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Das Geheimnis der versteinerten Traeume

Das Geheimnis der versteinerten Traeume

Titel: Das Geheimnis der versteinerten Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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von Refi Zul, fügte er in Gedanken hinzu und schluckte schwer. Aus den Tiefen seines Unterbewusstseins trieben erneut die schrecklichen Bilder empor: Orla in einer Blutlache, tote Hyänenschweine, der einstürzende Kristallpalast …
    Die wahren Ereignisse sah Leo in diesem Moment nicht. Sie existierten nur außerhalb seiner Erinnerung.

S chon als Leo durch den Wasserfall trat, bedauerte Orla ihre Worte. Sie hatte sich ihm gegenüber so kalt verhalten, damit er das Traumtor allein durchquerte. Er ahnte ja, was sie im Schilde führte. Ohne die Abfuhr, die sie ihm erteilt hatte, wäre er nicht von ihrer Seite gewichen. Seinen verletzten Blick würde sie nie vergessen. Wie gerne hätte sie ihm gesagt, dass sie ihn liebte!
    Orla schöpfte tief Atem. Sie musste sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Zunächst brauchte sie einen Sicherheitsabstand, ehe sie das Haus des Illúsischen Rates zerstörte. Es durch den Traumquell zu verlassen, war zu gefährlich. Das Tor konnte sich jeden Moment schließen und sie nach Inférnia schleudern. Deshalb wandte sie sich dem kristallenen Wendelweg zu. Und erstarrte.
    »Wohin so eilig, Kretistochter?«, fragte das Hyänenschwein, das ihr den Weg versperrte.
    Ihre aufgewühlten Gefühle hatten sie blind und taub gemacht. Dadurch war ihr die Rückkehr der vier Wächter entgangen, die sie gerade umringten. Oder hatte das Pack die ganze Zeit über in der Quellhalle gelauert? Bestimmt war die Verstärkung schon im Anmarsch. Orla umklammerte Arikis Griff mit beiden Händen. Innerhalb des Kristalls war Dalmuds Langschwert ihre einzige Waffe… Nein!, korrigierte sie sich. Nach draußen konnte
sie ihre Formerkraft durchaus lenken. Aus den Augenwinkeln blickte sie zu den Haltetauen, an denen der Riesenkristall hing, dann wieder zu den Hyänenschweinen. Sie lächelte.
    »Da wo ich hingehe, wollt ihr mir bestimmt nicht folgen.«
    »Du jagst uns keine Angst ein«, sagte der Wortführer. Langsam näherte er sich mit seiner doppelschneidigen Axt. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    Orla hatte das Gefühl, die Zeit würde ihr wie Sand zwischen den Fingern verrinnen. Sie lenkte ihren Willen durch die Kristallkuppel hinaus zu den Säulen. Die erste Halterung verwandelte sich in Gelatine und das schwarze Tau glitt ab. Das Haus des Rates erzitterte. Sie zerstörte noch zwei weitere Verankerungen, ehe der Anführer des Viererrudels sich auf sie stürzte.
    Orla tat so, als wäre ihr der Schreck in die Glieder gefahren. Im letzten Moment sprang sie in Richtung Traumtor und ließ ihre Klinge durch die Luft sausen. Die gegnerische Axt verfehlte ihren Hals, das nach ihr schnappende Hyänenschwein indes verlor seinen Kopf.
    Der Hallenboden bebte. Ringsherum fielen Kristallsplitter von der Decke. Jeden Augenblick konnten die übrig gebliebenen Halteseile reißen und der ganze Palast würde am Boden zerbersten. Orla knurrte wie eine zornige Wölfin und suchte nach einer Lücke in den Reihen ihrer Gegner. Sie musste so schnell wie möglich raus hier.
    Die Wächter fletschten die Zähne. Der drohende Tod schien die drei Kreaturen nicht zu kümmern. Wie auf ein geheimes Zeichen hin griffen sie gleichzeitig das Mädchen an.
    Orla schlug eine Speerspitze zur Seite und duckte sich unter einem Axthieb hinweg. Dabei schlitzte sie einer der Bestien den Bauch auf. Beinahe glitt sie auf dem vom Blut glitschigen Kristallboden aus. Der dritte Gegner attackierte sie mit einem
Speer direkt von vorn und Hyänenschwein Nummer vier griff in ihrem Rücken an. Sie neigte sich nach rechts, packte den nach ihr stoßenden Spieß und zog daran. Die Spitze der Waffe bohrte sich dem Krieger hinter ihr in die Brust.
    Der letzte Kontrahent brüllte vor Zorn und zückte einen Säbel, der wie eine gebogene Flamme aussah. Orla wankte. Sie hatte sich im Eifer des Gefechts selbst aus der Balance gebracht. Das Vieh würde sie halbieren.
    Plötzlich fiel ein Kristallsplitter genau auf den Rücken der Kreatur und spießte sie auf.
    Orla wollte schon triumphieren, da rutschte sie in der Blutlache aus, verlor vollends das Gleichgewicht und schlug rückwärts hin. Es fühlte sich an, als zerplatze ihr Schädel am Boden wie eine Kristallschüssel. Ihr wurde schwarz vor Augen. Dann hörte und sah sie nichts mehr.
     
    Mark Schröder stand keuchend auf dem Kraterrand und blickte zu dem Geflimmer hinab, das sich mitten aus dem Feuerwald wie ein Wirbelsturm aus Licht erhob. Die Bäume drum herum wogten und bewegten sich wie bizarre Riesenwesen. Einer von

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