Das Geheimnis der Pflanzenwelt
SILVERJET nacheinander, um sich anschließend auf den schnellsten Weg in die Schiffszentrale zu begeben. Kurze Zeit später verließen sie dort den zentralen Antigravlift.
Carna kam hinter seinem Kommandostand hervor. Er nickte Nomo und Harriet kurz zu und trat dann vor Hiiol, um ihm die Hand zur Begrüßung entgegen zu strecken. Diese wurde von dem schmuddelig wirkenden Mann scheinbar nur widerwillig ergriffen, was der Commander mit pikiertem Hochziehen seiner rechten Augenbraue quittierte. Er räusperte sich kurz.
„ Ich darf Sie an Bord der PRINCESS II willkommen heißen, Mr. Hiiol. Mein Name ist Tom Carna und ich bin hier der Crewmaster.“
„ Danke, Commander“, gab Hiiol in scheinbarer Gleichgültigkeit zur Antwort.
Carna nahm dies mit leichtem Ärger zur Kenntnis, dachte bei sich aber, dass ihnen das HQ wohl ein ganz schönes Kuckucksei ins Nest gelegt hatte.
„ Darf ich erfahren, wer Ihr eigentlicher Arbeitgeber ist, beziehungsweise, welchem Kommando Sie derzeit unterstehen?“, erkundigte er sich dann bei dem Mann.
„ Keinem“, kam es wortkarg zurück.
„ Dürfte ich Sie bitten, mir etwas ausführlicher zu antworten?“, forderte Carna Hiiol daraufhin mit einer Spur Schärfe in der Stimme auf, während er ärgerlich seine Stirn in Falten legte.
„ Ich bin freier Astronavigationsspezialist, derzeit ohne Kommando oder Festanstellung. Daher arbeite ich mit jeder Stelle zusammen, die meine Dienst e wünscht.“
Auch diese Antwort klang eher gequält als frei von der Leber weg, doch immerhin bemühte sich der Mann darum, mehr als nur ein paar Worte hervorzubringen.
Während Carna versuchte, dieses immer noch recht einseitige Gespräch in Gang zu halten, um so zu mehr Informationen über das Crewmitglied auf Zeit zu bekommen, hatte sich Roy zu Glenn hinter dessen Kontrollpult begeben, von wo aus sie gemeinsam diese Unterhaltung interessiert verfolgten.
„ Dem muss man ja wirklich alles einzeln aus der Nase ziehen!“, flüsterte der blonde Brite dem dunkelhaarigen Kanadier zu.
Dieser nickte mit bekümmerter Miene.
„ Da hast du vollkommen recht“, meinte er. „Trostloser geht es ja wohl nicht mehr. Und wie seine Klamotten aussehen! Die letzte Dusche dürfte auch schon ein paar Tage zurückliegen.“
Die beiden wollten sich noch weiter austauschen, doch dann horchten sie interessiert auf. Gerade war Hiiol vom Crewmaster danach gefragt worden, auf welchem Schiff er zuletzt Dienst getan hatte.
„ Das war die GANYMED II“, kam die Antwort. „Ebenfalls eine TESECO-Einheit. Ich kam dorthin auf Vermittlung der SADMIT- Personalagentur. Auf dem Rückflug setzte man mich auf der HYPERSTAR XIII ab, wo ich auf einen neuen Einsatz wartete.“
„ Die GANYMED II sagen Sie?“
Carna klang erstaunt und war bei der Erwähnung des Schiffsnamens hellhörig geworden. Genauso, wie die restliche, anwesende Crew, die das Gespräch nun ebenfalls mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgte.
„ Wenn Sie mit der GANYMED II geflogen sind, dann waren Sie ja bereits schon einmal im Enigma- System? Korrigieren Sie mich, wenn ich mich da irren sollte!“
„ Nein, nein, Sie haben schon recht, Commander Carna“, antwortete Hiiol.
Der Crewmaster registrierte mit Erstaunen, dass in den bisher eher stumpf wirkenden, wässrig- grünen Augen ein interessiertes Funkeln aufglomm.
„ Ich war bereits auf dem Planeten Greenwich“, fuhr Hiiol fort, während sein ganzes Auftreten gleichzeitig einer erstaunlichen Veränderung unterlag. Der Mann schien förmlich aufzublühen, seit das Gespräch auf das Ziel ihres Einsatzes gekommen war. Die Lethargie und Teilnahmslosigkeit war plötzlich wie weggeblasen. Mimik und Gestik wurden schlagartig lebhaft und es kam auch so etwas wie Farbe ins blasse Gesicht des Mannes zurück.
„ Ein wunderbarer Planet, dieses Greenwich!“, schwärmte er eifrig und in schwärmerischen Ton. „Ich habe den Aufenthalt dort wirklich genossen. Dieses Grün! Alles ist so friedlich dort. Ich kann es gar nicht erwarten, bis ich wieder meinen Fuß dort auf die Oberfläche setze!“
Carna und seine Mannschaft beobachteten den Mann mit wachsendem Erstaunen. Die Worte sprudelten auf einmal nur so aus ihm heraus. Noch wusste Carna diese plötzliche Mitteilsamkeit nicht so recht einzuschätzen, doch sein langjähriger Instinkt riet ihm, wachsam zu sein.
„ Wissen Sie, als ich auf der Hypertransit-Station auf ein neues Engagement wartete, lehnte ich zwei, drei Aufträge ab ...“, berichtete
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