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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gut laufen!“
    „Nein, das ist wirklich nicht nötig. Ich sehe ja, dass alles in bester Ordnung ist. So, da verbringt ihr also eure Ferien hier. Und wie lange, wenn ich fragen darf?“
    „Zwei Wochen.“
    „Zwei Wochen, ah ja.“
    Willi Schulz sah sie grübelnd an. Er schien mit seinen Gedanken weit fort zu sein.
    „Sind Sie auch Wissenschaftler?“, erkundigte sich Tini.
    „Ja, sozusagen.“
    Willi Schulz schien keine große Lust zu haben sich mit Tini zu unterhalten, andererseits machte er auch keine Anstalten zu gehen. Er stand da, seine Blicke wanderten unruhig umher, dabei schien er angestrengt nachzudenken. Komischer Kauz, dachte Tini. Für einen zerstreuten Professor ist er eigentlich zu auffällig angezogen. Ist auch nicht der Typ. Ich hätte ihn eher für einen Sportler in vorgerücktem Alter gehalten. Oder Werbemann.
    Plötzlich wurden die Augen des merkwürdigen Herrn Schulz schmal. Er wandte sich Tini zu und begann sich hastig zu verabschieden — da tauchte um die Hausecke der unheimliche Alte auf, der Tina gestern so erschreckt hatte.
    „Servus, Anton! Hab mich verspätet, tut mir Leid“, krächzte der alte Mann. „Müsst halt auch mal Rücksicht auf meine alten Knochen nehmen, ihr Jungen. Kann nicht immer gleich auf Pfiff da sein, der alte Ziegen-Wasti. Na, spuck’s aus, was ist los, Anton?“ Tini hatte er noch nicht bemerkt.
    Willi Schulz machte dem Alten ein Zeichen, den Mund zu halten, und sah in beschwörend an.

    Dann grinste er breit in Tinis Richtung und sagte überlaut: „Ja, wen haben wir denn da! Gibt uns der Ziegen-Wasti auch mal wieder die Ehre! Wie geht’s denn immer, Wasti? Der Kopf will nicht mehr so recht, die Gedanken geraten immer so arg durcheinander, stimmt’s ? Sogar die Namen bringt unser Wasti nicht mehr zusammen!“
    Tini beobachtete, wie das Gesicht des Alten rot anlief vor Zorn. Er hatte sie erst jetzt bemerkt und wusste offensichtlich nicht, was er tun sollte.
    „Ich gehe dann besser wieder“, knurrte er. „Kann ja morgen in deinen Laden rüberkommen, wenn du mir was zu sagen hast, Anton. Muss sowieso nach Unterschwarzbach hinunter.“
    Damit drehte er sich um und stapfte davon. Seiner Haltung war anzusehen, dass ihm etwas ganz und gar nicht passte.
    Willi Schulz lachte gekünstelt.
    „Es ist schon ein Kreuz mit dem Alten! Laden, Anton... ich hab keine Ahnung, von was oder wem er redet! Im Grunde ist er ein harmloser Kerl, nur leider schwachsinnig. Ich hoffe, er hat dich nicht erschreckt!“
    „Nein, nein. Meine Freundin war gestern ein wenig erschrocken, als er plötzlich zum Fenster hereinschaute. Später ist er uns auf unserem Spaziergang begegnet und hat uns Schauergeschichten von Geistern und toten Seelen erzählt, die im Steinbruch hausen sollen.“
    „Siehst du!“, sagte Schulz und rieb sich befriedigt die Hände. „So ist er. Verfolgungswahn! Das darf man nicht ernst nehmen. Nun, ich werde mich auch verabschieden. Ich habe ja gesehen, dass hier alles zum Besten steht. Gute Besserung für deinen Fuß! Und grüße deine Freunde. Ich werde meinem guten Freund Kerner schreiben, wie gut hier für alles gesorgt wird. Auf Wiedersehen!“
    Ohne Tinis Gruß abzuwarten ging er davon.
    Der hat’s aber eilig, dachte Tini. Komisch. Ich möchte doch wissen, wohin er geht!
    Vorsichtig richtete sie sich auf und hüpfte auf einem Bein bis zur Hausecke hinüber. Unten auf dem Weg, halb von der Tanne verborgen, standen der alte Wasti und Herr Schulz und redeten hitzig aufeinander ein.
    Nachdenklich humpelte Tini zu ihrem Lager zurück. Während sie den Umschlag um ihren Knöchel erneuerte, ließ sie sich die eben erlebte Szene noch einmal durch den Kopf gehen.
    Ob dieser angebliche Willi Schulz wirklich ein guter Bekannter von Dr. Kerner war?
    Und ob Wasti wirklich so schwachsinnig war, wie er von dem anderen hingestellt wurde?
    Hatte sich dieser Willi Schulz tatsächlich um den Zustand der Hütte kümmern wollen?
    Und wenn nicht — was hatte er dann hier oben gesucht?
    Den Worten Wastis nach zu schließen, mussten die beiden verabredet gewesen sein, vorausgesetzt, dass Wasti nicht wirklich schwachsinnig war und alles durcheinander brachte.

    Und er hatte von „euch Jungen“ gesprochen, von mehreren also, die ihn herbestellt hatten.
    „Vielleicht benutzen sie Doktor Kerners Hütte ohne sein Wissen in seiner Abwesenheit. Treffen sich hier vielleicht zu heimlichen Saufereien oder zum Kartenspielen. Ob die hier oben wildern? Ja, das wäre möglich!“, sagte Tini

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