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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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spielen.«
    »Ja.« Er ließ die Schlüssel klirren.
    »Du hast Trennungsangst.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Das ist wirklich rührend.« Sie küsste ihn auf die Wange. »Aber wir haben etwas Wichtiges vor. Etwas, das keinen Auf schub duldet.« Sie stieg in den Wagen und wartete, bis er neben ihr Platz genommen hatte. »Außerdem war ich seit drei Monaten nicht mehr in der Stadt. Und mit dir noch gar nie.«
    Er warf einen letzten Blick zurück.
    »Wir werden versuchen, mit der Frau des Mannes ins Gespräch zu kommen, den wir für einen Mörder und Ein brecher halten. Oh, und übrigens auch für einen Ehebre cher. Das dürfen wir nicht vergessen. Eine Vergnügungsfahrt sieht anders aus.«
    »Das heißt nicht, dass sie nicht trotzdem vergnüglich werden kann. Du hast lang darüber nachgedacht, wie du mit Eden Suskind Kontakt aufnimmst. Du hast dir verschiedene Herangehensweisen überlegt, je nachdem, ob sie in der Arbeit oder zu Hause ist. Du bist nicht ihr Feind, Eli. Sie kann dich unmöglich als Feind betrachten.«
    Er fuhr die Küste entlang und schlängelte sich durchs Dorf. »Die Leute behandeln einen anders, nachdem man eines Verbrechens beschuldigt wurde. Eines Mordes. Sogar gute Bekannte. Sie sind nervös, gehen einem aus dem Weg. Und wenn das nicht geht, merkt man ihnen an, dass sie es am liebsten tun würden.«
    »Das ist vorbei.«
    »Nein, ist es nicht. Nicht, bis Lindsays Mörder gefasst und verurteilt wurde.«
    »Und genau dazu tragen wir jetzt bei. Suskind wird irgendwann nach Whiskey Beach zurückkehren. Und dann wird Corbett mit ihm reden. Ich wünschte, wir müssten nicht so lang warten.«
    »Corbett tut sich schwer, in dieser Angelegenheit nach Boston zu fahren. Und Wolfe will er den Job auf keinen Fall überlassen. Dafür bin ich dankbar.«
    »Wir haben sowohl die Büro- als auch die Wohnadresse von Suskind. Wir könnten vorbeifahren und zur Abwechslung ihn beschatten.«
    »Wozu denn das?«
    »Aus reiner Neugier. Wir können es ja im Hinterkopf behalten.«
    Themenwechsel, befahl sich Abra, denn sie sah, wie sich seine Nackenmuskeln verspannten.
    »Du hast gestern bis spät gelesen. Bist du auf etwas Interessantes gestoßen?«
    »Ja, durchaus. Ich habe das Buch eines Autorenduos entdeckt, das tief in die Geschichte des Hauses, der Familie, des Dorfes und der Firma einsteigt. Die beiden beschreiben, wie alles zusammenhängt. Landon Whiskey hat während des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs einen ziemlichen Aufschwung genommen. Wegen der Blockaden kamen kein Zucker und keine Melasse mehr ins Land, und somit gab es keinen Rum. Damals wurde Whiskey zum Getränk der Wahl, und die Landons besaßen eine Destille.«
    »George Washington hat also euren Whiskey getrunken.«
    »Ganz bestimmt. Nach dem Krieg wurden dann sowohl die Firma als auch das Haus vergrößert. Und das zu sehr günstigen Konditionen, denn Roger Landon, der Vater der eigensinnigen Violeta und des mutmaßlichen Mörders Edwin, genoss den Ruf eines Geizkragens.
    »Ein echter Yankee.«
    »Trotzdem hat er viel Geld in das Haus, in seine Möblierung und die Firma investiert. Nach seinem Tod sollte sein Sohn die Nachfolge antreten, aber da der gute alte Roger nicht aufgab, bis er fast achtzig war, musste Edwin Landon lang warten, bis er das Ruder übernehmen konnte. Er hat erneut expandiert, in jeder Hinsicht. Seine Frau, eine französische Emigrantin, und er …«
    »Oh, là, là!«
    »… waren die Ersten, die anfingen, prunkvolle Feste zu feiern. Und einer ihrer Söhne namens Eli …«
    »Der ist mir auf Anhieb sympathisch.«
    »Das sollte er auch sein. Er hat nämlich die erste Dorfschule bauen lassen. Sein jüngster Bruder hat sich in die Lehrerin verliebt, und die beiden sind zusammen durchgebrannt.«
    »Wie romantisch.«
    »Eher weniger. Als sie nach Westen zogen, um sich eine Existenz aufzubauen, wurden sie umgebracht.«
    »Das ist aber traurig.«
    »Wie dem auch sei, Eli hat die Tradition fortgesetzt, das Haus und die Firma zu erweitern. Auch die Feste gingen bis zur Prohibition weiter, und natürlich kam es zu so manchem Skandal und mancher Tragödie. Dass das Geld knapp wurde, hat man ihrem Lebensstil jedenfalls nicht angemerkt. Aus den 1920ern wurden die 1930er, und die Regierung merkte, dass sie einen Riesenfehler gemacht hatte. Der Whis keybann kam sie teuer zu stehen. Irgendwann gingen die Leute wieder in die Bars, und wir haben eine weitere Destille eröffnet.«
    »Ein Whiskeyimperium.«
    »Zu unserer Familie zählten auch

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