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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Boden hinunter, prüften mit der Lampe aufmerksam alle Winkel und Ecken und drangen schließlich bis in den hinteren Teil vor, zu der Stelle, an der Tini das letzte Mal vor der Spinne erschrocken war.
    „Das gibt’s doch nicht!“, rief Tobbi verblüfft. „Was denn?“
    „Sie ist noch da!“
    „Die Spinne? Klar doch, wenn sie doch da wohnt!“
    „Sie sitzt da, als hätte sie sich seitdem keinen Millimeter von der Stelle gerührt!“
    „Manche Leute haben eben ihre festen Gewohnheiten“, meinte Tini. „Trinken ihren Kaffee ein Leben lang mit zwei Stück Zucker und können nicht schlafen, wenn die Hausschuhe mit den Spitzen zum Bett zeigen.“
    „Die hier nicht.“
    „Sie trägt ja auch keine Hausschuhe!“, kicherte Tina. „Im Ernst — warum soll eine Spinne nicht jeden Tag an der gleichen Stelle sitzen? Wenn sie nun festgestellt hat, dass es da am schönsten ist?“
    „Spinnen bauen sich angeblich jeden Tag ein neues Netz“, widersprach Tobbi. „Es ist unnatürlich, dass sie tagelang im gleichen Netz genau an der gleichen Stelle sitzt.“
    „Sag ihr das mal.“
    Tobbi berührte das Netz vorsichtig mit der Fingerspitze. Es gab ein wenig nach, federte zurück, zerriss aber nicht. Die Spinne zitterte leicht, rührte sich aber nicht von der Stelle.
    „Du hast sie beleidigt, sie redet nicht mit dir!“, stellte Tini fest.
    Tobbi versuchte es noch einmal, diesmal etwas stärker. Wieder federte das Netz elastisch zurück.
    „Hat die einen festen Schlaf!“
    „Und ein festes Netz! Ein normales wäre längst zerrissen. Da kannst du mal sehen, sogar die Spinnen haben heutzutage schon reißfestes Material!“, sagte Tina.
    „Tatsächlich!“
    Diesmal riss Tobbi kräftig mit dem Fingernagel an dem Spinnennetz. Es schnippte zurück, als sei es aus Gummi.
    „Ich werd verrückt! Es sind Nylonfaden! Wo kriegt die Spinne Nylon her? Und wieso…“
    „Was heißt, wo kriegt sie das her!“, unterbrach Tini ihn. „Wenn ein Spinnennetz aus Nylon ist, ist die Spinne auch nicht echt!“
    Vorsichtig berührte sie das Insekt am Rücken. Nichts geschah. Da ergriff sie es mit zwei Fingern und hob es aus dem Netz.
    „Na siehst du! Sie ist überhaupt nicht echt! Ein Scherzartikel und sonst nichts! Fragt sich bloß, was das hier soll?“
    „Vielleicht wollten ein paar böse Buben ein paar arme Mädchen erschrecken“, meinte Tina lachend.
    „Hier drinnen? Wo der Steinbruch streng gesperrt ist? Das glaubst du doch selbst nicht!“
    „Na immerhin sind außer uns schon ein paar Leute hier gewesen“, widersprach Tina der Freundin. Was ist mit den vielen Inschriften vorn an der Höhle? Glaubst du im Ernst, dass nur wir so neugierig sind?“
    „Trotzdem.“
    Tobbi hatte begonnen das Netz näher zu untersuchen.
    „Interessant“, sagte er jetzt. „Das Ding ist rundherum an winzigen Häkchen eingehängt. Man kann es abnehmen, wie einen Spannvorhang oder so was.“
    „Die Spinne hat auch so eine Hängevorrichtung am Bauch. Raffiniert!“
    Die drei sahen sich an.
    „Denkt ihr auch, was ich denke?“, sagte Tini schließlich.
    „Man sollte doch mal feststellen, was dahinter ist!“
    Tobbi entfernte das Spinnennetz vorsichtig und hängte es an die Seite, damit sie es später wieder an seinem alten Platz befestigen konnten. Dann leuchtete er in die Öffnung, die kaum größer war als ihr Speisekammerfenster daheim.
    „Ein Gang!“, stellte Tobbi überrascht fest. „Sieht aus wie ein alter Schacht. Er endet direkt hinter... Moment mal...“
    Tobbi griff durch die Öffnung und schob etwas zur Seite. Dann stemmte er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Stein darunter. „Simsalabim!“
    „He, bist du Herkules oder so was?“, fragte Tina verblüfft. „Wieso lässt sich der wegschieben?“
    „Ganz einfach: es ist eine Attrappe! Kunststoff!“
    „Tatsächlich. Ich werd verrückt!“
    Tobbi kletterte in den schmalen Schacht hinein und leuchtete die Wände ab. Gleich hinter dem Einstieg befand sich in halber Höhe eine größere Nische, wie ein großer Tisch.
    „Von hier kommt dieser grässliche Gestank!“ Tina verzog angeekelt das Gesicht. „Vielleicht liegt hier irgendwo eine Leiche!“
    „Nein, das riecht anders, das riecht nach...“
    „ Pssst !“, machte Tobbi . „Ich höre was! Schritte!“
    „Zurück!“, flüsterte Tini. „Schnell!“
    Lautlos wie Katzen traten sie den Rückzug an. Tobbi hängte das Spinnennetz wieder ein und befestigte die Spinne darin. Tina und Tini verschlossen die Öffnung mit dem

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