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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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und sie schlüpften hindurch. Dann gingen sie über einen Steinweg zur Veranda. Tricia setzte sich auf eine grüne Holzbank, die unter einem der Fenster stand. „Viel Glück“, sagte sie.
    Tief atmete Matthew durch, dann klopfte er an die Tür. Eine grauhaarige Frau in kariertem Kleid öffnete, einen Staubwedel in der einen und ein Staubtuch in der anderen Hand. Überrascht sah sie ihn an. Sie hatte ihn wohl nicht erwartet.
    „Äh … ich bin Matthew Llewellyn. Ich möchte zu meinem Großvater.“
    Einen Moment starrte sie ihn nur an. Als hätte er gesagt, er sei gekommen, um das Haus und alle, die sich darin befanden, niederzubrennen. „Matthew?“
    „Genau.“ Er warf ihr ein zittriges Lächeln zu. Als sie immer noch reglos dastand, räusperte er sich. „Ich bin Cullens Sohn.“
    Sie runzelte die Stirn. „Cullen?“
    „Cullen Llewellyn. Roman Llewellyns Sohn.“
    Leise murmelte sie etwas vor sich hin, entweder Fluch oder Gebet, dann öffnete sie die Tür und spähte hinaus. „Du hast jemand mitgebracht?“
    „Ja, aber sie wartet lieber auf der Veranda. Falls das okay ist“, fügte er schnell hinzu.
    „Hat dein Großvater …“
    „Ich kümmere mich um ihn, Winnie“, erklang in diesem Moment eine tiefe Stimme.
    Matthew entdeckte einen älteren Mann, der ihn nachdenklich ansah, während Winnie in den kühlen Schatten des Hauses verschwand. Als der Mann schwieg, entschied Matthew, sich vorzustellen.
    „Hallo, Sir. Ich heiße Matthew Llewellyn. Ich bin Cullens Sohn. Sind Sie …?“ Plötzlich konnte er das Wort nicht mehr herausbringen, obwohl er sich seit Jahren nach einer richtigen Familie sehnte und seinen Großvater unbedingt kennenlernen wollte.
    Aber in seiner Vorstellung hatte dieser Mann gelächelt und ihn willkommen geheißen.
    „Ich bin Roman Llewellyn.“
    Matthew straffte sich. „Dann sind Sie mein Großvater.“ „Vermutlich.“
    „Ich weiß, dass Sie nicht mit mir gerechnet haben.“ „Eine Untertreibung.“
    Schweigend standen sie da und musterten einander. Roman schien gleichzeitig älter und jünger zu sein, als Matthew ihn sich vorgestellt hatte. In dem wettergegerbten Gesicht erkannte er Züge seines Vaters wieder. Romans finsterer Blick aber war so untypisch für Cullen, dass er ihm wie ein Fremder vorkam.
    Forschend sah Roman ihn an, bis Matthews Wangen glühten, doch er wandte den Blick nicht ab. „Wo sind deine Eltern?“, fragte er schließlich.
    „Ich weiß nicht, Sir. Seit ich weg bin, habe ich nicht mehr mit ihnen gesprochen.“
    „Weg?“
    Matthew überlegte, wie er seine Geschichte in ein paar Worten zusammenfassen konnte. Denn mehr würde sein Gegenüber ihm wohl nicht gewähren. „Meine Mutter hat mich zum Flugzeug gebracht. Ich sollte nach New York zu meinem Dad fliegen, bin aber in Denver ausgestiegen und hab mich bis hierher durchgeschlagen. So hatte ich es vorher auch geplant.“
    Roman nickte.
    Matthew verstand. Er sollte fortfahren. „Verstehen Sie? Anders hätte ich nie hierher nach Australien kommen können. Ich habe ihnen natürlich eine Nachricht hinterlassen und geschrieben, dass es mir gut geht. Aber, na ja, sie wissen nicht, wo ich genau bin.“
    „Genau?“
    Matthew lächelte trocken. „Überhaupt nicht.“
    „Du hast also ein oder zwei Dinge ausgelassen.“
    „Oder drei“, gestand Matthew.
    „Warum bist du nach Jimiramira gekommen?“
    „Ich dachte, wenn ich jetzt nicht den Stier bei den Hörnern packe, lerne ich Sie nie kennen.“
    Romans Stirnfalten wurden noch tiefer. „Ist dir auch mal in den Sinn gekommen, dass ich dich vielleicht gar nicht kennenlernen will ?“
    „Klar. Das schien mir am wahrscheinlichsten.“
    „Aber du hast die Reise trotzdem auf dich genommen? Hast gelogen und bist weggelaufen, um hierherzukommen?“
    „Ich bin kein Unruhestifter, da können Sie jeden fragen. Aber manchmal gibt es Dinge, die zu wichtig sind, um sie anderen zu überlassen.“
    „Woher hattest du das Geld?“
    „Auf diesen Teil bin ich nicht gerade stolz.“ Matthew wand sich ein wenig unter Romans forschendem Blick.
    „Mach schon.“
    „Also, ich hab die Kreditkarte meiner Mutter für das Ticket benutzt. Aber ich zahle ihr jeden Cent zurück, das schwöre ich. Wahrscheinlich weiß sie noch nichts davon, weil sie die Karte zurückgeben wollte, aber …“
    Romans Augen wurden schmal. „Hab schon verstanden.“ „Ich habe den Ausweis von einem Freund benutzt und mein Visum auf seinen Namen bekommen.“
    „Du lügst, betrügst und beraubst

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