft ihre Körper ineinander verschlungen dagelegen hatten. Eine Erinnerung, die in ihrer Versuchung viel zu mächtig war …
    Panik stieg in ihr auf, eine schreckliche Angst, die sie nur zu gut kannte. „Ich glaube, das ist keine gute Idee.“ Sie entzog ihm die Hand und stand auf.
    Er blieb sitzen. „Meinst du?“
    „Wir sind müde. Und ich weiß nicht mehr, was ich tue.“ „Ich glaube, das weißt du genau.“
    „Na schön. Aber dich zu wollen und dich zu haben sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Mein Gott, Cullen, Matthew ist verschwunden, und wir schwelgen in Erinnerungen.“
    „Du weißt, dass es mehr ist als nur das.“
    „Vielleicht. Und vielleicht ist genau das unser Problem.“
    Mit zitternden Händen strich sie die Haare hinter die Ohren. „Wir haben einander schon fast vergeben. Könnten wir das wieder, wenn die Dinge erneut außer Kontrolle geraten? Wir sind weiter gekommen, als ich je gedacht hätte. Und ich will das nicht zerstören.“
    „Was ist das Leben ohne Risiko, Lee? Hast du dich all die Jahre lebendig gefühlt, als du dich zurückgezogen hast?“
    „Vielleicht habe ich mich nicht lebendig gefühlt, aber ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, am Abgrund zu stehen.“
    „So fühlst du dich also mit mir?“
    „Früher? Ja. Und du hattest das Gefühl, ich hätte dich in Ketten gelegt und den Schlüssel weggeworfen. Wir tun einander nicht gut. Herr im Himmel, haben wir denn nichts dazugelernt?“
    Jetzt stand er auch auf. „Ich habe dazugelernt. Jemanden zu lieben ist nicht das Gleiche, wie ungesichert einen Berg zu besteigen. Es geht darum, etwas aufzugeben und im Gegenzugetwas zu bekommen. Liebe ist ein Risiko und kann wehtun. Aber lass dir von einem Spieler gesagt sein, dass sie das Risiko wert ist.“
    Panik durchflutete sie, als hätte Cullen die Tür zu einer Welt geöffnet, die ihr völlig unbekannt war. „Aber nicht für mich.“
    Er nickte, aber die Wärme in seinem Blick war verschwunden. „Na schön.“
    „Tut mir leid.“
    „Ich weiß.“ Er ging um sie herum, sorgsam darauf bedacht, sie nicht zu berühren.
    Sie drehte sich nicht einmal um. „Wir müssen immer noch zusammenarbeiten. Um Matthews willen.“
    „Nichts wird uns davon abhalten, unseren Sohn zu suchen.“ Leise schloss sich die Tür hinter ihm. Einen langen Augenblick starrte sie auf den Tisch mit dem Essen, das sie kaum miteinander geteilt hatten. Dann warf sie ihren leeren Teller mit lautem Knall auf den Boden.
    Am nächsten Morgen flogen sie von Cairns ab. Doch erst als sie zum Flughafen fuhren, sprachen sie miteinander.
    „Hast du schlafen können?“, fragte Liana.
    „Ein bisschen. Und du?“
    „Mir geht’s gut.“
    „Wir sind schon fast bei ihm.“
    Im Stillen dankte sie ihm für seine beruhigenden Worte. Sollte er wegen des gestrigen Abends wütend auf sie sein, würde er es sie nicht spüren lassen. „Was wirst du ihm als Erstes sagen?“
    „Mir werden sicher die Worte fehlen. Erst werde ich ihm einen Kuss geben, dann ihn ordentlich durchschütteln.“
    „Dir sind doch noch nie die Worte ausgegangen.“
    Er warf ihr einen Blick zu und lächelte beinahe. „Gestern Abend schon.“
    Sie spürte, dass sie rot wurde. Doch er hatte genau das Richtige gesagt, um die Spannung

Weitere Kostenlose Bücher