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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gemütlich machte. »Und die Frau, die sich um das Haus kümmert, kann meiner Meinung nach hervorragend kochen.«
    »Sie meinen Abra Walsh. Sie … sie kümmert sich derzeit ums Haus.«
    »Ja. Ist mein Privatleben von Bedeutung, Miss Burke?«
    »Sie dürfen mich Sherrilyn nennen. Alles ist von Bedeutung, zumindest ist das meine Arbeitsauffassung. Insofern weiß ich es sehr zu schätzen, dass ich mir einen Eindruck vom Haus verschaffen darf. Ich bin auch eine große Bewunderin von Miss Walshs Mutter. Aber auch von Abra. Sie hat sich nach schweren Schicksalsschlägen ein interessantes Leben aufgebaut. Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich arbeite daran.«
    »Sie waren ein ziemlich guter Anwalt.« Die Detektivin ließ wieder ein kurzes Lächeln folgen. »Und versuchen es mit der Schriftstellerei.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Ihr Name wird bestimmt für Furore sorgen. Altes Geld, Skandale, Geheimnisse.«
    Er wurde ungehalten. »Ich bin nicht scharf darauf, mit meiner Familiengeschichte oder dem Mord an meiner Frau Furore zu machen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »So läuft es nun mal, Mr. Landon.«
    »Sagen Sie Eli. Nachdem Sie mich ohnehin schon beleidigt haben.«
    »Ich mache mir nur ein Bild. Sie haben enger mit der Polizei zusammengearbeitet, als ich das nach dem Mord an Ihrer Frau erwartet hätte.«
    »Enger, als ich musste. Das ist mir im Rückblick auch klar geworden.« Er servierte ihr den Kaffee. »Ich habe nicht gedacht wie ein Anwalt. Als ich wieder angefangen habe zu denken, war es zu spät.«
    »Haben Sie sie geliebt?«
    Ich habe eine Detektivin gewollt, rief er sich in Erinnerung. Unvoreingenommen. Gründlich.
    Genau das hatte er bekommen. Eine Frau, die ihre Arbeit ganz anders anging als ihr Vorgänger.
    Jetzt musste er damit leben.
    »Nicht zum Zeitpunkt ihres Todes. Es ist schlimm, nicht zu wissen, ob ich es je getan habe. Aber sie war mir wichtig. Sie war meine Frau, und sie war mir wichtig. Ich will wissen, wer sie ermordet hat und warum. Ich habe den Großteil des letzten Jahres damit verbracht, mich zu verteidigen. Deshalb ist mir kaum Zeit geblieben, nach Antworten zu suchen.«
    »Als Hauptverdächtiger in einem Mordfall steht man schwer unter Druck. Sie hatte Sie betrogen. Sie haben versucht, die Scheidung so fair und zivilisiert wie möglich über die Bühne zu bringen, schließlich stand viel Geld und der gute Ruf Ihrer Familie auf dem Spiel. Trotz Ehevertrag ging es um ein erhebliches Vermögen. Und genau da stellten Sie fest, dass Ihre Frau Sie für dumm verkauft hat. Sie betraten das Haus, das Sie von Ihrem Geld gekauft hatten. Sie stellten Ihre Frau zur Rede, verloren die Beherrschung, griffen zum Schürhaken und zahlten es ihr heim. Doch dann, o Gott, was haben Sie getan? Sie riefen die Polizei, versuchten es mit der alten Masche: ›Als ich reinkam, lag sie schon so da.‹«
    »Das hat man mir unterstellt.«
    »Die Polizei.«
    »Die Polizei. Lindsays Eltern. Die Medien.«
    »Die Eltern spielen keine Rolle, und die Medien … Nun, wie gesagt, so ist es nun mal. Aber die Polizei konnte Ihnen letztlich nichts nachweisen.«
    »Nein, nicht wirklich. Aber deswegen ist meine Unschuld nicht erwiesen. Und Lindsays Eltern? Sie haben eine Tochter verloren, also spielen sie durchaus eine Rolle. Sie sind fest davon überzeugt, dass ich mit einem Mord davongekommen bin. Die Medien sind so, wie sie sind, aber sie sind eine zusätzliche Belastung. Sie haben die öffentliche Meinung sehr beeinflusst, und meine Familie hatte darunter zu leiden.«
    Sie musterte ihn stumm, und er merkte, dass sie sich inzwischen ein ziemlich genaues Bild von ihm und von Bluff House gemacht hatte.
    »Versuchen Sie, mich wütend zu machen?«
    »Vielleicht. Höfliche Menschen verraten nur wenig. Auf den ersten Blick schien beim Mord an Lindsay alles klar zu sein: ein entfremdeter Ehemann, Sex, Betrug, Geld – ein Verbrechen aus Leidenschaft. In solchen Fällen schaut man sich zuerst den Ehemann an. Und dann denjenigen, der die Leiche gefunden hat. Beide Male waren das Sie. Es gibt keine Hinweise auf einen Einbruch oder Kampf. Keinen Hinweis auf einen gescheiterten Einbruchversuch. Hinzu kommt, dass Sie sich direkt vor dem Mord in aller Öffentlichkeit mit dem Opfer gestritten haben. Das alles belastet Sie schwer.«
    »Das ist mir durchaus bewusst.«
    »Das Dumme ist nur, dass es bloß auf den ersten Blick so aussieht. Hakt man nach, bleibt nichts übrig. Schon vom Timing her. Der Todeszeitpunkt. Der Zeitpunkt, zu dem Sie

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