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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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gelassener. Er versuchte auch nicht, sie umzustimmen. Trotzdem fragte sich Liana, wie lange es wohl dauern würde, bis er ihren Stiefbruder anrief, damit sie die Spur nach Arizona verfolgen könnten.
    Die letzte Station war Franks Eigentumswohnung in Pacifica. Da er übers Wochenende geschäftlich nach Seattle musste, hatte er sich den Morgen freigenommen. Im Moment lebte er allein, obwohl sonst immer irgendeine Geliebte bei ihm wohnte. Im Laufe der Jahre hatte Liana mit der gleichen Regelmäßigkeit Frauen in Franks Leben kommen und gehen sehen wie die Gezeiten an die Küste der Stadt. Er war attraktiv und sympathisch. Und die Frauen verließen ihn kaum aus Enttäuschung; es war Frank, der schnell gelangweilt war.
    „Ich habe einen schöneren Blick“, bemerkte Cullen.
    „Dieser Blick hier ist locker eine halbe Million wert.“ Liana öffnete die Autotür. „Bleib doch einfach im Wagen.“
    „Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, Pikuwa Creekin eine oder zwei Eigentumswohnungen umzuwandeln und die Perlen zu vergessen.“
    Frank übte gerade Golfschwünge auf seiner großen Terrasse. Ein steinerner Buddha lächelte Liana aus einer Ecke an. Ein orangefarbener Schaumstoffball ruhte in seinem angewinkelten Arm aus Granit, wie ein Strauß Blumen.
    „Was hast du denn mit dem armen alten Gautama gemacht?“, fragte Liana.
    „Was machst du denn hier?“ Frank lächelte, wurde aber sofort ernst. „Du hast Neuigkeiten, oder?“
    Sie erzählte ihm die gleiche Lüge wie Graham.
    Frank stellte den Schläger ab. „Dieser kleine Mistkerl!“
    „Wir sind auch nicht glücklich darüber, aber zumindest wissen wir jetzt, dass es ihm gut geht.“
    „Und wie geht es dir?“
    Sie wünschte, sie könnte Frank die Wahrheit sagen. Neben seiner Großmutter war er derjenige, dem sie am meisten vertraute, seit sie wieder in San Francisco war. Von all ihren Enkelkindern hatte er die größte Ähnlichkeit mit Mei. Das und sein Sinn für Humor hatten sie von Anfang an für ihn eingenommen.
    Sie lächelte verhalten. „Mir geht es so weit gut. Aber ich brauche mal eine Auszeit, um nachzudenken.“
    „Hat dein Ex was damit zu tun?“
    „Mir ist nur klar geworden, wie dringend Matthew eine männliche Hand braucht“, antwortete sie vorsichtig.
    „Ich wünschte, ich könnte mehr für ihn tun.“
    Frank war zwar nicht ständig in Matthews Leben präsent gewesen, aber über die Jahre hatte er sich zu einem Ersatzvater entwickelt. Mei hatte ihn darum gebeten; Matthew hatte in ihrem Herzen schon immer einen besonderen Platz gehabt. Und Frank hatte sein Bestes getan.
    „Er ist froh, dass er dich hat“, versicherte Liana ihm. „Aber ich muss jetzt mal ein paar Tage hier raus.“
    „Dann ist Matthew jetzt mit seinem Dad unterwegs?“
    „Nein, er bleibt noch in Arizona. Danach verbringen die beiden ein paar Wochen miteinander.“
    „Hast du Großmutter schon davon erzählt?“
    „Jedes Mal, wenn ich anrufe, sagt Betty, dass sie schläft und nicht gestört werden darf. Könntest du es ihr sagen? Ich will nicht, dass sie sich Sorgen macht.“
    Frank versprach es, und Liana umarmte ihn kurz, ehe sie sich zum Gehen wandte.
    „Ich bin wirklich erleichtert, dass alles in Ordnung ist“, rief Frank ihr hinterher. „Ich war auch mal in seinem Alter und weiß, wie schwer man sich da als Junge tut.“
    Während sie zum Flughafen fuhren, erzählte sie Cullen von dem Gespräch. Er hatte Flüge nach Cairns gebucht; Cairns lag näher an der Farm als Sydney.
    Als sie ihre Plätze eingenommen hatten, meinte Cullen: „Wenn du in Australien aus dem Flugzeug steigst, wirst du nie wieder Angst vor dem Fliegen haben.“
    Er drückte ihre Hand, und sie hielt seinen Blick fest. Sie hatte Angst, aber nicht so viel, wie sie erwartet hatte. Sollte ihr Leben in den nächsten Stunden ein jähes Ende finden, hatten sie und Cullen zumindest ein wenig Frieden geschlossen.
    Sein Kuss war ein Versprechen auf mehr. Dann lehnte er sich zurück; er hielt noch immer ihre Hand. „Schließ die Augen und schlaf ein bisschen“, sagte er sanft. „Wenn wir da sind, sage ich dir Bescheid.“

29. KAPITEL
    Queensland, Australien
    I n Cairns war es Abend, als sie landeten. Während des endlosen Flugs hatte Liana fast genauso viel geschlafen wie Cullen, obwohl sie zunächst versucht hatte, die Augen offen zu halten.
    Er hatte Zimmer in einem Hotel gebucht, da es an diesem Abend keinen Anschlussflug mehr in die Nähe von Jimiramira gab. Von der Lobby aus versuchte er seinen

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