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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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mag dich auch.“
    „Findest du mich hübsch?“
    „Absolut.“
    Sie kicherte. „Vielleicht kommst du zurück nach Australien, wenn du älter bist. Vielleicht bin ich dann auch ein anderer Mensch. Besser.“
    „Ich mag dich so, wie du bist.“
    Er nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Und langsam schliefen sie ein unter einem schimmernden Sternenzelt.

26. KAPITEL
    R oman Llewellyn war ein Einzelgänger. Seine Männer verstanden und akzeptierten es, genau wie die benachbarten Farmer, die es schon lange aufgegeben hatten, ihn einzuladen. Er war beim jährlichen Pferderennen dabei, ab und zu bei einem Wohltätigkeitsbasar, und einmal im Jahr veranstaltete er ein Barbecue für seine Angestellten und Bekannten.
    Aber Romans Gastfreundschaft wurde durch den Kalender bestimmt. Er zog die Einsamkeit vor. Die Gesellschaft eines Pferdes war ihm lieber als die der Menschen, die er kannte.
    Er war ein strenger Meister, gertenschlank und selbst mit seinen dreiundsechzig Jahren noch genauso stark wie ein Mann, der halb so alt war. Er trank, was und wann immer es ihm gefiel, aß seine selbst gezüchteten Rinder und rauchte selbst gedrehte Zigaretten, bis er vor einem Jahr dieses Laster aufgegeben hatte. Jeden Tag saß er stundenlang im Sattel und verrichtete jede Arbeit, die er auch von anderen verlangte. Seine Männer nannten ihn Boss , seine Haushälterin und die Köchin Mr Llewellyn. Er konnte sich kaum noch daran erinnern, wann ihn jemand zum letzten Mal Roman gerufen hatte.
    Oder Dad.
    „Boss, da ist jemand am Telefon, drüben im Haus!“
    Roman sah hoch und bemerkte, dass Luke, einer seiner Farmarbeiter, in der Stalltür stand. Er konnte sich nicht vorstellen, wer ihn anrufen sollte. Also wandte er sich wieder dem Vollblüter zu, dessen Hufe er gerade reinigte.
    „Soll ich Mrs Myrtle sagen, sie soll ein anderes Mal anrufen, Boss?“
    Stirnrunzelnd sah er wieder hoch. „Helen Myrtle?“
    „Genau die, ja.“
    Roman ließ den Pferdehuf los und wischte sich die schmutzigen Hände an der Hose ab. „Ich gehe hier ran.“
    Luke zog seinen Filzhut tiefer über die Ohren und schlenderte zum Haus zurück. Roman ging in die Sattelkammer, wo er einen Nebenanschluss hatte anbringen lassen. Er nahm den Hörer und gab eine Nummer ein. „Helen?“
    Er hörte einen Moment zu. „Bist du sicher?“, fragte er, als Helen geendet hatte. Wieder hörte er zu, bedankte sich und legte auf.
    „Verdammter Mist!“ Er schob die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Absätzen hin und her.
    Roman Llewellyn bevorzugte es allein, zu sein. Doch ein junger Mann namens Matthew Llewellyn sah das offenbar anders.
    „Hier ist doch jetzt Winter, oder? Eigentlich sollte es nicht so heiß sein.“ Matthew trottete neben Tricia die Straße entlang, den Schlafsack unter den Arm geklemmt. Er wusste nicht, wie spät es war, weil seine Armbanduhr nicht mehr funktionierte. Er wusste auch nicht, wie lange sie schon gelaufen waren. Aber eines wusste er: Bei der nächsten Rast würden sie den letzten Tropfen Wasser trinken.
    Was, wenn sie nicht auf der richtigen Straße waren? Oder wieder zurückliefen? Wie sollte man bei dem ausgedörrten Land die richtige Richtung finden?
    „Es ist nicht heiß“, erklärte Tricia. „Du kennst wohl keine richtige Hitze.“
    „Wird es denn nie kälter?“
    „Doch, nachts.“
    Ihm war nachts kalt gewesen. Er war aufgewacht, in der unendlichen Stille, und hatte sich gewünscht, mit Tricia in einem Schlafsack zu liegen. Eine Weile lag er wach und malte sich aus, wie es sein würde, und schließlich legte er neues Holz aufs Feuer.
    „Was glaubst du, wie lange wir schon gegangen sind?“, fragte Matthew.
    „Ist doch egal, oder? Wir gehen so lange, bis wir da sind.“ Also ging er weiter und war immer wieder überrascht, wie gleichförmig das Land aussah. Er hatte große Rinderherden erwartet, von denen Cullen ihm erzählt hatte, als Matthew noch klein war, doch er sah nur in der Ferne ein oder zwei Tiere.
    „Ich dachte, hier würden Cowboys herumreiten“, sagte er nach einer Weile.
    „Heutzutage siehst du eher Männer in Helikoptern. Sie benutzen immer noch Pferde zum Zusammentreiben, aber nicht mehr so oft. Bei einer so großen Farm würde das Wochen dauern.“
    „Mein Dad hat erzählt, dass er früher wochenlang hier mit den Pferden unterwegs war und draußen übernachtet hat.“
    „Das machen sie immer noch, wenn die Tiere auf der Weide sind, aber nicht, um sie einzutreiben. Wahrscheinlich

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