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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bin ich auf niemanden gestoßen, aber das heißt nicht, dass das nicht passieren kann. Darf ich?« Sherrilyn zeigte auf die Kaffeemaschine.
    »Ja, natürlich.«
    »Ich würde selbst welchen kochen, aber das Gerät sieht aus, als bräuchte man eine Gebrauchsanweisung.«
    »Kein Problem.«
    »Danke. Wie Ihnen Ihr erster Detektiv berichtet haben dürfte, hat sie die Hotelzimmer nicht immer mit Kreditkarte bezahlt, sondern mit Bargeld, was sich nur schwer überprüfen lässt. Bisher haben wir Zeugen, die Justin Suskind mehrmals als ihren Begleiter identifiziert haben. Jetzt suchen wir nach einem anderen Mann.«
    Er brachte ihr frischen Kaffee und setzte sich erneut, um die Unterlagen zu überfliegen, während Sherrilyn weitersprach.
    »Sie hat den Mörder ins Haus gelassen. Ihm den Rücken zugekehrt. Sie kannte ihn, deshalb haben wir uns unter ihren Bekannten umgesehen. Die Polizei war sehr gründlich, aber sie hat sich auf Sie konzentriert. Vor allem der Chefermittler.«
    »Wolfe.«
    »Der Typ ist die reinste Bulldogge, und Sie sind ihm gerade recht gekommen. Ich kann das sogar verstehen. Sie sind Anwalt. Sein natürlicher Feind. Er reißt sich den Arsch auf, um die Bösewichter von der Straße zu holen, und Sie füllen sich die Taschen, indem Sie sie wieder freikriegen.«
    »Schwarz-Weiß-Malerei.«
    »Ich war selbst fünf Jahre lang Polizistin, bevor ich mich als Privatdetektivin selbstständig gemacht habe.« Sie nahm die Tasse mit dem Kaffee in beide Hände und lehnte sich zurück, um ihn zu genießen. »Ich habe einen Blick für Grautöne, aber es nervt echt, wenn ein Anzugheini so einen Mistkerl wegen eines technischen Details freikriegt. Oder weil er die Klaviatur des Rechts so gut beherrscht. Wolfe sieht Sie, sieht Geld, Privilegien, Arroganz, Heimtücke und Schuld. Er hat eine verdammt gute Anklage zusammengekriegt, konnte sich aber nicht durchsetzen. Und kaum leben Sie in Whiskey Beach, passiert ein zweiter Mord.«
    »Jetzt klingen Sie gar nicht mehr wie mein Anwalt. Sondern eher wie eine Polizistin.«
    »Ich bin eben vielseitig«, sagte sie gelassen.
    Sie zog ein weiteres Dokument hervor und legte es auf die Küchentheke. »Kirby Duncan. Er hatte eine Ein-Mann-Firma und mit bescheidenen Mitteln gearbeitet. Nicht gerade Resterampe, aber ein Sonderangebot. Die Polizisten haben ihn gemocht. Er war einer von ihnen und hat sich wacker geschlagen. Wolfe hat ihn gekannt, war sogar mit ihm befreundet. Er ist stinksauer, dass er Ihnen den Mord nicht nachweisen, ihn nicht benutzen kann, um Sie auch des Mordes an Ihrer Frau zu überführen.«
    »Das habe ich bemerkt«, sagte Eli.
    »Aber auch diesmal passt es nicht. Duncan war kein Idiot, und er hätte sich niemals allein mit dem Mann, den er beschatten soll, in einer gottverlassenen Gegend getroffen. Geht man nicht davon aus, dass er mitten in der Nacht während eines schrecklichen Unwetters plötzlich Lust auf einen Spaziergang zum Leuchtturm hatte, dürfte er sich mit einem Bekannten getroffen haben. Und der hat ihn ermordet. Sie haben ein Alibi. Nichts weist darauf hin, dass Sie Duncan je begegnet sind, mit ihm gesprochen haben. Nichts weist darauf hin, dass Sie zwischenzeitlich aus Boston zurückgekehrt sind, wo Sie bekanntlich waren, als Abra Walsh in diesem Haus angegriffen wurde. Oder darauf, dass Sie sich mit Duncan verabredet, ihn ermordet haben und dann nach Boston zurückgefahren sind, um seine Detektei und seine Wohnung auf den Kopf zu stellen und erneut hierher zurückzukehren. Das hält niemand für möglich.«
    »Wolfe.«
    Sherrilyn schüttelte den Kopf. »Meiner Meinung nach glaubt das nicht mal Wolfe, sosehr er sich auch bemüht. Doch wenn er Abra Walsh mit Ihnen in Verbindung bringen, beweisen kann, dass sie Ihnen geholfen hat. Oder wenn er herausfindet, dass Sie in Boston einen Helfer hatten. Dann könnte es so passiert sein.«
    »Jemand hat Abra eine Waffe untergeschoben.«
    »Wie bitte?« Sie setzte sich auf, ihr Blick war genauso hart und verärgert wie ihr Tonfall. »Warum haben Sie mir nichts davon erzählt?«
    »Tut mir leid, aber ich habe selbst erst am Montag davon erfahren.«
    Mit verkniffenem Mund zog sie einen Notizblock und einen Stift aus ihrem Aktenkoffer. »Erzählen Sie mir alles.«
    Er schilderte, was er wusste, sah zu, wie sie sich Notizen machte.
    »Eine ungeschickte Falle«, sagte sie schließlich. »Wer auch immer das war, ist impulsiv, desorganisiert und schlicht und einfach ein biss chen dämlich.«
    »Er hat einen erfahrenen

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