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Das Geheimnis der Puppe

Das Geheimnis der Puppe

Titel: Das Geheimnis der Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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herzliches Lächeln zum Bett hinüber, aber sie beachtete mich nicht. Ich ging hinauf und packte Lauras Sachen. Darum hatte Laura sich bisher nicht gekümmert, es wären ja auch noch etliche Wochen Zeit gewesen bis zum errechneten Geburtstermin. Dann weckte ich Danny. Während er sich wusch, legte ich ihm frische Wäsche bereit. Anschließend ging ich wieder in die Küche. Anna lag unverändert auf Lauras Bett. Ich stellte ihr Frühstück auf den Tisch, Kakao und Butterkekse. Aber dann stand ich vor einem Problem. Ich mußte Danny zum Kindergarten und anschließend Lauras Sachen ins Krankenhaus bringen. Und ich wollte das Kind nicht allein im Haus lassen. Natürlich hätte ich einfach die Tür von Lauras Zimmer abschließen können, aber einsperren wollte ich es nicht. Danny nahm sich der Sache an.
    »Du brauchst gar keine Angst zu haben, Papa«, erklärte er mir.
    »Anna läuft nicht weg.«
    Anschließend lief er nach nebenan.
    »Du mußt schön hierbleiben«, hörte ich ihn sagen.
    »Papa kommt gleich wieder.«
    Dann legte er eines von den kleinen Metallautos auf den Tisch in Lauras Zimmer.
    »Damit darfst du spielen, bis Papa wiederkommt.«
    Laura lag frisch und ausgeruht in den Kissen, glücklich und zufrieden, daß sie es auch diesmal geschafft hatte. Tessa wog knappe fünf Pfund, das allein schon war ein Wunder. Der Inkubator blieb ihr erspart. Die Säuglingsschwester, mit der ich noch ein paar Worte sprach, bezeichnete sie als ein munteres Persönchen. Ich fuhr zurück, ließ den Wagen in der Einfahrt stehen, erledigte die Anrufe bei meinen Eltern und bei Bert, den ich im Amt erreichte. Dann ging ich hinunter, um nach Anna zu sehen. Sie stand vor dem Tisch, schob das kleine Auto hin und her.
    »Nun sind alle weg«, sagte ich leise.
    »Nur wir beide sind übrig. Möchtest du hier unten bleiben, oder kommst du mit mir hinauf.«
    Anna hatte sich zu mir umgedreht, schaute mich einige Sekunden lang an. Dann nahm sie das Auto und kam zur Tür. Sie reichte mir sogar die Hand, damit ich ihr beim Hinaufsteigen helfen konnte. Sie blieb auch in meinem Zimmer, als ich mittags rasch zum Kindergarten fuhr. Laura blieb genau eine Woche im Krankenhaus. Ich dachte schon daran, daß ich Anna abends einmal baden müßte, daß ich ihr zumindest frische Wäsche anziehen mußte. Aber wenn ich mit Laura darüber sprach, winkte sie ab.
    »Laß nur, Tom. Du würdest sie nur erschrecken.«
    Am Freitag, dem. Oktober, holte ich Laura und Tessa heim. Trotz des Babys folgten ein paar ruhige Wochen. Sie erinnerten mich an unsere erste gemeinsame Zeit. Der Haushalt wurde wieder aufgeteilt. Ich übernahm die Wäsche und den Hausputz, Laura kümmerte sich um die Mahlzeiten und die Kinder. Morgens und abends stillte sie das Baby, die restlichen Mahlzeiten wurden mit der Flasche gefüttert. Und gleich beim ersten Mal stand Anna mit erstaunten Augen daneben. Als Laura eine kleine Pause einlegte, die Flasche auf den Tisch stellte und sich Tessa gegen die Schulter lehnte, streckte Anna zögernd die Hand aus, berührte nur eben das Glas mit den Fingerspitzen, schaute fragend zu Laura auf. Laura rührte noch einmal Milch an. Und Anna trank, in ihrem Arm liegend, mit geschlossenen Augen die Flasche leer. Von da an fütterte Laura sie mit Babykost, zuerst die Flasche, dann ein Milchbrei, später Gemüse und Obst. Nachmittags saß Laura oft mit den Kindern in ihrem Zimmer. Während Tessa in einer Ecke des Bettes schlief, las Laura Geschichten vor. Ich hörte ihre ruhige Stimme, die jedes Wort überdeutlich betonte, immer dann, wenn ich ein neues Blatt einspannte. Ich war gut vorangekommen. Es fehlten nur noch die letzten elf oder zwölf Szenen. Ab der letzten Oktoberwoche übernahm Laura die Fahrten zum Kindergarten. Wenn sie mit Danny kurz vor neun das Haus verließ, ging Anna zur Treppe. Vor der ersten Stufe blieb sie immer stehen und schaute zu mir auf. Dann nahm ich ihre Hand, und in der Halle nahm ich sie meist auf den Arm. Jedesmal legte sie mir einen Arm um den Nacken. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, ein ganz besonderer Beweis des Vertrauens. Dann saß sie ganz still in einer Ecke meines Arbeitszimmers und schaute zu, wie ich das erste Blatt einspannte. Wenn ich zu schreiben begann, stand sie auf und ging ans Fenster. Wenig später kam Laura zurück. Sie kam herauf, ging in die Hocke, streckte die Arme aus.
    »Komm, Anna, stören wir Tom nicht länger. Er muß arbeiten.«

    »Sie hat mich nicht gestört«, sagte ich jedesmal. Und jeden

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