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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Detektiv ermordet, genau wie bei Lindsay.
    Aber Landon hatte Lindsay ermordet.
    Wer sonst hätte das tun sollen, wer?
    Vielleicht würde Landon wegen Duncan für Lindsay büßen. Manchmal nahm die Gerechtigkeit seltsame Wege.
    Im Augenblick musste er vor allem das Zimmer des Detektivs säubern, alles mitnehmen, was sie miteinander in Verbindung bringen konnte. Dasselbe musste in Duncans Detektei und in seiner Wohnung geschehen.
    Es gab viel zu tun.
    Am besten fing er gleich damit an.
    *
    Als Eli am nächsten Morgen nach unten ging, schaute er als Erstes im Wohnzimmer nach. Die Decke, die er über die schlafende Abra gebreitet hatte, lag kunstvoll zusammengelegt über der Rückenlehne des Sofas. Außerdem sah er, dass ihre Stiefel nicht mehr an der Haustür standen.
    Umso besser, dachte er. Das ersparte ihm eine verlegene Begegnung nach dem unerwarteten, peinlichen Moment am Vorabend. Lieber hatte er das Haus für sich allein.
    Oder vielleicht auch nicht, dachte er, als er Kaffeeduft witterte und die Kanne mit der Haftnotiz entdeckte.
    Besaß die Frau Anteile an der Firma Post-it? Wie viele solcher Blöcke hortete sie eigentlich?
    In der Wärmeschublade steht ein Omelett. Vergiss nicht, sie auszuschalten. Frisches Obst ist im Kühlschrank.
    Danke, dass ich auf der Couch übernachten durfte.
    Ich schaue später vorbei. Vinnie anrufen!
    »Ist ja gut, ist ja gut! Was dagegen, wenn ich erst einen Kaffee trinke und gucke, ob ein paar Gehirnzellen übrig sind, die sich wiederbeleben lassen?«
    Er goss sich Kaffee ein, gab einen Schuss Sahne dazu und massierte seinen steifen Nacken. Natürlich würde er Vinnie anrufen, daran musste man ihn nicht erst erinnern. Er wollte nur kurz verschnaufen, bevor er sich der Polizei und ihren Fragen stellte. Schon wieder!
    Vielleicht hatte er ja gar keinen Appetit auf das verdammte Omelett. Wer hatte sie eigentlich gebeten, ein Omelett zu machen? Er riss die Wärmeschublade auf.
    Vielleicht wollte er bloß … Mist, das sah lecker aus!
    Er musterte es stirnrunzelnd, nahm es heraus und griff zur Gabel, kostete davon, während er damit zum Fenster ging. Seltsamerweise hatte er nicht so sehr das Gefühl nachzugeben, wenn er im Stehen aß.
    Er ging hinaus auf die Terrasse.
    Frisch, aber nicht eiskalt, merkte er. Die kühle Brise hatte die Wolken vertrieben. Sonne, Wellen, Sand – alles sah aus wie frisch gewaschen, und er entspannte sich ein wenig.
    Er sah ein Paar, das Hand in Hand den Strand entlanglief. Manche Leute waren eben dafür gemacht zusammenzubleiben. Er beneidete sie. Sein einziger ernst zu nehmender Versuch, eine Beziehung zu führen, war kläglich gescheitert. Dass es nicht zur Scheidung gekommen war, hatte nur an dem Mord gelegen.
    Was sagte das über ihn aus?
    Er aß erneut ein Stück von dem Omelett, während das Paar stehen blieb und sich umarmte.
    Er dachte an Abra. Er fühlte sich nicht zu ihr hingezogen.
    Wie lange wollte er sich eigentlich selbst belügen? Natürlich fühlte er sich zu ihr hingezogen. Bei diesem Gesicht, dieser Figur, bei ihrer ganzen Art.
    Ihm wäre es allerdings lieber, er würde sich nicht zu ihr hingezogen fühlen, so viel stand fest. Er wollte nicht an Sex denken. Daran, Sex mit ihr zu haben.
    Er wollte einfach nur sein Buch schreiben, in die Welt entfliehen, die er selbst geschaffen hatte. Und in die Welt zurückfinden, in der er lebte.
    Er wollte wissen, wer Lindsay umgebracht hatte und warum. Bevor das nicht geklärt war, konnte keine noch so frische Brise die Wolken aus seinem Leben vertreiben.
    Aber die Realität sah leider anders aus: Im Keller klaffte ein Graben, den ein oder mehrere Unbekannte ausgehoben hatten.
    Höchste Zeit, die Polizei zu verständigen.
    Er wählte die Nummer.
    »Deputy Hanson.«
    »Hallo, Vinnie. Ich bin’s, Eli Landon.«
    »Eli.«
    »Ich habe ein Problem.«
    *
    Keine Stunde später stand Eli mit dem County Deputy im alten Keller und begutachtete den Graben.
    »Tja.« Vinnie kratzte sich am Hinterkopf. »Das ist ein interessantes Problem. Du warst das nicht?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher, dass Mrs. Hester nicht jemanden beauftragt hat, der neue Rohrleitungen verlegt oder so was?«
    »In diesem Punkt bin ich mir ziemlich sicher. Dann hätte Abra davon gewusst. Und da das da offensichtlich schon länger geht, müsste mich der Handwerker im Falle eines regulären Auftrags längst kontaktiert haben.«
    »Ja. Das schließt diese Möglichkeit zwar nicht zu hundert Prozent aus, aber beinahe. Trotzdem, würdest du

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