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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Tiger... oder nein, der schwarze Panther!“, sagte Tobbi und fauchte.
    „Und ich bin ein Leopard!“, sagte Tini theatralisch. „Ein Leopard mit schön geflecktem Fell!“
    Hinter ihr erschien der Kellner mit der Suppe.
    „Genau, ein Leopard!“, rief Tina.
    Der Kellner starrte sie an. Die Suppenteller neigten sich bedenklich. Tina nahm ihm schnell einen ab und stellte ihn vor sich hin, während der Kellner den nächsten vor Tini abstellte.
    „Merkst du was?“, flüsterte Tina Tini ins Ohr. „Er hält uns auch für Furcht erregende Raubkatzen!“
    „Oh!“, sagte Tobbi. „Da ist ein Haar in der Suppe!“
    „Sicher ein Barthaar vom Koch“, bemerkte Tini.
    „So groß? Das ist mindestens ein Tiger-Barthaar!“, erklärte Tina in gespieltem Ernst. „Oder sollte es ein Leopardenhaar sein?“, fragte sie den Kellner mit unschuldigem Augenaufschlag.
    Der Kellner starrte von einem zum anderen. Er schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen und stürzte nach draußen.
    „Du hast ihn aber mächtig erschreckt!“, sagte Tini lachend. „Eigentlich hatte ich erwartet, er würde Tobbi eine frische Suppe bringen. Was tut er stattdessen? Treibt sich schon wieder auf dem Hof herum und diskutiert mit Anton Sauwieser .“
    „Tatsächlich, jetzt schauen sie zu uns her!“
    „Also, was an uns so interessant sein soll, weiß ich nicht“, meinte Tobbi kopfschüttelnd. „Merkwürdige Leute gibt’s hier. Na ja, dann esse ich eben die Suppe mit Tigerbarthaar! Der Hunger treibt’s rein.“
    „Der Sauwieser putzt unseren armen Kellner aber ganz schön runter. Er zeigt ihm sogar den Vogel!“ Tina konnte sich nicht von der Szene losreißen. „Jetzt schickt er ihn wieder rein.“
    Der Kellner kam und blieb in ihrer Nähe stehen, als wartete er darauf, dass sie ihre Teller leer gegessen hätten.
    „Eins muss man dem Koch lassen, die Suppe ist ausgezeichnet!“, sagte Tina, die das Gefühl hatte den jungen Mann trösten zu müssen. „Wenn die Rouladen ebenso gut schmecken...“
    „Dann bestellen wir gleich das Ganze noch mal“, grunzte Tobbi vergnügt. „Nichts gegen eure Kochkunst, aber...“
    Die Teller waren leer, der Kellner brachte sie in die Küche zurück und kam kurz darauf mit dem Hauptgericht wieder. Nachdem er Teller und Schüsseln verteilt hatte, postierte er sich wieder in der Nähe des Tisches. Zwar schaute er betont uninteressiert an die Decke, aber seine Ohren schienen ihnen entgegenzuwachsen.
    „Sag mal, hat der was gegen uns?“, flüsterte Tina. „Vielleicht hat er Angst, wir wollen das Besteck klauen!“, raunte Tini. „Oder er glaubt, bei uns gibt es besonders interessante Geschichten zu hören. Habt ihr nichts Schauerliches auf Lager?“
    „Lass mich mal nachdenken...“ Tobbi nahm andächtig seine Roulade auseinander. Dann fuhr er laut fort: „Habe ich dir eigentlich schon die Geschichte erzählt, wie unsere Tante Luzie vom Krokodil gefressen wurde? Also das war so...“
    Wenn sie erwartet hatten, der junge Kellner würde nun noch ein wenig näher rücken, hatten sie sich getäuscht. Fast sah es aus, als entspannte er sich augenblicklich. Jedenfalls verlor er das Interesse an ihnen und schlenderte zum Tresen zurück, wo er ein Gespräch mit einem Gast begann.
    Tobbi verzichtete auf seine Geschichte, die er ohnehin erst hätte erfinden müssen, und wandte sich mit uneingeschränktem Genuss seinem Essen zu. Die Mädchen taten es ihm gleich.
    Plötzlich erstarrte Tini mitten in der Bewegung. Ihre Gabel mit dem Fleischbrocken hing in der Luft, der Mund, halb geöffnet, bewegte sich nicht weiter, die Augen blickten ins Leere.
    „Tini? Tini! Ist was? Ist dir nicht gut?“, fragte Tina beunruhigt.
    „Pst! Ich denke!“
    „Und was?“
    „Warte, ich bin noch nicht fertig.“
    „Warte, bis sie fertig gedacht hat!“, mahnte Tobbi. „Sonst bringt sie einen Knoten rein oder lässt eine Masche fallen.“
    „ Ohhh !“, machte Tini. „Das wäre ja...“
    „Was? Wovon redest du?“
    „Nein, nein, das wäre unwahrscheinlich!“
    „Willst du uns nicht endlich aufklären?“, drängte Tina.
    „Später. Wo sind die Toiletten? Man muss über den Hof, stimmt’s?“
    „Nicht unbedingt. Du kannst hier neben dem Tresen an der Küche vorbei in den Gang, der zum Hinterausgang führt. Links an der Seite geht ein Gang zu den Toiletten.“
    „Neben den Garagen?“
    Tini ging nach draußen. Als sie endlich zurückkam, hatten Tobbi und Tina bereits ihren Pudding gegessen.
    „Was ist denn los?“,

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