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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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Unheimlich hallte es von den kahlen Wänden des Arbeitsraumes wieder.
    »Du bist ein Narr, Maurus van Leuven. Genauso wie dieser Commissarius. Ihr beide seid pervertiert und dumm. Ach, was gebe ich mich überhaupt mit Euch ab?!«
    »Ihr seid pervertiert, Oudenaarde, und ein Mörder«, stellte jetzt Matthias fest. Wieder lachte Balduin lauthals.
    »Ein Mörder? Ich bin Gottes Werkzeug und der verlängerte Arm seiner seligen Mutter, der Jungfrau Maria.«
    »Ich muss mich korrigieren: Ihr seid nicht nur ein Mörder und pervertiert, Ihr seid auch verrückt wie mir scheint«, reizte Matthias Balduin weiter.
    »Balduin, wie konntest du das alles diesen Menschen antun? Warum hast du sie getötet? Hilf mir, ich will es verstehen!« Maurus’ Worte klangen flehentlich. Dabei sah er seinen einstigen Freund traurig an.
    »Warum ich das tat? Ich sehe, du hast gar nichts verstanden. Es gibt den ein wahren Glauben, die eine, reine Lehre unseres Herrn Jesus Christus. Ihr alle tretet den Herrn mit Füßen. Hebt eine Hure über die einzige wahre Königin des Himmels. Maria, seine Mutter ist die Wurzel Jesse und aus ihr entsprang die Art! Niemand sonst besitzt das Recht, sich die Wurzel Jesse zu nennen. Maria ist mächtig, mächtiger, als Ihr Kleingeistigen es Euch vorstellen könnt. Sie wird jeden Tag stärker, je mehr Menschen sich den Rosenkranzbruderschaften anschließen.«
    »Ja, und manipulieren lassen, zum Werkzeug macht- und habgieriger Kleriker und weltlicher Fürsten«, stellte Matthias klar. »Und Ihr, Oudenaarde, seid Ihr Werkzeug! Gebt auf und stellt Euch in Rom Eurer Verantwortung. Ich glaube, dort gibt es ein paar Männer, die Euch nur allzu gerne zuhören werden.«
    »Wie könnt Ihr es wagen, Ihr Wurm? Beleidigt nicht den Heiligen Stuhl.«
    »Ihr vergesst, dass ich im Auftrag des Heiligen Vaters hier bin.«
    »Aber Ihr wollt die Kirche verraten. Dieses unselige Dokument gegen sie verwenden, nur um einer Hure auf den Stuhl Petri zu verhelfen.« Oudenaardes Worte klangen fast wahnsinnig. »Das, was dort geschrieben steht«, Balduin zeigte auf den Tisch, auf dem die Papyri ausgebreitet waren, »ist niemals wahr. Es ist eine Lüge. Und der Schlange bereitete es Vergnügen, Euch mit ihrem Giftstachel zu verblenden, Euch ihren giftigen Atem entgegen zu schleudern, auf das Ihr auf immer und ewig in der Hölle schmoren werdet. Doch Gott ist mein Zeuge, ich werde es zu verhindern wissen und Eure armen Seelen erretten.«
    Plötzlich hatte Balduin Oudenaarde eine Ölkanne in der Hand und vergoss das Lampenöl über den Tisch und über sich selbst.
    »Balduin, was machst du da? Du bist ja völlig verrückt!«, tobte jetzt Maurus entsetzt und rannte auf den einstigen Freund zu.
    »Komm mir nicht zu nahe, Maurus. Es ist zu spät. Ich werde diese Schriften vernichten, den Antichristen in seine Schranken verweisen. Und ihr beide werdet mich auf meinem Weg begleiten.«
    Balduin griff nach einer Kerze auf dem Tisch und steckte das Öl in Brand. Schnell griffen die Flammen um sich und verbreitete einen gespenstischen Schein im Raum. Jetzt hielt Balduin die Kerze auch an seine ölgetränkte Kleidung, die sofort Feuer fing. Maurus sprang vor, schmiss sich dem Jesuitenbruder entgegen, wollte die Flammen auf seiner Kleidung löschen. Ein wildes Gerangel entstand, Matthias sah zuerst sprachlos zu. Doch dann stieß er geistesgegenwärtig den Tisch um, wirbelte herum zur Tür und rüttelte an der Eingangstür zum Bibliotheksbereich des Klosters. Doch sie ließ sich nicht öffnen.
    »Verdammt, helft uns. Feuer, Feuer!«, brüllte er. Schließlich besann er sich und sprang zu den beiden kämpfenden Männern. Im Augwinkel glaubte er einen Wimpernschlag lang einen Schatten zu sehen.
    Maurus’ Kleidung hatte inzwischen ebenfalls Feuer gefangen. Matthias musste seinen Freund retten, bekam ihn am Kragen zu packen und riss ihn mit aller Macht von Balduin fort.
    »Gott will es!«, brüllte Balduin vollkommen irrsinnig und stand brennend auf. »Gott will es!«
    Draußen vor der Eichentür zum Vorraum zur Bibliothek erscholl großer Lärm, ein Krachen folgte, die Tür splitterte und sprang aus den Angeln. Nuri und seine Leute stürmten den Raum. Einer der Seemänner deutete auf den brennenden Jesuiten und rief:
    » Daddschal, Daddschal – der Antichrist, der Antichrist!«
    Das Feuer hatte inzwischen alle Möbel ergriffen und den Arbeitsraum zur Bibliothek in einen Vorhof zur Hölle verwandelt. Reaktionsschnell ergriffen die Ägypter Maurus und Matthias,

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