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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ich, aber gegen mich haben Sie – Mann gegen Mann – keine Chance! Wenn ich Ihren Kopf zwischen meine beiden Hände nehme, zerquetsche ich ihn wie eine faule Orange.«
    Phil hielt das durchaus für möglich. Gegen diese Urkraft hatte er nichts einzusetzen als seine Intelligenz. Und vielleicht noch Schnelligkeit. Das war etwas mager, gestand er sich.
    »Warum beleidigen Sie Evelyn immer?« fragte er.
    »Ich beleidige sie? Wieso?« Er sah Phil aus wirklich erstaunten Kulleraugen an. »Beleidigt man eine schöne Frau, wenn man ihr große Liebesfähigkeit bescheinigt?«
    »Evelyn mag das nicht!«
    »Das muß einem doch gesagt werden!« Sempa grinste unverschämt. »Ich dachte, so etwas lockert die zwischenmenschlichen Beziehungen auf. Phil, wir werden zusammenleben müssen, und dieses Leben hört nicht an der Gürtellinie auf.«
    »Für Sie schon!«
    »Okay! Ich habe nie an eine Kommune gedacht mit Bäumchen-wechsle-dich! Obgleich ich meinen Anspruch anmelden muß! Ich bin ein Mann und platze, wenn ich nicht ab und zu in einen Weiberschoß tauchen kann. Aber darüber müssen wir noch diskutieren. Ich nehme zur Kenntnis, daß Miß Evelyn Ball pikiert ist, wenn ich laut an einen guten Bums denke.« Er räusperte sich. »So, und jetzt geh ich spazieren.«
    »Wo?«
    »Über die Insel.«
    »Das unterlassen Sie, Ari.«
    »Oha!« Sempa blähte sich. »Ist das hier ein freies Land?«
    »Natürlich.«
    »Und Sie verbieten mir trotzdem, auf einem freien Land spazierenzugehen?«
    »Es ist meine Insel. Sie sind hier eingebrochen und haben sich danach zu richten, was ich Ihnen erlaube oder nicht. Auch Freiheit braucht Ordnung.«
    »Phil, Sie sind tatsächlich ein Clown!« Sempa ging auf der Terrasse hin und her. Ein gefangenes Untier. »Kommen Sie mir wieder mit Ihrem dämlichen Gewehr? Es lehnt dort an der Wand. Als Sie in der Höhle waren, hätte ich es an mich nehmen und euch beide – piff-paff – umlegen können. Habe ich es getan? Na also! Ich will genauso in Ruhe leben wie Sie, Phil. Und ich hoffe, daß wir uns noch arrangieren werden. Zwei Tote – nein, drei – sind genug für diesen Inkaschatz. Zwei Tote kommen auf Ihr Konto.«
    »Es war Notwehr, das wissen Sie.«
    »Haben Sie einen Zeugen dafür? Doch nur mich!« Sempa blieb stehen. »Angenommen, man besucht uns hier. Ein Patrouillenboot, ein Wasserhubschrauber, ein Militärflugzeug. Die Wissenschaftler von der Darwin-Station haben ein Ding von Flugboot …«
    »Ich kenne es. Wir sind mit ihm den ganzen Archipel abgeflogen, bis ich die ›Sieben Palmen‹ entdeckte.«
    »Nun gut. Die Knaben landen also hier. Dann gehe ich hin, begrüße sie als Befreier und erzähle ihnen, daß Sie zwei meiner Freunde umgebracht und mich als Geisel zurückbehalten haben. Ich zeige Ihnen die Gräber. Wem werden sie wohl mehr glauben?«
    »Sie vergessen Evelyn.«
    »Ich werde es hinkriegen, daß man annimmt, sie habe den Verstand verloren.«
    »Und der Steckbrief von Ihnen, der überall bei der Marine verteilt ist?«
    »Das hat sie Ihnen also auch erzählt?!«
    »Natürlich.«
    »Ein Aas! Ich warne Sie, Phil. Von Mann zu Mann: Diese Frau hat alle Eigenschaften, um einem das Rückgrat zu brechen. Zuerst im Bett …« Er winkte ab, als Phil entgegnen wollte. »Seien Sie still, Phil! Sie sind bereits von ihr paralysiert worden! Kann ich nun Spazierengehen?«
    »Nur unten am Strand.«
    »Zu gütig. Nicht durch die Felsen?«
    »Nur in meiner Begleitung.«
    »Danke. Darauf verzichte ich.« Er blickte an sich herunter. »Darf ich mir wenigstens meine Klamotten holen? Oder verlangen Sie, daß ich immer in der Badehose herumlaufe? Phil, begehen Sie keinen Fehler! Evelyn könnte Vergleiche anstellen …«
    »Hauen Sie ab, Sie Schwein!« sagte Phil scharf. »Bringen Sie Ihre Kisten und Kartons rauf. Es gibt Höhlen genug, in denen Sie wohnen können.«
    Sempas Gesicht wurde plötzlich sehr ernst. Das dumme Grinsen gefror auf seinem breiten Gesicht. »Phil, wissen Sie, daß Sie unverschämtes Glück haben? Wieso? Weil ich übriggeblieben bin und nicht McLaudon oder gar Gilberto Maruso. Beide waren schwächer als Sie, aber mit allen Wassern getauft und gewaschen. Bei denen hätten Sie keine ruhige Minute mehr. Sie müßten immer mit dem Rücken zur Wand stehen, denn sobald sie sich umgedreht hätten, wäre es um Sie geschehen. Die waren wie Raubtiere in menschlicher Haut! Nun bin ich der letzte dieses Teams, aber ich bin der harmloseste. Jetzt grinsen Sie dämlich, Phil! Ich schwöre Ihnen: Ich habe

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