Das Geheimnis der Rose
Art gestand er ein, dass er einen Fehler gemacht hatte – und er tat sein Bestes, um ihr das wiederzugeben, was er ihr genommen hatte. Er hatte recht. Man konnte die Vergangenheit nicht mehr ändern. Auf der anderen Seite hatte jeder seine Zukunft in der Hand und konnte sie gestalten, wie er es wollte. Julia zog das Päckchen an die Lippen, betrachtete ihn über die obere Kante und zwang sich zu einem Lächeln.
Als Edward sah, wie sich ihre Augenwinkel zusammenzogen, erwiderte er ihr Lächeln. »In deinen Augen habe ich offensichtlich das Richtige getan.«
Sie ließ das Päckchen sinken und strich mit den Fingern über die glatte, trockene Oberfläche. »Du hast mir die Macht gegeben, meinen eigenen Kurs einzuschlagen. Nichts könnte mir besser gefallen.«
Ihr Vater schüttelte langsam den Kopf, während er sie ansah. »Du bist eine ungewöhnliche Frau, Julia. Ich vermute, für alle Beteiligten wäre es einfacher, du wärst mehr wie deine Mutter.«
»Das bin ich aber nicht«, antwortete Julia mit einem Lächeln um die Lippen. »Ich bin wie du, Vater.«
Die Unterhaltungsmöglichkeiten von Bath langweilten Damon schon bald. Er hatte nur wenig Freude an Einkäufen oder Geselligkeiten und noch weniger Bedarf an Mineralwässern, und ihrer kräftigenden Wirkung auf den Verdauungstrakt. Das hieß, er wartete einfach nur auf Julias Rückkehr, und diese Beschäftigung missfiel ihm über alle Maßen. In London erwartete ihn ein geschäftiges Leben, geschäftliche und private Angelegenheiten, die seine sofortige Aufmerksamkeit erforderten, während er sich in Bath treiben ließ.
Er hatte bewusst darauf verzichtet, Julia zu folgen, und beschlossen, in Bath zu bleiben. Nachdem er Arlyss und einigen anderen Plaudertaschen der Truppe Einzelheiten hatte entlocken können, wusste Damon, dass Julia die Stadt wegen eines Krankheitsfalls in der Familie verlassen hatte, und vermutlich würde sie Dienstag zurückkehren.
Er nahm an, dass es Eva schlechter ging und dass sie Edward trotz seiner Abneigung dazu gebracht hatte, Julias Kommen zu veranlassen.
Julia hatte beschlossen, allein zu ihrer Familie zu reisen; sie wollte keinen Trost von außen. Das war ihr Recht, und Damon würde ein Familientreffen der Hargates nicht durch seine Anwesenheit stören. Außerdem wollte er verdammt sein, wenn er Julia wie ein kleiner Hund nachliefe.
Am zweiten Tag nach Julias Abreise kehrte er nach einem Spaziergang in das nahegelegene Dorf Weston wieder zurück und merkte überrascht, dass sein Brüder in dem Haus am Laura Place angekommen war. William war wie immer in großartiger Form. Die Beine auf einem Sofa im klassischen Stil ausgestreckt, hielt er ein Brandyglas in der Hand. Er sah auf, als Damon den Raum betrat, und grinste zur Begrüßung. »Hast du dich in Körperertüchtigung geübt?« fragte William, der die geröteten Wangen seines Bruders und den frischen Duft nach Blättern und Herbstluft bemerkte, der ihn umgab. »Erzähl mir nicht, du hättest alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft, einen netten Nachmittag in Bath zu verbringen. Zumindest könntest du ein einigermaßen hübsches altes Mädchen finden, um herum zu tändeln. Die Stadt ist voll davon. Sie werden wirklich unterschätzt, die alten Mädchen. Ich finde, dass überschwängliche Dankbarkeit und Willfährigkeit den Mangel an Schönheit wettmachen …«
»Erspar mir deine Theorien über Frauen«, spottete Damon, schenkte sich einen Drink ein und setzte sich in einen schweren Ledersessel.
William richtete sich auf und betrachtete ihn freundlich. »Wie geht es deiner Frau, mein lieber Bruder?«
»Soweit ich weiß, geht es Julia gut.« Damon schwieg kurz und fügte dann kurz hinzu: »Sie hat Bath verlassen.«
»Oh?« William. ließ den Kopf zur Seite sinken wie ein neugieriger Papagei. »Wann kommt sie zurück?«
»Dienstag wahrscheinlich. Sie hat es mir nicht gesagt.«
Als William den grimmigen Gesichtsausdruck seines Bruders beobachtete, brach er in leises Lachen aus. »Mein Gott«, keuchte er. »Ich finde es schon komisch, dass bei der Anzahl von Frauen, die dich angeln wollen, und den Nachstellungen von Lady Asthton Julia dir offensichtlich nur entfliehen will.«
»Lach du nur weiter«, sagte Damon, und widerwillig stahl sich ein Lächeln auf sein grimmiges Gesicht. »Eines Tages wird sie meine Reize in neuem Licht sehen.«
William. kicherte weiter wie ein Schuljunge in den Ferien. »So wie ich dich kenne, kann ich mir vorstellen, wo das Problem liegt. Ich
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