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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auf die Terrasse, da sie es liebte, sich vor dem Spaziergang ein wenig zu sonnen. Dann warf er einen Blick auf Abras Terminplan. Um fünf Uhr hatte sie einen Kurs. Vielleicht würde er etwas kochen.
    Zur Sicherheit beschloss er, doch lieber eine Pizza zu bestellen. Sie könnten draußen auf der Terrasse in der Frühlingsdämmerung essen, umgeben von Stiefmütterchen und Narzissen. Er würde ein paar Kerzen anzünden und die Lichterkette einschalten, die er bei seinen Suchaktionen gefunden, repariert und installiert hatte.
    Vielleicht würde er ein paar Blumen auf den Tisch stellen. Das würde ihr bestimmt gefallen.
    Bevor sie nach Hause kam, konnte er den Hund ausfüh ren, etwa eine Stunde in der Bibliothek verbringen und einen hübschen Tisch hinausstellen.
    Nach Hause, dachte er. Eigentlich war das Cottage ihr Zuhause, aber im Grunde lebte sie bei ihm.
    Und, wie fand er das?
    Schön. Hätte ihn jemand nur wenige Monate zuvor gefragt, ob er sich vorstellen könne, eine Beziehung zu haben, hätte er nicht gewusst, was er darauf hätte antworten sollen.
    Die Frage wäre ihm unsinnig vorgekommen. Es war einfach nicht mehr genug von ihm übrig gewesen, um eine Beziehung einzugehen.
    Er öffnete den Kühlschrank und wollte eine Limonade herausnehmen, als er die Wasserflasche mit der Haftnotiz entdeckte. Die, die er vormittags ignoriert hatte.
    Tu dir was Gutes.
    Trink mich zuerst.
    »Ist ja gut, ist ja gut.« Er musste grinsen.
    Hatte er schön gesagt? Ja, aber es war weitaus mehr als nur das. Das erste Mal seit Langem war er glücklich.
    Nein, anfangs war kaum etwas von ihm übrig gewesen. Sie hatte sämtliche Lücken gefüllt. Jetzt wollte er ihre Lücken füllen, auch wenn das nur bedeutete, eine Lichterkette zu reparieren und sie aufzuhängen, um ihr eine Freude zu machen. »Ich erhole mich«, murmelte er.
    Es klopfte an der Tür.
    »Hallo, Mike.« Eli trat einen Schritt zurück.
    Auch das ist ein Fortschritt, dachte er. Er freute sich, dass ein Freund vorbeischaute.
    »Entschuldige, dass ich mich nicht längst gemeldet habe, Eli. Wir ertrinken in Arbeit. Der Immobilien- und Mietmarkt erholt sich wieder. Die Frühlingssaison kurbelt ihn zusätzlich an.«
    »Das sind gute Neuigkeiten.« Trotzdem runzelte Eli die Stirn.
    »Was ist?«
    »Die Krawatte.«
    »Ach so, ziemlich cool, was? Die hab ich aus dem Secondhandladen. Reine Seide. Von Hermès!«, verkündete er stolz. »Fünfundvierzig Mäuse. Mit so was kann man Kunden beeindrucken.«
    »Ja.« Dasselbe hatte Eli einst auch gedacht. »Bestimmt.«
    »Ich habe in meine Sandcastle-Unterlagen geschaut, um meine Erinnerung aufzufrischen. Ich kann dir sagen, was allgemein bekannt ist, und dir ein paar Bilder zeigen. Alles andere ist vertraulich.«
    »Verstehe. Willst du etwas trinken?«
    »Ein kaltes Getränk wäre toll. Ich hatte einen anstrengenden Tag.«
    »Mal schauen, was wir dahaben.« Eli ging in die Küche. »Hattest du das Gefühl, dass Suskind wirklich dort wohnen oder dass er nur Geld anlegen wollte?«
    »Geld anlegen. Der Kauf lief über seine Firma, er hat auch erwähnt, das Haus geschäftlich nutzen zu wollen. Viel geredet haben wir ohnehin nicht«, fügte Mike hinzu, als sie in der Küche standen. »Das meiste haben wir am Telefon oder per E-Mail abgewickelt.«
    »Hm. Wir haben Bier, Saft, Wasser, Mountain-Dew-Limo nade und Diätcola.«
    »Mountain Dew? Die habe ich seit dem College nicht mehr getrunken.«
    »Schmeckt super. Willst du eine?«
    »Warum nicht?«
    »Gehen wir auf die Terrasse und leisten Barbie Gesellschaft.«
    Mike kraulte dem entzückten Hund den Rücken, bevor er sich setzte und die Beine ausstreckte. »Genau so habe ich mir das vorgestellt. Die Blumen sehen toll aus.«
    »Das ist vor allem Abras Verdienst. Ich bin fürs Gießen zuständig.«
    Das tat er gern. Begeistert sah er zu, wie die Farben und Formen sich entwickelten und die Hecken um die Terrasse dichter wurden. Er hatte überlegt, draußen zu arbeiten, doch vermutlich würde er dann nicht viel zustande bringen. Er würde einfach dasitzen wie jetzt, auf die Windspiele und die Meeresbrandung lauschen und aufs Wasser schauen, während sein Hund neben ihm lag.
    »Hältst du damit nach Bikinischönheiten Ausschau?«
    Eli warf einen Blick auf das Teleskop. »Hin und wieder.«
    »Ich sollte mir auch eines zulegen.«
    »Ehrlich gesagt, richte ich es eher gen Norden. Von hier aus hat man einen guten Blick auf Sandcastle.«
    »Ich war heute ganz in der Nähe. Es sieht unbewohnt aus.«
    »Ja.

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