Das Geheimnis der Pflanzenwelt
zögerlich eine Erklärung auf diese Frage.
„ Von diesem Planeten geht eine ungeheure Anziehungskraft aus und zwar seit dem Moment, wo das Beiboot die NEXUS verlassen hat und wir eine ungehinderte Sicht auf die Welt vor uns hatten.“
„ Anziehungskraft?“, hakte N’Kasa nach.
„Wie sollen wir uns das vorstellen?“
Krakar zuckte mit seinen Schultern.
„ Vielleicht klingt es sehr weit her geholt“, meinte er dann, „Aber ich fühle mich, als würde ich von Greenwich gerufen. Oder besser gesagt, als würde etwas auf dem Planeten dort unten mich zu sich rufen.“
„ Aber mir geht es doch ganz genau so!“, platzte es da aus Luornu Hagar heraus. „Bis zu Ihrer Erklärung dachte ich allerdings, dass ich mir alles nur einbilde.“
„ Damit wären wir schon drei!“, fügte Mweru mit grüblerischem Gesichtsausdruck hinzu. „Ich glaube, hier sind Umstände im Spiel, die uns noch manche Überraschung bereiten könnten.“
„ Hoffentlich keine bösen!“
Luornu blickte von Mweru zum Kommandanten und zurück. Doch keiner der beiden Männer kommentierte ihren Wunsch.
Inzwischen hatte die S-NEXUS 2 die ersten, atmosphärischen Ausläufer erreicht. Im Prallschirm um das Beiboot begann es zu flackern und zu irrlichtern. Das riss die drei TESECO- Agenten aus ihren grüblerischen Gedankengängen heraus. Zabo Krakar schüttelte die unerklärlichen Empfindungen von sich ab, als wenn er gerade unter der Dusche hervorgetreten wäre.
„ Entfernung?“, fragte er knapp.
Mweru N’Kasa schaute auf das Display vor ihm. Eine grafische Darstellung zeigte den Abstand zur Planetenoberfläche.
„ 169 Kilometer“, antwortete er. „Höhe über Grund rasch fallend. 150 Kilometer…140 Kilometer…130 Kilometer…“
Er gab nun laufend die schrumpfende Distanz laut an. Währenddessen steuerte Krakar die SILVERJET in eine flacher verlaufende Flugbahn, bis sie schließlich parallel zur Oberfläche flogen. Ihre Flughöhe betrug exakt zweitausend Meter. Rasch nahm der Crewmaster noch einige geringfügige Kursänderung vor, dann lag die S- NEXUS 2 auf direktem Kurs zum Landeplatz der PLUTARCH. Als die Pioniereinheit von den optischen Systemen des Beibootes erfasst wurde, verzögerte Krakar dessen Geschwindigkeit. Einige Minuten später konnten die drei TESECO- Agenten den Raumer durch die einseitig transparente Hülle des Beibootes aus dem Grün des fast undurchdringlich erscheinenden Dschungels auftauchen sehen. Der Kroate reduzierte die Geschwindigkeit weiter, bis die acht Meter durchmessende SILVERJET wie ein silbern schimmernder Schemen regungslos neben der PLUTARCH in der Luft hing, nur gehalten von den energetischen Polstern des ANGRAV.
Die drei TESECO- Spezialisten musterten Schiff und Umgebung genau, wobei sie sich natürlich nicht nur auf ihre Augen verließen. Auch die Scanner und Ortungsanlagen der SILVERJET arbeiteten auf Hochtouren.
Auf den ersten Blick sah alles normal und unverdächtig aus. Die Raumfahrer sahen ein Raumschiff, welches dem von TESECO und der USF verwendeten Typs sehr ähnlich war. So verfügte die PLUTARCH über die scheibenförmige Grundform, die am Rand wulstartig abgerundet war. Der Unterschied zur NEXUS bestand in der größeren Halbkugel auf der Scheibenunterseite und des ebenfalls größeren Kugelsegments auf der Unterseite. Man hatte bei diesem Schiffstyp die Waffensysteme zugunsten eines größeren Transportvolumens um einige Nummern kleiner ausgelegt. Auch waren die Triebwerke nicht ganz so leistungsfähig wie die der schnellen TESECO- Kreuzer.
Zabo Krakar steuerte die SILVERJET ein paar Mal kreisförmig um den Schiffskörper der PLUTARCH herum. Dabei fiel auf, dass die sie umgebenden Bäume und Pflanzen bereits wieder damit begonnen hatten, das Schiff zu überwuchern.
„ Sie haben sich einfach einen Landeplatz aus dem planetaren Dschungel heraus gebrannt“, stellte Luornu Hagar fest. „Das entspricht ganz und gar nicht dem Standardprotokoll für die Landung und Errichtung von Basen auf unerforschten Planeten.“
„ Allerdings“, pflichtete der Kommandant der marsgeborenen Frau bei.
„ Machen Sie einen entsprechenden Vermerk ins Bordbuch“, wies er sie dann anschließend an. „Mr. Ziegler von der AVEK wird uns erklären müssen, warum eine Crew aus seinem Verantwortungsbereich so grob die Standardvorschriften missachten kann!“
Während die hagere Frau mit dem Pferdegebiss den Anweisungen ihres Kommandanten nachkam, ließ dieser die SILVERJET sanft neben der
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