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Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Titel: Das Geheimnis der Pflanzenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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Raumfahrer. Und über all dem lag eine fast andächtige Stille.
    Aber all das war es nicht, was die Aufmerksamkeit der TESECO-Agenten fesselte. Das lag im Mittelpunkt des Doms. Dort erhoben sich drei riesige Pflanzenkonglomerate. Diese mussten jeweils einen Durchmesser von bestimmt einhundert Meter besitzen und erhoben sich kuppelförmig vom Grund der Halle. Die drei Gebilde wirkten ungeheuer kompakt und es ging eine Ausstrahlung von ihnen aus, eine schwer zu beschreibende Aura, die fast etwas Majestätisches an sich hatte. Für einige lange Momente ließen sich Tom Carna und seine Leute von diesem atemberaubenden Anblick gefangen nehmen. Doch da gewahrte der Crewmaster eine Bewegung aus seinen Augenwinkeln heraus. Er drehte seinen Kopf in diese Richtung, um besser sehen zu können.
    „ Der Läufer!“
    Sein Ausruf riss die drei anderen Crewmitglieder aus ihren andächtigen Betrachtungen heraus und brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück.
    „ Da ist der Läufer wieder!“, rief Carna und zeigte in Richtung der großen Laufpflanze. „Ich hatte also recht mit meinem Gefühl. Das Ding bewegt sich mit Roy genau auf die drei Pflanzenkuppeln zu. Dort liegt sein offensichtliches Ziel. Und unseres wohl auch!“
    Nomo Teniate hob die Hand, in der er die ganze Zeit seine TMO 23 gehalten hatte.
    „ Worauf warten wir dann noch? Wir müssen Roy befreien, bevor es zu spät ist!“
    Ohne eine weitere Reaktion seiner Kameraden abzuwarten, stürmte der schlanke Defenser davon, auf Roys Entführer zu. Tom war es zwar nicht recht, dass sein Freund so überhastet los eilte, aber letztendlich sah auch er keine Alternative. Also nickte er den beiden Frauen zu und zu dritt folgten sie dann dem vorausgeeilten Nomo. Jedes einzelne Mitglied der Vierergruppe mobilisierte die letzten Kraftreserven. Ihre Gedanken kreisten nur noch um Roy und seinen Entführer, dem seltsamen, laufenden Baum. Die Umgebung wurde von ihnen nur noch marginal wahrgenommen, in einer Art Tunnelblick, nur noch auf das konzentriert, was direkt vor ihnen lag. Auch hatten Konzentration und Reaktionsvermögen unter den Strapazen der vergangenen Stunden erheblich gelitten.
    Es war also kein Wunder, dass die TESECO- Agenten den Angriff der Pflanzengemeinschaft erst mitbekamen, als es für jede Gegenwehr bereits zu spät war. Denn plötzlich schnellten aus verschiedenen Richtungen Netze aus dünnem, aber sehr reißfestem Fasermaterial auf die Menschen zu. Diese Netze hüllten die vier Raumfahrer blitzschnell ein, zogen sich ruckartig zusammen und brachten sie so recht unsanft zu Fall. In Sekundenschnelle wurde sie so jeder Bewegungsfreiheit beraubt. Und für eine wirksamere Gegenwehr fehlten den Vier mittlerweile jede Kraft. Voller Schrecken mussten sie in ihrer Hilflosigkeit mit ansehen, wie sich dicke Ranken in ihre Richtung bogen, die über und über mit Kapsel ähnlichen Gewächsen bedeckt waren. Die Kapseln platzten mit einem trockenen 'Plopp' auf und setzten dabei eine Art grünes Gas frei. Als feiner Nebel legte es sich über die vier Gefangenen. Diese fühlten augenblicklich ihre Sinne schwinden. Tom Carna bäumte sich noch einmal in einem letzten, verzweifelten Versuch gegen den pflanzlichen Gegner auf, doch dann packte auch ihn die volle Wirkung des unbekannten Gases. Das letzte, was er bewusst wahrnahm war, dass der Läufer den Körper des entführten Roy nicht weit von ihnen sanft zu Boden gleiten ließ. Dann versank die Welt um Tom herum in einem Meer von Farben.  
     
    ***
     
    Lichtblitze erhellten verschwommene Bilder. Stimmen klangen auf, fremd und vertraut zugleich. Die vor seinen Augen wild umher tanzenden farbigen Schlieren hörten auf, sich immer wieder aufs Neue zu vermischen. Stattdessen formten sich nach und nach klare Bilder daraus hervor.
    „ He, Tom, sei kein Frosch. Komm mit runter zum See!“
    Fröhlich klang die helle Stimme von Hester Jones durch die laue Luft eines warmen Nachmittags im Dezember des Jahres 2214.
    Tom sträubte sich noch ein wenig dagegen.
    „ Hester, du weißt doch, ich muss noch einige Hausaufgaben machen“, versuchte er einen halbherzigen Protest. „Sonst wird Daddy wieder ärgerlich und wir gehen dann nicht auf die Nordinsel, ins Thermalgebiet von Wakarewarewa rüber, um den Pohutu-Geysir zu sehen. Und das möchte ich doch so gerne!“
    Doch letztendlich hatte der junge Tom den Überredungskünsten der immer fröhlichen Hester Jones, mit den klaren blauen Augen, nichts entgegenzusetzen. Hester war seine

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