Das Geheimnis der Pflanzenwelt
um sich anschließend sogleich auf einem der Nebensitze niederzulassen und die breiten Sicherheitsgurte vor seiner Brust zu verschließen.
Harriet, die neben Nomo vor den Steuerkontrollen des Raumbootes Platz genommen hatte, zog den schwarzhäutigen Afrikaner zu sich heran.
„ Du, Nomo ...“, raunte sie ihm leise ins Ohr, „... das ist aber eine ausgesprochene komische Type!“
„ Das kannst du singen, teuerste Kollegin“, erwiderte der Defenser ebenso leise. „Und ich für meinen Teil glaube kaum, dass ich mit dem Kerl gut auskommen werde!“
„ Was macht dich da so sicher?“
„ Er hat einen ganz entscheidenden Fehler!“
„ Und welchen?“
„ Er redet zu viel!“
„ Aber er hat doch bisher fast gar nichts gesagt?“
„ Eben!“
„ Ach du!“
Sie gab ihm einen tadelnden Klapps auf seine Schulter, konnte sich aber dabei kaum ein Grinsen verkneifen. Deshalb richtete sie sich schnell wieder auf und begann damit, sich intensiv den Startvorbereitungen zu widmen. Nur wenige Augenblicke später gab die Leitzentrale von HYPERSTAR XIII ihren Start frei und das Beiboot schwebte durch die geöffnete, leicht oval geformte Schleuse wieder ins dunkle All hinaus. In etwa 800 Meter Entfernung konnte man die blinkenden Positionslichter der PRINCESS II durch die samtene Schwärze leuchten sehen. Während Nomo das Beiboot in einer eleganten Kurve auf den TESECO-Kreuzer zusteuerte, funkte Harriet die Kommandokanzel an.
„ Hallo PRINCESS II – wir befinden uns auf dem Rückflug zu Euch“, meldete sie kurz durch. „Werft schon mal die Kaffeemaschine an, denn jetzt könnte ich ein paar Tassen vertragen.“
„ SILVERJET I, hier spricht Roy“, kam die prompte Antwort vom Schiff zurück. „Kaffeewasser kocht schon. Habt ihr Hanne gut versorgt?“
„ Sicher doch“, antwortete Hanne dem funktechnischen Spezialisten. „Unsere Sternenhorcherin wird schon im dortigen Medocenter auf das Beste versorgt.“
„ Na, dann bin ich ja beruhigt. Und noch was ...“
„ Ja, Roy? Was gibt es denn noch?“
„ Der Neue ...wie ist der denn?“, erkundigte sich der Engländer neugierig bei seiner Kollegin. „Habt ihr ihm denn schon ein bisschen auf den Zahn fühlen können?“
„ Ein Stockfisch ist gesprächiger“, antwortete die Südafrikanerin trocken. „Warte mal einen Moment ...“
Sie blickte sich unauffällig zu Hiiol um, doch der starrte nur durch die transparente Hülle der SILVERJET ins All hinaus. Was im Inneren des Beibootes vor sich ging, schien ihn dabei nicht sonderlich zu interessieren.
„ Es ist ein recht undurchsichtiger Mensch, der kaum redet und eine Vorliebe dafür zu haben scheint, unentwegt Löcher in die Luft zu starren!“
„ Oh je!“, jammerte Roy am anderen Ende der Verbindung. „Also tatsächlich ein Stockfisch. Na, das kann ja heiter werden!“
Er unterbrach sich kurz, weil ihm Glenn signalisierte, dass die SILVERJET nun im Landestrahlbereich angekommen war.
„ Kinder, ich übergebe euch jetzt in die zarten Hände unseres Submasters. Bis gleich!“
Kaum war die Stimme des blonden Engländers verstummt, meldete sich Glenn Stark bei der Beiboot-Besatzung.
„ Bitte Umschalten auf Autodocking“, wies er Nomo an. „Ich hole euch rein.“
Nomo bestätigte kurz und mit einem Daumendruck auf ein Sensorfeld übergab er die Steuerung an die automatischen Landesysteme des Beiboothangars. Mehrere Kontrollanzeigen erhellten sich und wiesen darauf hin, dass der Landestrahl eingerastet war und die SILVERJET nun vollautomatisch zu ihrem Landeplatz im Mutterschiff geleitet würde. Dieses ragte nun wie ein riesiger Schatten vor der SILVERJET auf, gleich einer Dunkelwolke, die alles Licht verschlang. Doch diese Dunkelheit währte nur kurz, denn sogleich flammte ein Kranz bunter Lichter auf, welche die sich nun rasch öffnende Hangarschleuse der PRINCESS II kennzeichneten.
Die Triebwerke des Beibootes verzögerten nun stark, während es sich Meter für Meter an das Mutterschiff heran schob, bis endlich die Traktorfelder den ellipsoiden Flugkörper erfassten und ihn in den Hangar hinein bugsierten. Gleich darauf stand das Raumboot wieder sicher und fest auf seinen drei Teleskoplandebeinen. Während sich das Schott über der Jet wieder schloss, deaktivierte Nomo die bordeigenen Systeme. Nach nur wenigen Minuten zeigte ein akustisches Signal an, dass der Hangar mit Atemluft angefüllt und das Aussteigen somit wieder möglich war.
Die beiden TESECO-Agenten und Hiiol verließen die
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