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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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war sie ihm so weit entgegengekommen. Er nickte. „Ich ziehe mir nur schnell was an.“
    „Aber mach nicht zu lange. Der Tee wird sonst kalt.“
    Er hörte, wie die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, doch füreinen langen Augenblick war er unfähig, sich zu bewegen. Denn vielleicht war das alles nur ein Traum, und er wollte nicht riskieren aufzuwachen.
    Cullen trug Shorts und ein weißes Baumwollhemd, als er zu Lianas Zimmer zurückging. Während er sich angezogen hatte, war Liana zweimal drauf und dran gewesen, zu ihm zu gehen, um ihm zu sagen, er solle ihre Einladung vergessen. Sie würde ihm einen Teller mit Essen bringen und sagen: „Hier. Ich weiß, dass du müde bist. Es war egoistisch von mir, um deine Gesellschaft zu bitten. Ruh dich aus. Wir sehen uns dann morgen.“
    Aber sie hatte es nicht getan, weil sie Cullen bei sich haben wollte. Sie wurde von Dämonen geplagt. Ihrem eigenen. Meis. Tom Robesons. Willows. Und die schlimmsten waren die Dämonen, die vielleicht ihren Sohn verfolgten. Während ihrer Ehe hatte sie sich nicht auf Cullen verlassen können. Danach hatte sie sich nicht mehr erlaubt, sich auf einen anderen Menschen zu verlassen. Dass er jetzt bei ihr war und sich um sie sorgte, gab ihr Kraft.
    „Ich wusste nicht, was du willst.“ Ihre Hände flatterten durch die Luft, während sie sprach. „Ich habe viel zu viel bestellt! Scones, Tee, Sandwiches, eine Gemüseplatte und Kuchen. Aber vielleicht möchtest du lieber Steak und Eier?“
    „Ist schon okay, Lee. Im Moment könnte ich sogar einen Haufen Sand verschlingen.“
    „Ich habe gern für dich gekocht. Du warst das perfekte Publikum.“
    „Du hast aus Roten Beeten und Tomaten Blumen gemacht. Sie waren viel zu schön, um sie zu essen.“
    „Du hast dich aber trotzdem nicht abhalten lassen.“ Sie lächelte. „Zu Anfang hatten wir Spaß zusammen, nicht wahr?“ Sie fragte sich, ob er an das Gleiche dachte wie sie. An heiße australische Nächte, in denen die Krokodile viel zu nah ansHaus gekommen waren. Sie saßen zusammen auf der alten Veranda vorne und schauten über das Wasser. Irgendwann hatte er sie dann auf seinen Schoß gezogen und ihre Bluse aufgeknöpft. Und sie hatte sich ihm hingegeben.
    „Es hat mir immer leidgetan, dass wir heiraten mussten“, sagte sie und holte sich damit aus der Erinnerung zurück. „Wäre ich nicht schwanger geworden, und wir wären nur ein Liebespaar geblieben …“
    „Es hat nichts mit dem zu tun, was wir vor dem Priester gesagt haben. Oder mit Matthew. Es hatte mit dir und mir zu tun und meinen Gefühlen.“ Er drehte sie zu sich herum. „Ich habe dich geliebt, und das hat mir Angst gemacht. Die Liebe war schuld, nicht, dass wir geheiratet haben.“
    Sie dachte über seine Worte nach und fühlte Erleichterung in sich aufsteigen. „Dann war es nicht mein Fehler?“
    „Fehler?“
    „Matthews Geburt hat dich nicht zum Spielen getrieben? Ich bin nicht absichtlich schwanger geworden, Cullen! In der Nacht, als ich Matthew empfangen habe, war ich müde, und ich wollte dich. Ich dachte, wir müssen nicht verhüten, aber ich hatte mich verrechnet.“
    Er nahm ein Scone zur Hand, biss aber nicht hinein. „Teufel noch mal, ich bin froh, dass du dich verrechnet hast! Was sollte ich denn ohne ihn tun?“
    Ihre Erleichterung wuchs. „Dann gibst du mir also wirklich nicht die Schuld?“
    Er beugte sich vor. „Natürlich bist du schuld. Denn meine Liebe zu dir hat mich dazu gezwungen, mich so zu sehen, wie ich war – und so wie ich sein sollte. Aber ich wusste nicht, wie ich dieser zweite Mann werden sollte. Deshalb bist du schuld. Aber wie könnte ich dich dafür hassen?“
    „Ich war alles andere als perfekt. Ich habe ständig an Pikuwa Creek herumgenörgelt.“ Sie war selbst überrascht über ihren nächsten Satz. „Aber ich habe Pikuwa Creek geliebt.Die Sonnenuntergänge, die Vögel und Gezeiten. Und mit dir auf dem Wasser zu sein. Manchmal träume ich noch von deinem alten Boot …“ Sie stockte.
    „Träumst du dann auch von mir?“, fragte er. „Ich träume von deinem Boot.“
    „Aber ich bin auch dort?“
    „Vielleicht.“
    „Aber du hast mich nicht am Mast festgebunden, oder?“ „Du hast mehr Fantasie als ich.“
    Er warf ihr ein zärtliches Lächeln zu, das ihr Herz aufgehen ließ. „Wir hätten es schaffen können.“
    „Ja, wenn wir zuerst erwachsen geworden wären.“ „Wenn ich meine Sucht überwunden hätte.“
    „Und ich meine Ängste.“
    „Wir hätten uns jetzt

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