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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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Ihr solltet ihm nur das Maul öffnen, damit ich ihm die Tropfen einflößen kann. Geh und lass Dich vom Bader verbinden!
    Jetzt drehte sich der Mönch zu dem anderen Knecht, der bisher schweigend daneben gestanden hatte.
    »Na los, hilf mir, den Gefangenen zurück auf die Pritsche zu legen.«
    Dem verletzten Knecht rief er hinterher: »Wenn der Bader dich verarztet hat, soll er sofort herkommen und nach dem Gefangenen sehen. Sag ihm das!«
    Der Knecht nickte und verschwand.
    +
    Auf ihrer Flucht erreichten Konrad Gropper und Ephraim Trachmann Würzburg noch in der Nacht. Gleich am frühen Morgen sprachen sie im bischöflichen Palais vor. Schon am Nachmittag desselben Tages kehrten sie in Begleitung von Philipp Adolf von Ehrenberg, des Fürstbischofs von Würzburg, nach Mergentheim zurück.
    Die Stadtwachen waren baff erstaunt, als die fürstbischöfliche Kutsche, eskortiert von einer Kompanie berittener Soldaten vor den Toren der Stadt Mergentheim auftauchte.
    »Wir dürfen niemandem den Zutritt gewähren«, entgegnete der Wachkommandant dem Rittmeister der Kavallerieabteilung.
    »Wessen Anordnung ist das?«, fragte der Offizier daraufhin.
    »Das ist der Befehl des Hochmeisters des Deutschen Ordens«, gab der Wachmann zurück.
    Philipp Adolf von Ehrenberg, Fürstbischof von Würzburg, saß bisher ruhig in seiner Kutsche, doch als er das Geplänkel hörte, streckte er den Kopf heraus und rief: »Wenn dir dein Wohlergehen lieb ist, mein Sohn, dann wirst du uns unverzüglich das Tor öffnen und dem Hochmeister des Deutschen Ordens berichten, dass ihn sein Bischof unverzüglich zu sprechen verlangt. Anderenfalls werde ich meinem Offizier freie Hand bei der Wahl der Mittel lassen, wie er sich Zutritt zu dieser Stadt verschafft!«
    Der Kommandant erblasste, denn er erkannte den Fürstbischof von Würzburg und reagierte sofort, rief etwas nach unten und kurze Zeit später öffneten sich endlich die beiden schweren Flügel des Stadttores.
    »Besetzt das Tor!«, rief der Offizier. Die Bevölkerung Mergentheims schaute beunruhigt der fürstbischöflichen Kutsche nach, der noch zwei andere Wagen und schwer bewaffnete Kavalleristen durch die Straßen ihrer Stadt folgten, auf das Deutschordensschloss zu. Philipp Adolf von Ehrenberg war gefürchtet, denn der Fürstbischof von Würzburg galt als unerbittlicher Gegenreformator und Hexenverfolger. Erst kürzlich ließ er fünf Einwohner grausam verbrennen. Darunter waren ein Adliger und sogar eine Nonne. Gerüchte gingen um, dass er in der Siedlung Gerolzhofen unweit von Würzburg gar Verbrennungsöfen installieren ließ, um die vielen hingerichteten überführten Hexen verbrennen zu lassen. Und jetzt war dieser gefürchtete Mann leibhaftig in ihrer Stadt. Was führte er im Schilde? Ob es etwas mit den Fremden, die vor ein paar Tagen angekommen waren, zu tun hatte? Viele Mergentheimer bekreuzigten sich beim Anblick der Kutsche, nahmen ihre Kinder und brachten sie ins Haus, denn der Fürstbischof war dafür berüchtigt, sogar Kinder zu verbrennen.
    »Wie könnt Ihr es wagen, Hochmeister, einen Gesandten Churcöllns festzusetzen, der zudem in einer wichtigen Angelegenheit auf dem Weg nach Rom ist!«, schleuderte Philipp Adolf von Ehrenberg dem Hochmeister des Deutschen Ordens entgegen, als sie sich im Schloss des Deutschen Ordens gegenüber standen. Dieser schwieg betreten und blickte schuldbewusst zu Boden.
    »Habt Ihr etwa vergessen, Westernach, dass Churfürst Ferdinand von Cölln ein Bruder Maximilians von Bayern ist? Habt Ihr etwa auch vergessen, dass unser Churfürst 30.000 Mann unter Waffen hat? Ihr könnt doch nicht allen Ernstes glauben, dass ich still dasitze und den Einmarsch churfürstlicher Truppen einfach abwarte, nur weil Ihr in Eurem blinden Eifer gegen jedwede Regeln verstoßt. Ich verlange, dass Ihr diesen Advocatus und churfürstlichen Commissar Matthias Liebknecht auf der Stelle frei lasst.« Der harte Blick des Fürstbischofs war unerbittlich. Johann Eustach von Westernach fühlte sich äußerst unbehaglich und versuchte nervös, sich mit einem Finger den Kragen zu lockern.
    »Verzeiht, Exzellenz«, räusperte er sich dann, »aber ich glaube, dass hier ein großes Missverständnis vorliegt. Dieser Anwalt ist in keiner Weise mein Gefangener. Ich habe ihn als Gast empfangen und hier in meinem Schloss bewirtet.«
    »Dann holt ihn gefälligst sofort her, damit er mir Eure Geschichte bestätigt!«, donnerte der Fürstbischof und schlug zur Bekräftigung mit der Hand auf

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