Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller
dass ich da bin?«
Sie schaute auf ihren Terminal, tippte ein wenig auf dem Keyboard herum und schüttelte dann den Kopf.
»Bedaure, einen Gast dieses Namens haben wir nicht.«
Robert schaute verwirrt.
»Aber sie hat schon einmal bei Ihnen gewohnt, das muss ungefähr drei Wochen her sein.«
Die Rothaarige schaute wieder auf den Terminal und scrollte sich durch die Gästeliste.
»Ja, das stimmt. Das waren drei Übernachtungen.«
»Sie wollte gestern Abend bei Ihnen einchecken. Hat man vielleicht vergessen, sie einzutragen?«
Wieder erntete er Kopfschütteln.
»Das geht gar nicht. Wenn wir sie nicht ins System eintippen, kann sie auch keine Magnetkarte für die Zimmertür bekommen.«
Robert wandte sich ab.
»Dann entschuldigen Sie bitte. Es war wohl ein Irrtum.«
Im Hinausgehen zog er sein Handy aus der Tasche und tippte Elenas Nummer ein. Nach fünf Ruftönen meldete sich die Computerstimme der Mailbox. Ein zweiter Versuch führte zum selben Ergebnis.
Er wollte gerade in sein Auto steigen, als sein Mobiltelefon klingelte. Er drückte auf die grüne Taste.
»Elena?«
Die Stimme klang kühl.
»Nein, Roberto, hier ist Maria. Sehr enttäuscht? Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich aus Frankreich zurück bin. Sollte es dich interessieren. Wenn du lieber ...«
Robert unterbrach sie.
»Maria, sei nicht albern. Elena ist verschwunden. Ich sollte sie heute Morgen zum Flughafen bringen, aber sie war nicht in ihrem Hotel.«
Maria räusperte sich.
»Das klingt nicht gut. Vielleicht ist es ein Missverständnis. Lass uns doch zusammen frühstücken, dann kannst du mir alles erzählen.«
Eine Stunde später saßen sie im »Hemingway« und taten das, was man in Italien unter frühstücken versteht.
Robert erzählte Maria von den Ereignissen der letzten Tage.
»... und als sie dann beobachten konnte, dass er ihr Zimmer durchstöbert hat, fasste sie sofort den Entschluss, abzureisen.«
Maria nahm einen Schluck von ihrem Cappuccino.
»Merkwürdig, was mag er gesucht haben?«
»Ich glaube, er denkt, dass Elena viel mehr weiß, als sie zugibt.«
Maria sah Robert mit ihren grünen Augen an.
»Warum rufst du ihn nicht einfach an und fragst ihn, ob er weiß, wo sie steckt?«
Robert nickte.
»Eigentlich hast du Recht. Aber ich habe gar keine Nummer von ihm.«
Maria griff in ihre Tasche.
»Ich habe sie.«
Robert war verblüfft.
»Du? Du hast ihn doch höchstens zweimal gesehen!«
Maria lachte und klappte ihr Handy auf.
»Er hat sie mir beim Empfang deiner Mutter förmlich aufgedrängt. Ich glaube, er hält sich für einen großen Womanizer.«
Sie tippte die Nummer ein und reichte Robert das Handy.
»Hier – versuch’s mal!«
Schon nach dem zweiten Rufton meldete sich Angelo. Robert bemühte sich, unbesorgt zu klingen.
»Hallo, Angelo, hier ist Roberto. Hast du eine Ahnung, wo Elena stecken könnte?«
Maria verstand zwar kein Wort, vermutete aber, dass auf die Frage eine Schimpfkanonade folgte. Eine ziemlich laute, denn Robert hielt das Handy etwas von seinem Ohr weg.
»Okay, okay, hätte ja sein können, dass du es weißt. Ist ja gut, reg dich doch nicht so auf. Ciao, Angelo.«
Maria war gespannt.
»Was hat er gesagt?«
Robert klappte das Handy zu und gab es ihr zurück.
»Gesagt hat er nicht viel. Es war vielmehr eine Aneinanderreihung von Flüchen, und ›undankbares Weib‹ war noch das Harmloseste. Ich glaube, er weiß wirklich nicht, wo sie steckt.«
Maria nahm seine Hand.
»Ich habe eine gute Freundin, die am Flughafen arbeitet. Ich werde sie anrufen, sie soll nachsehen, ob Elena eingecheckt hat.«
Die Nachfrage am Flughafen war schnell erledigt. Ja, hatte Marias Freundin gesagt, eine Elena Karakos war auf die Maschine nach Rom gebucht worden, aber auch auf den dritten Aufruf hin nicht erschienen.
Robert runzelte die Stirn.
»Das hört sich alles nicht gut an. Wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sie sein könnte.«
Maria schaute ihn nachdenklich an.
»Vielleicht hat sie das alles absichtlich getan, um eine Verfolgung unmöglich zu machen.«
»Könnte sein, aber irgendwie ist sie nicht der Typ, der solche Taktiken anwendet.«
Maria zog die Augenbrauen hoch.
»Ach, was für ein Typ ist sie denn? So eine von den Geradlinigen, Aufrechten?«
Robert schaute Maria ärgerlich an.
»Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Sarkasmus. Wenn Elenas Verschwinden mit der Suche nach dem Todestag-Rätsel zusammenhängt, kommen drei Gruppen in Frage: die DIA-Leute. Das glaube
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