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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und dringend einer speziellen Salbe bedarf. Vielleicht ist der Ziegen-Wasti bereit mich zu verarzten?“
    „Das ist gut! Man könnte es zumindest versuchen, vielleicht lässt er sich überreden“, sagte Tina hoffnungsvoll. „Dann musst du ihn festnageln und Tobbi und ich erkunden den Schacht. Hoffentlich geht er darauf ein!“
    „Jetzt sollten wir aber schnell unsere Besorgungen machen und dann gehen wir zu Anselm hinauf. Nicht vergessen, wir brauchen noch eine zweite Taschenlampe!“, erinnerte Tobbi. „Ohne die ist man da unten verloren.“
    „Das kann man wohl sagen.“
    Bei dem Gedanken, am anderen Tag durch den Schacht kriechen zu müssen, wurde Tina jetzt schon flau im Magen. Natürlich würde sie sich ihre Angst um keinen Preis anmerken lassen, aber sie beneidete Tini insgeheim um ihren verletzten Fuß. Allerdings war die Vorstellung, ein paar Stunden mit dem Ziegen-Wasti allein zu verbringen, auch nicht gerade erhebend. Im Elternhaus von Anselm, bei Bergen von Apfelstrudel mit Schlagsahne, vergaßen sie ihr Abenteuer für eine Weile, aber als sie abends zur Hütte zurückkehrten, wurde alles noch einmal genau besprochen.
    „Wenn ich es mir recht überlege“, sagte Tobbi, „genügt es doch eigentlich, wenn ich allein gehe. Ich meine... nun ja, wegen der Verantwortung. Wenn Tina nun etwas passiert, oder dir, Tini, ich meine, man weiß ja nicht, was das für ein Kerl ist, dieser seltsame Alte. Und wenn ich da unten durch den Schacht schleiche... also, einer kann sich immer noch leichter verstecken als zwei!“
    Tina protestierte selbstverständlich energisch, aber im Grunde war sie heilfroh, dass sich ihr großer Bruder auf seine Verantwortung besonnen hatte, und so ließ sie sich bald überzeugen.
    Der nächste Tag schien ihr Glückstag zu sein. Nicht nur, dass die Sonne wieder kräftig vom Himmel schien, nein, auch Tinas und Tobbis Versuch, den Ziegen- Wasti ausfindig zu machen, gelang auf Anhieb. Der Alte saß an einem Hang oberhalb des Steinbruchs inmitten seiner Herde und döste vor sich hin.
    „Guten Morgen!“, rief Tina und kletterte zu ihm hinauf.
    Tobbi blieb auf dem Weg zurück.
    „Ich habe Sie gesucht, Herr... Herr...“
    „Der Brandl Sebastian bin ich“, sagte der Alte und sah Tina misstrauisch von unten her an.
    Tina lächelte entwaffnend. Das Gesicht des Alten glättete sich ein wenig.
    „Kannst ruhig Wasti sagen. Das tun alle.“
    „Oh, danke schön, Herr Wasti, ich... es geht um meine Freundin Tini. Sie hat sich den Fuß verstaucht und die Schmerzen werden immer schlimmer! Jemand hat uns erzählt, dass Sie sich auf Medizin verstehen, dass Sie ganz besondere Salben hersteilen . Und da wollten wir Sie fragen, ob Sie meiner Freundin nicht vielleicht helfen können?“
    „So, heilen soll der Wasti wieder einmal, wo’s die Doktor nicht schaffen.“ Der Ziegen-Wasti schien ausgesprochen geschmeichelt zu sein. Sein zahnloser Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Und wo ist sie, deine Freundin?“
    „In der Hütte, sie kann gar nicht richtig auftreten, es tut zu weh!“
    „Hm hm .“
    Der alte Wasti erhob sich ächzend. Er schlurfte zu den Tannen hinüber, hinter denen Tina die Umrisse eines kleinen Holzhauses erkennen konnte. Das war wahrscheinlich die Behausung des alten Ziegenhirten, von der Anselm erzählt hatte. Nicht lange und er kam mit einer zerschlissenen ledernen Umhängetasche wieder und winkte Tina mit dem Kopf, vorauszugehen. Als er Tobbi sah, der am Weg wartete, verfinsterte sich sein Blick für einen Augenblick.
    „Guten Tag!“, sagte Tobbi freundlich. „Herzlichen Dank, dass Sie unserer Freundin helfen wollen. Ich bin froh, dass Sie sich die Mühe machen! Ich gehe dann inzwischen ins Dorf zum Einkaufen, Tina. Wartet nicht mit dem Essen auf mich, du weißt ja, das kann länger dauern!“
    Tobbi lief ein Stück weit den Berg hinunter und wartete, bis Tina und der alte Mann um die nächste Wegbiegung verschwunden waren. Dann machte er sich eilends auf den Weg zum alten Steinbruch.
    Tina wusste nicht recht, wie sie mit dem Alten ein Gespräch beginnen sollte. Er schien das allerdings auch nicht zu erwarten.
    „Schön ist es hier in den Bergen!“, sagte sie schließlich. „Ich würde am liebsten immer hier leben!“
    „Schön sind unsere Berge. Schön, ja“, brummelte der Alte. „Waren früher noch schöner. Zu viel fremdes Volk jetzt. Überall treiben sie sich herum. Überall fremdes Volk. Haben nichts zu suchen hier.“
    Solcherart entmutigt machte Tina

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