Das Geheimnis der Wellen
Deputy Hanson, hat ihn in der Nacht des Einbruchs besucht, um ihn zu befragen. Er hat Duncan von dem Einbruch erzählt, von Abra. Einem anständigen Kerl dürfte es gar nicht gefallen haben, von einem Mandanten benutzt zu werden, damit dieser gegen das Gesetz verstoßen und eine Frau angreifen kann. Deshalb hat Suskind ihn umgebracht. Damit er nicht auffliegt.«
»Das klingt überzeugend. Wir müssen es nur beweisen.« Sie klopfte erneut auf die Unterlagen. »Bisher hat er nur ein Anwesen gekauft. Seine Frau hat weder übertrieben loyal noch verängstigt auf mich gewirkt. Eher gedemütigt und ver bittert. Ich wüsste nicht, warum sie seinetwegen lügen sollte.«
»Er ist der Vater ihrer Kinder.«
»Ja, das stimmt. Ich bleibe an der Sache dran. Ansonsten werde ich mich im Ort umsehen. Vielleicht finde ich heraus, was Suskind da will. Ich nehme ihn unter die Lupe.«
»Ich möchte, dass Sie der Polizei sagen, was Sie über ihn wissen.«
Sie zuckte zusammen. »Ungern. Denn dann wird die Polizei mit ihm reden, ihm Fragen stellen und sich ein eigenes Bild machen wollen. Das könnte ihn alarmieren, und damit wären wir unseren Wissensvorsprung los. Geben Sie mir ein bisschen Zeit, sagen wir, eine Woche. Mal schauen, was ich herausfinden kann.«
»Eine Woche«, pflichtete Eli ihr bei.
»Warum zeigen Sie mir nicht den berühmten Graben in Ihrem Keller?«
Unten machte sie ein paar Schnappschüsse mit einer kleinen Digitalkamera.
»Da ist aber jemand wild entschlossen«, bemerkte sie. »Ich habe mich ein wenig über diese Mitgift informiert, über das Schiff und so, habe aber nur einen groben Überblick. Ich würde gern einen meiner Leute recherchieren lassen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
»Gern. Ich habe auch Nachforschungen angestellt. Gäbe es etwas zu finden, wäre das längst geschehen. Er verschwendet seine Zeit.«
»Vermutlich ja. Aber das Haus ist groß. Da gibt es viele Verstecke.«
»Das meiste wurde viele Jahre nach der Calypso gebaut. Finanziert hat das der Whiskey, Generationen von Landons mit ihren Destillen, Lagerräumen und Büros.«
»Sie sind nicht in die Firma eingetreten«, sagte Sherrilyn, als sie den Keller verließen.
»Aber meine Schwester. Sie macht ihre Sache sehr gut. Ich bin der Landon in Bluff House, denn hier hat immer ein Landon gelebt. Seit es ein steinernes Cottage auf diesen Felsen war.«
»Traditionen …«
»… sind wichtig«, bestätigte Eli.
»Deshalb sind Sie auch in das Haus in Boston zurückgekehrt, um den Ring Ihrer Großmutter zu holen.«
»Er gehörte nicht zum Gemeinschaftsvermögen, das steht sogar im Ehevertrag. Irgendwann hatte ich Lindsay nicht mehr getraut.«
»Warum sollten Sie?«, bemerkte Sherrilyn.
»Der Ring gehört den Landons. Meine Großmutter hat ihn mir vermacht, damit ich ihn meiner Frau schenke. Als Symbol dafür, dass sie zur Familie gehört. Lindsay wusste das nicht zu schätzen. Außerdem war ich sauer«, gestand er und schloss die Kellertür hinter ihnen. »Ich wollte zurückholen, was mir gehört, den Ring und das Silber. Diese Dinge befinden sich seit zweihundert Jahren in Familienbesitz. Und das Bild, was zugegebenermaßen blöd von mir war«, gestand Eli. »Ich wollte nicht, dass sie etwas bekommt, das ich ihr aus Liebe geschenkt habe. Leider kann ich es heute, nach allem, was passiert ist, nicht mehr ansehen.«
»Auch das hat zu Ihren Gunsten gesprochen. Sie sind nach oben gegangen und haben den Ring geholt. Nur den Ring. Dabei haben Sie Ihrer Frau jede Menge Schmuck geschenkt. Den haben Sie zurückgelassen. Sie haben ihn weder mitgenommen noch durchs Zimmer geschleudert oder aus dem Fenster geworfen. Sie haben keinerlei gewalttätiges Verhalten an den Tag gelegt. Sie sind kein gewalttätiger Mann, Eli.«
Er dachte an Suskind. An Lindsay, seine Großmutter und Abra. »Ich könnte einer werden.«
Mütterlich tätschelte sie ihm den Arm.
»Bleiben Sie, wie Sie sind. Ich habe mich in einer Pension eingemietet. Ich kann mit der Besitzerin über Duncan plaudern. Fragen, mit wem sie ihn gesehen hat. Manchmal fallen den Leuten bestimmte Dinge wieder ein, wenn sie vor einem Blaubeermuffin sitzen und nicht mit der Polizei reden. Ich möchte Abras Cottage sehen und mich bei Suskinds Anwesen umschauen. Vielleicht mit den Nachbarn quatschen, mit ein paar Ladenbesitzern. Er musste sich etwas zu essen kaufen, hin und wieder vielleicht auch ein Bier.«
»Ja. Was das Cottage betrifft, muss ich erst Abra fragen.«
Er warf einen Blick auf die
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