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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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einfach umgeworfen. Statt besser, wird es von Tag zu Tag schlimmer mit ihr. Jetzt soll sie schlafen. Ich werde mich mit Phil unterhalten und erst gegen Mittag nach ihr sehen …
    Noch immer im Schatten der Basaltfelsen, zog sich Evelyn aus und lief durch den staubfreien Sand ans Meer. Die Natur spielte mit. Es war tiefste Ebbe, das Wasser bewegte sich kaum: ein grünblauer Spiegel, der das Licht der Morgensonne millionenfach in glitzernden Strahlen zurückwarf.
    Mit vorsichtigen Schritten ging sie ins Meer und zögerte nur einen Augenblick, als das Wasser ihr bis zur Operationsnarbe stieg. Mit dem nächsten Schritt überwand sie auch die letzte Hemmung; bald stand sie bis zu den Brüsten im Meer und hob die Arme über den Kopf. Wie wird die frische Narbe reagieren, dachte sie. Wird das Salzwasser beißen? Wird mich die See zwingen, zurückzukehren, falls die Schmerzen unerträglich werden?
    Der sandige Boden glitt unter ihr weg. Sie mußte schwimmen und stieß sich vor allem mit zügigen Armstößen vorwärts, während sie mit den Beinen nur vorsichtig wedelte. Wenn sie das Wasser allzu kräftig trat, konnte die Narbe aufreißen. Aber nur ein leichtes Jucken zeigte an, daß die Narbe auf das Salzwasser ansprach. Offenbar war alles sehr gut verheilt. Nun wagte sie es auch, kräftiger mit den Beinen zu arbeiten, trat das Wasser von sich weg und schnellte durch das Meer: ein glitzernder, schlanker, hellbrauner Fisch mit einer glatten Haut, die hell aufschimmerte, wenn sie sich nach einem Schwimmstoß ein paar Zentimeter aus dem Wasser erhob.
    Es ist wundervoll, dachte Evelyn. Es ist wundervoll, zu leben!
    Phil, ich freue mich auf die Jahre mit dir, auf unser Paradies, dessen Tür ich jetzt für jeden anderen zuschlage.
    Trotz aller Vorhaltungen, trotz wilder Drohungen und eindringlichen Beschwörungen – Sempa war nicht zu bewegen, Phil schon jetzt zu Evelyn Ball zu bringen. Das war der größte Fehler seines Lebens – aber wer konnte ahnen, was unterdessen, nur knapp dreihundert Meter von ihnen entfernt, mit Evelyn geschah?
    Sempa entkorkte die schon obligatorisch gewordene Flasche Wein, ließ Hassler am langen Strick durch die Büsche traben mit dem fröhlichen Zuruf: »Nun geh' schön Gassi, Phili!«, holte ihn dann wieder zu sich, schloß ihm die Füße zusammen, so daß Hassler nur herumhüpfen konnte, und setzte den Gaskocher in Betrieb.
    »Verdammt, mir knurrt der Magen trotzdem!« sagte er. »Ob wir wehklagen, hungern, uns kasteien oder die Sonne anheulen – davon wird's nicht besser! Phil, wir dürfen jetzt nicht auch noch auf dem Rücken liegen und uns von den Vögeln bescheißen lassen. Evelyn braucht uns!« Er stellte die Pfanne auf die Flamme und griff in seinen Leinenbeutel. »Es gibt Spiegeleier mit Speck, Kekse mit Schmalzfleisch und Kekse mit Marmelade. Englischer Bitter-Orange-Jam!«
    Phil nickte stumm und starrte zum Kraterrand hinauf. Wie nahe sie ist, dachte er. Diese paar Meter nur! Den Hang hinauf und über das Plateau bis zu den Küstenfelsen. Und dennoch, für mich mit diesen Fesseln, unerreichbar.
    Sie schwiegen beide, als sie die Spiegeleier und die Kekse aßen. Erst nach dem ersten Becher Wein wurde Sempa wieder gesprächig. Er rülpste und leckte seine Gabel sauber.
    »Noch einmal, Ari«, setzte Phil Hassler an. »Ich schwöre dir bei allem, was heilig ist …«
    »Was ist heilig?« knurrte Sempa. »Was gibt es für uns, was heilig ist?! Solche Schwüre sind keinen Cent wert. Aber wir sitzen hier auf hundert Millionen! Wären wir Pfaffen, würden wir jetzt gemeinsam zum lieben Gott beten: Mach uns unsere Evelyn wieder gesund! Aber wir sind anders als Betbrüder, Phil! Wir müssen durch eigene Kraft aus der Scheiße heraus! Und dafür habe ich einen Zeitplan! Denn du hältst mich hoffentlich nicht für so dumm, daß ich fünf Minuten vor zwölf aufgebe?«
    »Fünf Minuten nach zwölf ist zu spät, Ari!«
    »Bis jetzt hat mich Eve voll beschäftigt«, sagte Sempa ungerührt. »Aber morgen – das habe ich ihr auch gesagt – fange ich mit der Verladung des Inkaschatzes an! Endlich kann ich an mich denken. Am Sonntag dampfe ich ab! Heute haben wir Dienstag. Also nur noch fünf Tage, Phil. Am Sonntag wiegst du dein Baby wieder im Arm! Aber sei mit ihr vorsichtig, Junge! Sei ganz zart zu ihr. Fasse sie an wie hauchdünnes chinesisches Porzellan. Wer so schwach auf den Beinen ist wie Eve, der kann nicht sofort mit rhythmischem Gegendruck …«
    »Wenn du nicht den Mund hälst, spucke ich dich

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