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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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morgen wieder laufen“, sagte Tina. „Aber nur, wenn du den Fuß heute vollkommen ruhig hältst.“
    „Ich verspreche es, Frau Doktor. Beim Haupte des Berggeistes! Hoffentlich hat der den Stuhl nicht verhext!“
    „Keine Sorge, den Sturz hast du ganz allein geschafft!“
    Nach dem Essen berieten sie, was nun weiter zu tun sei. Eins war klar: Heute konnte Tini das Haus nicht mehr verlassen. Sie musste ihren Fuß hochlagern und ruhig halten.
    „Aber ihr braucht doch meinetwegen hier nicht rumzusitzen und Trübsal zu blasen“, erklärte Tini den Freunden. „Ich werde ein paar Briefe schreiben und ein bisschen lesen. Mir wird’s bestimmt nicht langweilig. Ich bin doch kein kleines Kind mehr, das sich vor dem schwarzen Mann furchtet!“
    „Eigentlich würde ich gern zu Höhenschaidt -Alm rüberwandern “, gestand Tina. „Anselm hat doch gesagt, dort könnten wir Milch, Butter und Käse bekommen. Vielleicht auch noch Eier und Brot. Dort ist ja eine Jausenstation für die Bergwanderer. Es ist eine knappe Stunde bis dorthin.“
    „Na also! Wenn ihr gleich losgeht, könnt ihr gegen fünf Uhr wieder hier sein. Und ihr bringt mir was Gutes mit!“
    „Du bist wirklich nicht enttäuscht, wenn wir losgehen?“, fragte Tobbi besorgt.
    „Nein! Wie oft soll ich es euch noch sagen!“
    „Also gut.“
    „Was hältst du davon, wenn wir dir auf der geschützten Terrasse hinterm Haus einen bequemen Liegeplatz herrichten?“, schlug Tina vor. „Das Wetter ist doch so schön!“
    „Gute Idee! Und bring mir mein Schreibpapier und einen Kugelschreiber mit!“
    „Okay.“
    Wenig später lag Tini auf einem bequemen Lager hinterm Haus auf der Terrasse. Neben ihr befanden sich griffbereit Buch, Schreibzeug und ein Glas Limonade, am Fußende die Schüssel mit Essigwasser. Tina und Tobbi machten sich auf den Weg zur Höhenschaidt -Alm, ausgerüstet mit Rucksäcken und der Reisekasse.
    Eine Weile lag Tini einfach so da. Sie schaute in die Berge hinauf, verfolgte den kreisenden Flug eines Raubvogels und den Zug der Wolken und träumte vor sich hin. Dann richtete sie sich seufzend ein Stück auf. Sie schüttelte die Trägheit ab, indem sie sich kräftig reckte, so weit es ihre Verletzung zuließ, und machte sich daran, einen Brief an ihre Mutter zu schreiben.
    Erstaunt blickte sie auf, als ein Schatten auf das Papier fiel. Vor ihr stand ein kräftiger Mann mittleren Alters, elegant, wenn auch ein wenig auffällig gekleidet. Er starrte sie erschrocken an. Ein Bergwanderer, vermutete Tini, den die Neugier getrieben hatte, sich die Hütte aus der Nähe anzusehen.
    „Guten Tag!“, sagte Tini freundlich.
    „Oh...“, sagte der Mann. „Was machst du hier?“
    „Ich genieße die Sonne und schreibe einen Brief, wie Sie sehen. Warum fragen Sie?“
    Der Mann sah, dass Fenster und Türen der Hütten offen standen, was ihn offensichtlich irritierte.
    „Ja, ich wohne hier, falls Sie das meinten“, klärte Tini ihn auf. „Wir sind von dem Besitzer der Hütte eingeladen worden unsere Ferien hier zu verbringen.“
    „Wir?“
    „Meine Freunde Tina und Tobbi Greiling und ich, ja. Darf ich fragen, warum Sie das so interessiert?“
    „Oh, Verzeihung, ja, ich habe natürlich nicht geglaubt, dass ihr Einbrecher seid!“, entschuldigte sich der Mann und lachte meckernd. „Es kam nur... nur etwas überraschend, die Hütte hat so lange leer gestanden!“
    „Ja, ich weiß. Sie wohnen vermutlich unten im Dorf und haben noch nichts von unserer Anwesenheit gehört“, sagte Tini lächelnd. „Es ist doch nur normal, dass Sie sich Gedanken machen, ob sich jemand unbefugt Zugang zur Hütte verschafft hat. Deshalb brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen!“
    „So ist es, so ist es“, murmelte der Mann und sah sich um, als suchte er etwas.
    „Ist irgendwas?“
    „Nein, nein!“, beteuerte der Besucher, aber wieder irrten seine Augen von einer Seite zur anderen. „Um die Wahrheit zu sagen, ich kam herauf um mal nach dem Rechten zu sehen. Ich bin ein guter... hm... Bekannter von... von...“
    „...Herrn Doktor Kerner?“
    „So ist es, so ist es. Es muss ja immer mal einer schauen, ob auch alles in Ordnung ist, nicht wahr?“
    „Selbstverständlich. Aber was das betrifft, kann ich Sie beruhigen, Herr…“
    „Willi Schulz...“
    „Herr Schulz, wir haben die Hütte gründlich geputzt und auch ein paar kleinere Reparaturen erledigt. Es war nicht viel. Wollen Sie sich im Haus umschauen? Leider habe ich mir heute den Fuß verletzt und kann nicht

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