Das Geheimnis der Pflanzenwelt
Anweisungen bestätigt hatte, trennte Krakar die Verbindung. Er setzte sich vor der Wand des Gemeinschaftsraumes auf den Boden, lehnte sich zurück und schloss erschüttert seine Augen. In dieser Stellung verharrte er, bis die Männer und Frauen des Bergungskommandos eintrafen. Gemeinsam hoben sie die Toten auf Antigravbahren und schafften sie aus der PLUTARCH heraus, wo sie in schmale Kunststoffsärge umgebettet wurden. Nachdem diese Arbeit erledigt war, sanken die NEXUS und die EXODUS aus ihrem Orbit nach unten, wo sie mangels Platz auf dem Boden in der Luft, rechts und links über dem Rumpf der PLUTARCH zum Stillstand kamen. Die Bodenschleusen der beiden TESECO- Kreuzer öffneten sich und mittels Traktorstrahl wurden die Plastiksärge an Bord der beiden Schiffe gehievt. Dort würde man eine erste Autopsie durchführen. Krakar hegte den leisen Verdacht, dass bei allen 1 5 Leichen das Gehirn entfernt worden war. Eine unheimliche, grauenvolle Bedrohung lastete über den TESECO- Agenten. Keiner sprach darüber, aber es war allen anzusehen, dass sie dieser Gedanke beschäftigte, um nicht zu sagen, bis ins Mark ängstigte. Darum war jedes Besatzungsmitglied der drei Raumschiffe froh, als man nach einigen Stunden die Bergungsarbeiten abschließen konnte. Leise summend, stiegen die EXODUS und die NEXUS wieder in den blauen Himmel des Planeten Greenwich empor. Im Orbit schloss sich den beiden Schiffe auch die GANYMED II an und gemeinsam nahm man Kurs auf die ferne Erde. Kurz darauf startete auch die PLUTARCH. Man hatte den Bordrechner mit einem automatischen Flugprogramm gefüttert, der das Schiff bis in den Mondorbit zurück führen würde. Damit war auch das letzte Raums chiff von Greenwich verschwunden. Zurück blieb ein auf den ersten Blick unschuldig wirkender Planet, der jedoch unter den Wipfeln, Ästen und Blättern des globalen Urwalds ein mörderisches Geheimnis verbarg.
***
Tom Carna ließ es sich gut gehen. Braun gebrannt, saß der Crewmaster der PRINCESS II auf einer Liege am Strand der kleinen Ferieninsel Sonaisali Island, die zum Fidschi- Archipel gehörte und ließ seinen Blick über das in der Morgensonne glitzernde Wasser des pazifischen Ozeans gleiten. Sonaisali Island, ein kleines Eiland, welches südwestlich der Hauptinsel Viti Levu vorgelagert war, beherbergte nur die Ferienanlage und wurde als Nude- Resort betrieben. Das tragen von Kleidung war somit verboten, was dazu geführt hatte, dass Tom mittlerweile eine nahtlose Bräune vorweisen konnte. Kein Wunder, waren er und Nomo Teniate, mit dem er den Urlaub gemeinsam verbrachte, doch schon über einen Monat hier. Insgesamt befanden sich die beiden im vierten Monat von insgesamt sechs medizinisch zu Erholung angeordneten. Ein Schatten flog über das Gesicht des smarten Neuseeländers, als er daran dachte, was der Grund für diese super langen Ferien gewesen war. In Gedanken ließ er die Ereignisse noch einmal Revue passieren.
Vor mehr als vier Monaten kam es zum ersten Kontakt der Menschheit mit einer außerirdischen, raumfahrenden Rasse, den Noraki. Doch der Start war alles andere als harmonisch. Aufgrund interkultureller Missverständnisse, Fehlinterpretationen und falscher Entscheidungen kam es zum Angriff der Noraki auf Luneville, der Mondhauptstadt. Die Menschheit war unabsichtlich so sehr in die Nähe der Heimatwelt der Noraki vorgedrungen, dass diese sich von dieser Expansion bedroht sahen. Zwar konnte die vereinte terranische Raumflotte den Angriff der Außerirdischen abwehren, doch es war unmöglich zu verhindern, dass diese die Sonne Sadir, ein Stern, der dem norakischen Heimatsystem am nächsten stand, durch eine Sonnenbombe hyperphysikalisch an regten , wodurch diese in den beschleunigten Prozess einer Supernova eintrat . Zwar konnten die meisten Menschen, die sich dort auf dem Ferienplaneten Topic aufhielten, im letzten Moment evakuiert werden. Dennoch waren viele tausend Tote zu beklagen. Auch die Crew der PRINCESS II versuchte, noch Menschenleben in Sicherheit zu bringen . Es gelang ihnen, quasi im letzten Moment, noch eine terranische Familie von der Oberfläche Topics zu retten. Doch ganz konnte das Schiff dem sich anbahnenden Inferno nicht entkommen. Als die Sonne Sadir in einer gigantischen Explosion zerbarst, geriet die Crew im Ersatzschiff ATHENE in ein bis dato unbekanntes Strahlenchaos. Die Schutzschirme des Schiffes konnten nur einen Teil des Strahlensturms, der auf die Menschen einprasselte, abwehren. Ein Teil
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