Das Geheimnis der Rose
die Monate, die wir zusammen verbracht haben, für den Gebrauch meines Körpers und die Art, wie du mich in die Irre geführt hast …«
»Für den Gebrauch deines Körpers habe ich bezahlt, und zwar einen überhöhten Preis«, teilte Damon ihr mit, und das Lachen funkelte immer noch in seinen Augen. »Wie ich dich in die Irre geführt habe … das musst du mir erst noch erklären, weil es mir noch nicht ganz klar ist.«
»Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass du die Verantwortung für das Kind übernahmst.«
»Es gibt kein Kind, obwohl du nichts unversucht gelassen hast.«
»Ich habe das für uns getan«, sagte sie heftig. »Du weißt, dass wir gut zusammenpassen, Damon. Du weißt, dass ich die beste Frau bin, die du jemals bekommen kannst, und dass wir füreinander bestimmt sind …«
»Ich weiß, dass du vorhattest, mir den Bastard meines Bruders anzuhängen«, sagte Damon leise. »Das war ein Meisterstück, Pauline, wenn auch wenig schmeichelhaft für William oder mich.«
»Ich hätte Erfolg gehabt. Nur habe ich nicht richtig eingeschätzt, wie sehr er unter deiner Fuchtel steht.«« Sie warf William einen bösen Blick zu. »Du hast keinen eigenen Willen, oder?« fragte sie gehässig. »Du wirst dein ganzes Leben im Schatten deines älteren Bruders verbringen …«
»Das reicht«, sagte William, trat vor und nahm ihren Arm. »Ich will verdammt sein, wenn ich mich unter meinem eigenen Dach beleidigen lasse.« Er schob sie aus dem Raum, während sie spuckte und zischte wie eine wütende Katze.
Als William zurückkehrte, sah er mitgenommen und erschöpft aus, und auf seiner rechten Wange zeigte sich deutlich der Abdruck einer Ohrfeige.
»Ist sie weg?«
»Ja, nachdem sie mir einen Abschiedsschlag versetzt hat.« William rieb sich nachdenklich die Wange. »Mein Gott, im Bett muss sie eine Tigerin sein. Ein Wunder, dass du nicht bei lebendigem Leib verschlungen wurdest. Du bist ein besserer Mann als ich, Bruder. Ich bevorzuge Frauen, die ein wenig entgegenkommender sind.«
»Gott sei Dank bin ich sie endlich los«, sagte Damon, ließ sich auf einen Stuhl fallen und streckte die Beine aus.
William lächelte, als er die Erleichterung auf dem Gesicht seines Bruders sah. Er trat zur Anrichte und goss sich zwei Brandys ein. »Ich nehme an, du wirst es gleich Julia erzählen.«
»Ja – obwohl dies die Probleme zwischen uns nicht lösen wird.«
»Welche Probleme könnt ihr denn jetzt überhaupt noch haben?« Stirnrunzelnd nahm Damon den Drink, den William ihm anbot. »Als ich Vater das letzte Mal sah, sagte er mir, keine Frau könne jemals spießig genug für mich sein. Er hatte recht. Ich habe von Julia verlangt, dass sie eine andere Rolle spielt… die anständige, abhängige und hingebungsvolle Ehefrau, die nur dazu dient, meine Bedürfnisse zu erfüllen.«
»Ich verstehe nicht, was daran falsch ist.«
Damon schüttelte den Kopf und stöhnte leise. »Julia ist nicht wie die anderen Frauen, die ich kenne.
Unglücklicherweise sind genau die Dinge, die sie so einzigartig machen, auch die Hindernisse für eine friedliche Ehe mit ihr.«
»Du möchtest, dass sie das Theater ein für allemal verlässt«, sagte William, und es war eher eine Feststellung denn eine Frage.
»Ich sehe keine andere Möglichkeit. Gott weiß, dass ich mit der Vorstellung, dass meine Frau sich auf der Bühne vor Tausenden von Menschen in Szene setzt, nicht leben kann. Ich habe versucht, es mir vorzustellen …« Damon hielt inne und rieb sich die Schläfen. »Ich kann es nicht«, sagte er schroff. »Aber ich kann auch nicht aufhören, sie zu begehren.«
»Vielleicht lässt das mit der Zeit nach«, sagte William in dem Versuch, diplomatisch zu sein. »Es gibt noch andere Frauen auf der Welt, und einige davon sind ebenso schön und begabt wie Julia – und sie würden sofort die Gelegenheit ergreifen, alles zu opfern, um den zukünftigen Herzog von Leeds zu heiraten.«
»Ich möchte keine andere.«
»Du und deine Frauen …« William schüttelte den Kopf und grinste. »Du suchst dir immer die schwierigsten aus.
Gott sei Dank bin ich ein Mann mit einfachem Geschmack. Ich versichere dir, meine Serviererinnen und leichten Mädchenverursachen mir niemals die Schwierigkeiten, die du so hast.«
Damon fuhr in seine Londoner Residenz und beabsichtigte, nach einer vernünftigen Nachtruhe am Morgen nach Bath zu reisen. Noch vor der Morgendämmerung wurde er jedoch von seinem Butler geweckt, der mit ruhiger Beharrlichkeit an seine
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