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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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irritiert.
    »Denk nach! Was für ein Stein wurde denn in der von dir so gern zitierten Etruskerhochburg Volterra verarbeitet?«
    Carlo schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    »Madonna, Roberto! Alabaster natürlich«
    Robert klatschte zweimal in die Hände.
    »Bravo! In allen Schriften war immer von einem Stein die Rede. Dass das der Stein der Bastet war, ging im Laufe vieler Übersetzungen verloren. Das, wonach wir suchen, ist aus Alabaster, aus dem die kunstvollsten Gegenstände hergestellt werden. Und weil man Alabaster so gut bearbeiten kann, bin ich mir sicher, dass wir nach einem Instrument suchen, das aus diesem Stein gefertigt wurde. Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen?«
*
    Donatella Medici klang verschnupft.
    »Ah, mein Herr Sohn, wie nett, dass du dich auch einmal wieder meldest.«
    Robert gab seiner Stimme einen zerknirschten Tonfall.
    »Mamma, sei nicht böse, ob du es glaubst oder nicht, manchmal stürzt die Arbeit auch über mir zusammen. Aber jetzt bin ich wieder da und stehe ganz zu deiner Verfügung!«
    Er konnte es zwar nicht sehen, aber er spürte förmlich, wie Donatella die Nase rümpfte.
    »Nun übertreib nicht, Roberto! Es würde mir schon genügen, wenn du hin und wieder zum Kaffee oder meinetwegen auch zum Tee kommen würdest. Wie wäre es zum Beispiel am kommenden Donnerstag? Da besucht mich ein alter Freund aus den Staaten, Professor James Forrester. Ein äußerst kultivierter und gebildeter Mann – das kann man ja leider nicht von allen Amerikanern sagen. Ich würde mich freuen, wenn du dazukommen würdest. Ich bin in der Konversation mit ihm manchmal etwas überfordert.«
    Robert hatte aufmerksam zugehört.
    »Was für eine Art Professor ist er denn?«
    »Geschichte, meine ich. Aber nicht die der jüngsten Vergangenheit, sondern die ganz frühe. Und dann ist er auf diesem Gebiet auch noch Mitglied einer internationalen Gesellschaft. Ich glaube, er macht mir den Hof. Ich habe neulich noch zu Pippa gesagt ...«
    Aber Robert hatte bereits aufgehört zuzuhören. In seinem Kopf formte sich ein Plan.
*
    Carlo schüttelte den Kopf.
    »No, amico mio, so ganz habe ich immer noch nicht verstanden, was du vorhast. Kannst du es mir bitte noch einmal erklären? Ich bin eben nur ein ungebildeter toskanischer Tischler.«
    Robert lachte auf.
    »Carlo, sei nicht albern. Zugegeben, der Plan ist etwas abstrus, aber mir fällt nichts Besseres ein. Und dich brauche ich, um ihn durchzuführen. Du hast Fähigkeiten, die ich nicht besitze.«
    Er schob den Werkstattschemel zurück und lehnte sich gegen die Hobelbank.
    »Also, ich habe an der Universität von Maryland studiert. Aus der Zeit besitze ich noch einige Briefe, und damit kann ich einen Blanko-Briefbogen am Computer leicht herstellen. Dann setze ich ein Schreiben auf, in dem das Institute of Noetic Sciences um fachliche Unterstützung für den Kollegen Professor Michael McCoy nachsucht.«
    Carlos Augen zeigten Unverständnis.
    »Und wer ist das?«
    Robert lächelte.
    »Das bin ich, aber lass mich zu Ende erzählen.«
    Carlo stand von seinem Schemel auf.
    »Warum stehst du auf?«
    »Ich kann im Stehen besser denken.«
    Robert räusperte sich.
    »Also, weiter. Dieses Schreiben schicke ich an meinen alten NSA-Freund Alan, und der schickt es mit der Adresse der Universität an unseren Freund Massimo Montebello, dem derzeitigen Direktor des Museo Etrusco Guarnacci.«
    »Warum gerade dem?«
    »Weil er weltfremd genug ist und nichts nachprüfen wird. Außerdem werde ich ihm so schmeicheln, dass er es als eine Ehre empfindet.«
    »Was genau wird er als eine Ehre empfinden?«
    »Dem Kollegen McCoy zu helfen. In dem Brief wird nämlich stehen, dass die Universität Maryland Signore Montebello wegen seiner international bekannten Kompetenz bittet, er möge die wissenschaftliche Leitung des archäologischen Parks von Baratti und Populonia bitten, dem geschätzten Kollegen und Etruskerkenner McCoy zu Studienzwecken Zutritt zur Necropoli delle Grotte zu gewähren.«
    »Und warum bittet dein erfundener Professor nicht selbst?«
    »Weil die Herrschaften in Populonia dann etwas ganz Authentisches in den Händen haben. Montebello kennen sie, und der wird so geschmeichelt sein, dass er sicher von seinem ›alten Freund McCoy‹ sprechen wird. Denkst du, das wird irgendjemand nachprüfen? Mein Freund, wir sind in Italien!«
    »Und was für ein Professor ist dieser McCoy? Auch so ein Altertumsforscher?«
    Robert grinste.
    »Nein, das ist alles wohl

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