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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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erreicht, fehlt alles Handeln. R. Ein bißchen pathetisch und schwülstig. Na ja, so sind die Korenther eben…“
    „Nein, eigentlich sind sie so nicht…“, sagt Elmer nachdenklich. „Aber wie kommt es, daß du diese seltsamen, mystischen Worte auswendig gelernt hast?“
    „Ach, mir kam da so ein Gedanke…, ich glaubte eine Weile, es könnte sich etwas dahinter verbergen, eine verschlüsselte Nachricht oder so. Aber wahrscheinlich ist es ganz anders: Der alte Spinks wird nicht mehr ganz richtig im Kopf gewesen sein.“
    „Hör auf! Wie kannst du so etwas sagen!“ fährt Elmer ihn empört an.
    „Bleib ruhig, ich meinte es ja nicht abfällig“, entgegnet Dorean beschwichtigend. „Stell dir mal vor, was sie mit dem Mann alles angestellt haben können: Elektroschocks und andere Quälereien. Sie sollen unmenschlich gefoltert haben, da kann man schon den Verstand verlieren… Denk an das, was Stellaster Spinks gesagt hat, sein Vater hieß Gerald und hat mit dem Buchstaben R unterzeichnet! Das beweist doch, daß er nicht mehr wußte, was er schrieb! Es ist traurig, ja geradezu tragisch. Aber nicht zu ändern.“
    Elmer nickt unentschlossen und will gerade etwas sagen, da hallt eine Durchsage durch die leere Kantine: „Proximer Malden und Proximer Ponape bitte zum Admirander… Proximer Malden und Proximer Ponape bitte zum Admirander…“

 
     
     
    Der Admirander erwartet sie auf seinem Platz im Cephalon. Wie eine Spinne, die im Zentrum ihres Netzes sitzt und auf Beute lauert! denkt Elmer respektlos.
    Der Admirander bittet sie mit einer knappen Geste, Platz zu nehmen. „Durila! Bring noch zwei Tassen!“ Elmer wehrt ängstlich ab, als er im Trinkgefäß des Admiranders eine sirupartige, blaugrüne Flüssigkeit entdeckt, auf deren Oberfläche große Blasen schmatzend zerplatzen. Aus der Tasse riecht es muffig-säuerlich. Reganta zieht mißbilligend die Augenbrauen zusammen. „Echter Blaukieselbarschflossentee!“ preist er an. Aber Elmer beharrt auf seiner Ablehnung. Dorean hingegen schlürft brav das merkwürdige Gebräu, und Elmer grinst, als dem Freund ein stachliges Flossenstück zwischen die Zähne gerät.
    Der Admirander hält sich nicht lange bei der Vorrede auf.
    „Stellaster Spinks wird Ihnen wahrscheinlich erzählt haben, daß wir beabsichtigen, die Zerstörerflotte aufzulösen. Ich habe seine Berechnungen geprüft: Sie sind in Ordnung. Für Sie beide bedeutet das, daß Sie sich mit den beiden Kurierkreuzern Stellaster Spinks anschließen, der die Flotte nach Tirax überführt. Übrigens bin ich mit Ihren Leistungen bei der Evakuierung der Hauptstadt sehr zufrieden. Der Gedanke, die Ergophagen mit Hilfe einer gestaffelten Folge von Kernladungen aus der Stadt bis in das Servenatal zu locken, war ausgezeichnet.“
    „Danke, Admirander!“
    Reganta sieht sie einen Augenblick an und fragt plötzlich leise: „Sieht es wirklich so katastrophal aus?“ Und eilig fügt er hinzu: „Verstehen Sie die Frage nicht so, als ob ich die einlaufenden Meldungen für Übertreibungen halte! Aber Sie haben es selbst gesehen, selbst miterlebt…“
    Elmer überlegt, was er antworten soll.
    „Im Gegensatz zur Räumung von Zoarix verhalten sich die Menschen von Tirax disziplinierter, Admirander“, antwortet Dorean sachlich. „Das ändert aber nichts daran, daß sie Furchtbares durchmachen. Wir mußten die Familien trennen, um Kinder und Frauen zuerst in Sicherheit bringen zu können, stellen Sie sich vor, was für Szenen sich abspielten…“
    „Meine Familie lebte auch in Tirax…“, wirft Reganta leise ein, und einige Augenblicke sieht er verträumt vor sich hin.
    „Zuerst wurde das Trinkwasser knapp“, fährt Dorean fort. „Obwohl wir die Kliniken zuerst evakuierten, hat es dabei schon die ersten Opfer gegeben…“
    Eine aufgeregte Stimme unterbricht Dorean. Auf einem der unzähligen Videophone ist ein angstverzerrtes, schweißnasses Gesicht zu sehen. Der Mann scheint weder ein noch aus zu wissen. Seine Augen glitzern vor Entsetzen wie zersprungenes Glas.
    „Admirander, es ist furchtbar…“, keucht der Mann. Sein Gesicht ist fahl. „Die Esperanta… Tolder schafft es nicht…“
    Ein Ruck geht durch Regantas massigen Körper. „Reißen Sie sich zusammen, Rokker!“ befiehlt er scharf. „Was schafft Tolder nicht?“
    Auf einmal wird es ganz still im Cephalon. Jeder spürt, daß eine neue Hiobsbotschaft folgen wird. Unwillkürlich hält Elmer den Atem an.
    „Die Sauerstoffabscheider…“, stöhnt

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