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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nachweislich das Büro verlassen haben. Zu dem Sie die Alarmanlage deaktiviert haben. Sie hätten nicht in Ihr Haus kommen, wieder rausgehen und anschließend zurückkehren können, denn man hat Sie in Ihrer Kanzlei gesehen. Sie hatten Termine, waren bis nach achtzehn Uhr in einer Be sprechung. Andere Zeugenaussagen belegen zudem den Zeit punkt, zu dem das Opfer seinen Arbeitsplatz in der Galerie verlassen hat. Ihre Frau ist zwei Stunden vor Ihnen nach Hause gekommen.«
    »Die Polizei hat ermittelt, dass die Zeit zwar knapp war. Trotzdem hätte ich ins Haus kommen, mit ihr streiten, sie ermorden und meine Spuren verwischen können, bevor ich den Polizeinotruf wählte.«
    »Als man das nachstellen wollte, hat es nicht besonders gut funktioniert. Nicht einmal beim Versuch des Staatsanwalts. Der Kaffee schmeckt gut«, sagte sie beiläufig. »Dann sind da noch die Ergebnisse von der Spurensicherung. Man hat keine Blutspritzer an Ihnen gefunden. Man kann nicht mit solcher Wucht zuschlagen, ohne Blutspritzer abzubekommen. Auch an Ihrer Kleidung haben sich keine Blutspritzer gefunden. Zeugen können belegen, welchen Anzug und welche Krawatte Sie beim Verlassen Ihrer Kanzlei getragen haben. Wie hätten Sie es in einem zwanzigminütigen Zeitfenster schaffen sollen, sich zweimal umzuziehen? Und wo sind die blutbespritzten Kleider geblieben oder was immer Sie benutzt haben, um Ihren Anzug zu schützen?«
    »Sie klingen wie mein Anwalt.«
    »Ein kluger Kopf. Außerdem sind Sie nicht als gewalttätig bekannt, Sie haben eine völlig weiße Weste. Egal, wie oft Sie verhört wurden, Sie sind stets bei Ihrer ersten Version geblieben. Man konnte Sie nicht davon abbringen.«
    »Weil sie der Wahrheit entspricht.«
    »Auch das Verhalten des Opfers hat für Sie gesprochen. Sie hat Sie schließlich belogen und betrogen und nicht umgekehrt. Sie wollte das Beste aus der Scheidung herausholen, obwohl sie längst heimlich eine Affäre hatte. Darauf haben sogar die Medien hingewiesen.«
    »Es fällt nicht weiter schwer, eine Tote mit Schmutz zu bewerfen. Ich habe das nie gewollt.«
    »Aber es hat Ihnen genutzt, genau wie die Telefonate zwischen ihr und Justin nach Ihrem Streit am Nachmittag. Daraufhin stand eine Weile er im Rampenlicht.«
    Er konnte keinen Kaffee trinken und nahm stattdessen ein Wasser aus dem Kühlschrank. »Ich habe mir sehr gewünscht, dass er es gewesen wäre.«
    »Da haben wir ein Problem. Erstens das Motiv. Außer, Sie glauben, dass sie Schluss machen oder nach dem Streit mit Ihnen auf Distanz gehen wollte. Das Motiv ist allein schon deswegen ein Problem, weil sie gut darin war, die Affäre geheim zu halten. Freunde, Mitarbeiter, Nachbarn – niemand hat von ihm gewusst. Einige konnten sich vorstellen, dass es jemanden gab, aber sie hat nie darüber geredet. Dafür stand viel zu viel auf dem Spiel. Sie hat kein Tagebuch geführt, und die E-Mails zwischen den beiden waren neutral. Sie haben sich fast ausschließlich in Hotels oder Restaurants außerhalb Bostons getroffen. Die Polizei hat keinerlei Hinweise auf Spannungen zwischen den beiden gefunden.«
    »Nein.« Er wünschte, dass ihn das nicht so verletzen würde, aber immerhin tat es nicht mehr so weh wie früher. »Ich glaube, sie hat ihn sehr geliebt.«
    »Vielleicht. Vielleicht wollte sie auch einfach nur ein Aben teuer. Das werden wir vermutlich nie herausfinden. Das größte Problem mit Suskind als Mörder ist jedoch, dass seine Frau ihm ein Alibi gegeben hat. Er hat seine Frau betrogen. Sie scheint schwer getroffen und am Boden zerstört zu sein. Trotzdem erzählt sie der Polizei, dass er an jenem Abend zu Hause war. Sie haben gemeinsam zu Abend gegessen – allein, da beide Kinder auf einer Schulveranstaltung waren. Die sind erst gegen Viertel nach acht nach Hause gekommen und konnten ebenfalls bestätigen, dass Mom und Dad daheim waren.«
    Die Detektivin öffnete ihren Aktenkoffer und holte ein Dokument hervor. »Wie Sie wissen, haben sich die Suskinds vor Kurzem getrennt. Ich dachte, dass sie heute vielleicht anders über ihn spricht, nach dem Ende ihrer Ehe. Deshalb habe ich mich gestern mit ihr unterhalten. Sie ist verbittert, sie ist erschöpft, sie hat mit ihrem Mann und ihrer Ehe abgeschlossen. Aber sie bleibt bei ihrer Version.«
    »Und was sagt uns das?«
    »Nun, wenn man einen Liebhaber hat, hat man vielleicht noch andere. Vielleicht war ein anderer Liebhaber nicht mit Suskind einverstanden. Vielleicht wurde sie von einer Frau zur Rede gestellt. Noch

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