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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Dazu gehören auch die ›Sieben Palmen‹. Er kommt bestimmt, um mir die Hand zu drücken.«
    »Dann haben wir nur noch wenig Zeit, Phil! Bis dahin muß ich abgedampft sein! Wie wollen Sie sonst erklären, daß vor Ihrer Haustür meine Yacht ankert?!«
    »Welche Yacht?«
    »Phil – haben Sie den Verstand verloren?!« Sempa glotzte ihn entgeistert an.
    »Wenn Don Fernando kommt, gibt es keine Yacht mehr. Bis dahin habe ich sie versenkt.«
    Sempa starrte Phil mit wildem Blick an und wußte nicht, wie er darauf reagieren sollte.
    »Wenn das so ist«, sagte er langsam, »wohne ich ab heute wieder auf meinem Schiff.«
    »Sie können nicht ewig wach bleiben, Ari.«
    »Auch gut! Dann ankere ich draußen vor den Barrieren! Wie ein Wachhund werde ich vor Ihrer Tür liegen. Wenn dieser Don Fernando sich zeigt, dampfe ich ab, einmal auf die andere Seite der Insel, wo die Seelöwen hausen. Länger als einen Tag wird man ja nicht brauchen, um Ihnen die Hand zu drücken.«
    »Haben Sie nie darüber nachgedacht, daß ich dem Kommandanten des Kanonenbootes sagen könnte, was hier auf der Insel versteckt liegt.«
    »So einmalig blöd können Sie gar nicht sein, Phil! Soll der Staat alles kassieren?«
    »Ihm gehört es, Ari.«
    »Den Inkas gehört es, Phil! Zum Teufel, Sie kennen sich als gebildeter Mann besser in der Geschichte aus als ich. McLaudon war ein ganz kluger Mensch, er hat mir da einiges erzählt, was mich sehr beeindruckt hat. Wenn es stimmt, dann haben damals die Spanier das Land der Inkas erobert und alles kurz und klein geschlagen, nur um an den Reichtum zu kommen. Sie haben gefoltert und aufgehängt, erstochen und verbrannt.«
    »Pizarro und die Konquistadoren. Das stimmt.«
    »Wie der Knabe hieß, interessiert mich nicht. Ich will nur festgestellt haben: Wer sind die wirklichen Besitzer der Schätze gewesen?«
    »Die Inkas.«
    »Aha!« brüllte Sempa erfreut.
    Phil winkte ab. »Das ist keine Logik, Ari! Die Inkas gibt es nicht mehr.«
    »Weil man sie ausgerottet hat wie Wanzen. Und wer hat sie ausgerottet? Die Vorfahren derer, die jetzt – nach Ihrer Denkart – den Schatz beanspruchen dürfen! Pustekuchen, Phil! Ein Schiß in die hohle Hand, das steht ihnen zu!« Sempa kratzte sich an der gewaltigen, haarigen Brust und dachte angestrengt nach. »Warum sind Sie bloß ein so umständlicher und moralischer Mensch?! Vielleicht beruhigt Sie meine Idee: Wir haben den Schatz gefunden, er ist bei Ihnen versteckt. Wir betrachten uns als die rechtmäßigen Erben der Inkas. Ich kann nachweisen, daß meine Vorfahren keinen Indianer umgebracht haben. Und Ihre Urväter bestimmt auch nicht. Wir haben ein jahrhundertealtes reines Gewissen!«
    »Ari, Sie sind ein Schlitzohr«, lachte Phil. »Aber damit kommen Sie nicht durch. Sie haben dem Staat Ecuador einen der sagenhaftesten Schätze dieser Welt geklaut.«
    »Wir haben ihn entdeckt!«
    »Nicht Sie. Ein englischer Archäologe und Anthropologe, der von Gilberto Maruso ermordet wurde.«
    »Teufel, Sie haben ein gutes Namensgedächtnis.«
    »Was – glauben Sie wohl – hätte der Engländer getan, wenn er seine Vermutungen bestätigt gefunden hätte? Soll ich es Ihnen sagen?«
    »Nicht nötig!« knurrte Sempa und winkte ab. »Ich nehme an, er hätte ein Buch darüber geschrieben, hätte die Millionenentdeckung fotografiert und dann zu dem Staat Ecuador gesagt: Da habt ihr alles. Fürs Museum. Solch ein Kulturschatz gehört der ganzen Welt.«
    »Ari, Sie sind intelligenter, als Sie sein wollen! Genauso hätte der Engländer gehandelt.«
    »Wissenschaftler haben alle mehr oder weniger einen Knall!« sagte Sempa verächtlich. »Phil, wir beide haben keine Macke im Hirn, wir denken real! Kommen wir noch mal zurück auf Ihren Don Fernando und sein Kanonenboot! – Sie wären also – seien Sie jetzt ganz ehrlich! – tatsächlich in der Lage, den Schatz an den Staat auszuliefern?!«
    »Vor Ihrer Nase, während Sie sich bei den Seelöwen auf der Rückseite der ›Sieben Palmen‹ versteckt halten. Sie können ja nicht eingreifen. Oder wollen Sie eine Seeschlacht frei Haus liefern?! Don Fernando hat Kanonen, Sie haben nur ein sowjetisches MG!«
    »Und wie wollen Sie Evelyns Anwesenheit erklären?«
    »Mit dem gleichen Argument, das Sie mir unterjubeln wollten: angeschwemmt als Schiffbrüchige nach einem Sturm.«
    »Phil, Sie bluffen doch nur!« Sempa starrte ihn mit zur Seite geneigtem Kopf an. »Warum? Bin ich Ihnen gegenüber nicht immer ehrlich gewesen? Na, also! Ich Rindvieh nehme

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