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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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befand. Über der Tür hing ein Schild mit dem Davidstern und einem Äskulapstab, dem Zeichen für alle Ärzte.
    »Hier ist es«, sagte Ephraim blass und mit zittriger Stimme.
    Ein Soldat trat vor und hämmerte mit dem Knauf seines Rapiers gegen die Tür.
    »Aufmachen, sofort aufmachen, sonst brechen wir die Tür auf!«
    Konrad Gropper stellte sich neben den Soldaten, Ephraim hielt sich im Hintergrund auf, während die restlichen Männer den Eingang mit erhobenen Waffen, Musketen und Spießen gegen die sich langsam versammelnden Anwohner abschirmten. Noch ehe der Soldat ein weiteres Mal gegen die Tür pochen konnte, wurde diese vorsichtig geöffnet. Ein Mann mittleren Alters mit dichtem Rauschebart trat vor die Tür.
    »Was kann ich für Euch tun, Herr?«, fragte er höflich mit gesenktem Haupt.
    Der Soldat drehte sich wortlos zu Ephraim und blickte diesen scharf an. Mit dem Schwert zeigte er auf den Juden.
    »Ist das der Mann?«, fragte er scharf. Ephraim nickte. Der Soldat gab zweien seiner Leute einen Wink, die den jüdischen Arzt sofort unter den Armen packten.
    »Im Namen Philipp Adolfs von Ehrenberg, Ihr seid verhaftet!«
    »Verhaftet?« Erschrocken sah der Jude den Soldaten an.
    »Aber – aber was wird mir denn vorgeworfen?«
    »Führt ihn ab! Das wird Euch mein Herr höchst selbst erklären.«
    Ein Raunen ging durch die inzwischen versammelte Menschenmenge und manche verfluchten und beschimpften den Fürstbischof von Würzburg hinter vorgehaltener Hand. Die Soldaten hielten weiterhin drohend ihre Waffen erhoben und umringten den Arzt, damit es weder zu einem Fluchtversuch noch zu einer Befreiung kommen konnte.
    »Was wird mir vorgeworfen?«, wiederholte der jüdische Arzt, nachdem man ihn zu Philipp Adolf von Ehrenberg gebracht hatte.
    »Das erfahrt Ihr noch früh genug, Jude!«, gab der Fürstbischof zurück. Dann wandte er sich an einen Offizier.
    »Bindet den Mann und ladet ihn auf einen Karren, wir werden ihn in Würzburg verhören.«
    »Könnte das Verhör nicht hier stattfinden?«, mischte sich jetzt wieder Doktor Schottel in das Gespräch ein. »Ich meine, wegen der bestehenden Vergiftung. Ich kann so gar nicht sagen, wie schlimm es um den Cöllner Gesandten steht.«
    Der Würzburger Fürstbischof warf Doktor Schottel einen missbilligenden Blick zu.
    »Er lebt doch noch, oder? Doch wenn es Gottes Wille ist, dann wird er ihn zu sich holen. Anderenfalls lebt er auch noch, wenn wir Würzburg erreicht haben. Und nun schweigt, Doktor!«
    Konrad und Ephraim, die schweigend dem Szenario beigewohnt hatten, warfen sich einen vielsagenden Blick zu. Ephraim entging nicht, dass Konrads Adern an den Schläfen anschwollen. Er konnte sich gut vorstellen, was jetzt in Konrad vorging, sollte seinem Herrn nur irgendein Leid geschehen.

Kapitel 25
Ecce Engelberti!
    Der Lektor verließ den Konvent der Dominikaner durch einen geheimen Seitenausgang, der durch einen Keller über eine Bodenklappe nach draußen führte. Behände kletterte er aus dem Kellerloch und verschloss es sorgsam wieder, er streifte sich seine Kutte ab, unter der er bürgerliche Kleidung trug. Dann begab er sich zum Ratskeller, wo auch er eine Kammer angemietet hatte.
    »Ah, der Herr Kaufmann aus Venedig!«, grüßte ihn der Wirt, als er den Gasthof betrat. »Ganz schön viel los auf den Straßen, nicht wahr?«
    Der Lektor wollte an ihm vorbeihuschen, doch die Frage ließ ihn innehalten, denn er wollte unter keinen Umständen auffallen und Argwohn erzeugen.
    »Ja, da habt Ihr Recht«, lächelte er zaghaft.
    »Und eben hat man noch einen dieser gottverdammten Juden verhaftet, einen Arzt, mehr wohl ein Quacksalber und Kurpfuscher. Das geschieht diesem Lumpenpack recht. Erst bringen sie unseren Herrn um und jetzt wollten sie wohl noch den Gesandten des Cöllner Churfürsten umbringen. Ich kann Euch nur sagen, man kann vor den Juden nicht genug auf der Hut sein.«
    »Da habt Ihr vielleicht Recht. Aber Ihr wisst, ich bin ein gottesfürchtiger Mann und beschäftige mich nicht mit solchen Dingen. Als Kaufmann habe ich weiß Gott andere Sorgen.«
    »Da habt Ihr verdammt noch mal Recht«, brummte der Wirt, während er hinter der Theke mehrere Humpen mit Bier befüllte. »Jeder sollte sich um seinen eigenen Mist kümmern, das stimmt schon. Aber man erlebt nicht alle Tage solch ein Spektakel, dass der Hexenbrenner von Würzburg sich höchstpersönlich um einen derartigen Vorfall kümmert. Na dann, gehabt Euch wohl, Kaufmann.«
    Der Lektor nickte dankbar und eilte

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